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Serwout.
Serwouter,
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französischen Geschmacke huldigten, und nicht selten alfehtirt er-
scheinen. Servolini hatte indessen auch Bilder geliefert, welche,
einige Erbfehler abgerechnet. grosse Schönheiten bieten. Eines
seiner früheren, welches er 1823 zur Ausstellung in Florenz
brachte. stellt Philipp II. dar, wie er die Königin im Gefängnisse
seines Sohnes überrascht. Dieses effectvolle Bild fand grossen
Beifall, kältere Beurtheiler hatten aher manches zu rügen. Im
Iiunsthlatte des genannten_Jahres wird nur die Figur des Don
Carlos in Haltung und Zeichnung gelungen genannt. Der sonst
kalte und besonnene Philipp äussert aber auf dem Gemälde zu
viel Leidenschaft in Stellung und Ausdruck, und der Schrecken
und die Bewegung der Iiönigin bezeichnet dieselbe zu sehr als
gemeine Verbrecherin. Ein späteres, sehr gelungenes Bild stell:
die Francesca da Rimini dar, die Scene, welche Dante's Worte:
La bocca mi baccio tutto tremante, bedingen. lm Jahre 1851
brachte Servolini ein Gemälde zur Anstellung, welches unter den
Arbeiten der jüngeren florentinischen Künstler die erste Stelle
verdienle- Es stellt Maria Stuart zum Tode gehend dar, eine
eliektvolle Scene, mit warmem Gefühle aufgefasst, und in Form
und Färbung glücklich durchgeführt. Strengere Beurtheiler miss-
billigten aber den Hang zur Coketterie, der sich auch in dem
Bilde der Francesca von Biinini, und noch in den späteren
Werken des Meisters ausspricht. Er zeigt aber in allen nnbe-
streitbares Talent zur historischen Composition. Es fehlt ihm auch
der Sinn für Harmonie der Farbe.nicht, so dass also auch von
dieser Seite seine Bilder wohlgefällig und von angenehmer Wir-
kung sind.
Serwout ,
Serwouters.
SGPWOIJIGP, Pieter V31], auch Serwout, Servouters und Sherwout-
ter. liupferstecher, wurde um 1575 zu Antwerpen geboren, und
unter unbekannten Verhältnissen zum Iiünstler herangebildet. Man
kennt ihn nur nach mehreren Blättern, die er nach verschiedenen
Meistern ausführte, und welche gegen 1650 l'un Yßlchßn- Sie sind
im Geschmacke seines Zeitgenossen Londerseel behandelt.
J 1) Der Fall der ersten Eltern, nach D. Vinkenbooms 1611, fol.
2) Simson den Rachen des Löwen zerreissend, nach David
Vinkenbooms, hl. qu. fol-
5) David oder ein Sehäter, welcher den Bären bändiget, nach
demselben 1608. k]. qu. fol.
4) David als Sieger über _Goliath, nach L. van Leyden und
nach J. Saenredam's benihmtem Stiche, welchen aber C. van
Sichern noch besser copirt hat.
5) Allegorie. Der Held des Glaubens fest gegen alles Böse,
nach Vinkenbooms. In me quid . . . . . triumphus. P. Ser-
wouter sc. 1614, qu. tol.
6) Die Herberge der Bettler. De Beedelars Herbergjß- Rechts
vor dem Wirthshause zechen einige am Tische, und links
tanzen männliche und vreibliche Personen. Im Grunde links
sitzt ein Mann und ein Weib, welches dem linaben die
Flöhe absucht. Nahen der Thüre geht ein Bettler mit dem
Messer auf den Wllllh los, der sich mit einer liriiclse ver-
theidiget. Vom lenster herab droht ihm die Wirthin.
Links liest man: D. v. Boens Inventur, und rechts: 1608
P. Swuuter ft, Im Rande steht: Qui scuml innucuum etc.
qu. ful,