Scnif,
Adolph.
SCDH:
Carl
August.
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ders schöne Portraite in Pastell und Oel, die bereits ein entschie-
denes Talent zur Malerei aussprachen, welches Kügelchen m11
aller Sorgfalt pflegte. Hierauf malte er mehrere historische Dar-
stellungen, worunter auch einige Copien nach Werken der Dresd-
ner Gallerie zu zählen sind. Um 1820 begab sich Senl? zur wei-
teren Ausbildung nach Rom , wo er jetzt bald zu den vorzüglich-
sten deutschen Künstlern gezählt wurde. Er gewann sich da durch
seine Bescheidenheit die Liebe Thorwaldserfs, mit dem er in.
einem tlause wohnte, und dessen Rath er sich bei seinen Arbeiten
vorzuglich bediente. Die schöne. lebensgrosse Madonna als Him-
melskonigin von Engeln umgeben, welche er 1821 für den Guts-
besitzer liidolphi zu Schwarzen malte, war ganz nach Thorwalrl-
MEN'S Angabe entworfen und ausgeführt. Dieser Kunstfreund er-
warb auch einen schlafenden Christus, den Sentf noch in Dresden
malte. Dann copirte er in Rom einige Meisterwerke RafaePs,
wie die Madonna von Foligno in der Grösse des Originals, die
berühmte Grableguiig in der Gallerie Borghese und die Madonna
dell' Impannata aus dem Palazzo Pitti in Florenz. Senb" drang da
tief in den Geist des grossen Urbiners ein, so dass diese Copien
zu den schönsten nach diesem Meister gehören. Auch Bilder von
anderen berühmter: Meistern eopirte er, wie die badenden Nym-
phen von Dominichino, welche 1824 Herr von Quandt erhielt.
Um dieselbe Zeit malte er nach eigener Composition tür den Dom
herrn von Anipach Christus und die Cananäerin, ein geriihmtes
Bild, wie diess mit vielen anderen Werken dieses Meisters der
Fall ist. In der Zwischenzeit malte Sentf auch Bildnisse, worunter
jene von Thorwaldsen und von Rurlolphi zu den früheren gehö-
ren. Die Zahl der Werke, welche dieser Künstler in Pioin aus-
führte, ist sehr bedeutend, da er die grösste Zeit. seines Lebens
daselbst zubraehte. Er verliess die ewige Roma nur 1855 auf
einige Zeit, und kehrte dann wieder dahin zurück. In der späteren
Zeit widmete er sich nicht mehr ausschliesslich der Historieninalerei.
Er zog auch das Genre in seinen Bereich. Zu diesen Werken
gehören mehrere italienischen Volksscenen, Charaliterköpfe und
ostunistüclse, die in verschiedenen Besitz iibergingen. Dann malte
er auch Stillleben und trefHiche Blumenstiicke. Seine Blumen
sind öfters in etrurische Vasen und Schaalen gesammelt, die auf
Marruortafeln neben Früchten stehen. Diese Bilder fanden immer
grussen Beifall, und daher findet man deren im Besitze verschie-
dener Iiunstfreunde. Auf den Iiuustausstellungen zu Berlin sah
man inletzterer Zeit mehrere solcher Gemälde. und die Cataloge
Wiesen Immer ihre Besitzer nach. Auch in Italien und in England
Sind seine Werke verbreitet. Die Blumen- und Genrestiicke sind
es vornehmlich, welche dem Künstler in der späteren Zeit einen
rllhlnlichen Namen erworben haben. Sentf war noch 1846 i" 30m
thätig.
Sang: Carl August, Maler und Iiupierstecher, der 31'113" des
obigen Künstlers, wurde um 1770 in Halle geboren, und in Dres-
den zum Künstler herangebildet. Er malte Bildnisse und Land"
Schatten, so wie einige Genrestüclte. Dann radirte er auch in
Kupfer, und arbeitete in Punlttir- und Aquatintamanier. Im Jahre
1805 wurde dieser geschickte Künstler als Universitäts-Bupferstc-
Chor nach Dorpat berufen, wo er eine Reihe von Jahren thätig
viar- Eberhard Stach nach ihm eine Ansicht von Halle, die C010-
erschien.
i) Das Bildnins Vvillclicllnanlfs, nach Mengs in Puiihtirma-