Volltext: Schoute - Sole (Bd. 16)

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Scnefelder, 
"fheobald 
und 
G corg. 
Schöpf eine solche aus. L. Quaglio zeichnete und lithographirto 
das Portrait dieses Künstlers für die Sammlung von Original- 
Handzeichnungen bayerische? Künstler. München 1817 - 20- 
Ein anderes lithographirtes Portrait desselben ist von G. Engel- 
mann, mit der Unterschrift: Aloys Senefeliler Bavarois Inventeur 
de l' art lithographiqile- Der Zeichner nennt sich N. H. Jacob. 
Dr. de S. A. Rle- [ie- d: Elcllslßeflt- Ramhoux hat das Bildniss 
des Erftnder; der Lithographie _um 1830 gemalt, mit jenem des 
geistlichen Bathes S_.Schmid- Beide sind gleichzeitig und frappant 
ähnlich dargestellt, in fast lebensgrossen Brustbildern. Diese schö- 
nen in Tempera gemalten und mit Oeliarben lasirten Bilder sind 
der dargestellten Personen wegen von historischem Interesse. Ram- 
boux hatte Mühe beide zu malen, da diese Männer im ganzen 
Leben sich gegenüber standen, der eine sich beeinlrächtiget, der 
andere sich gekränkt fühlte. Auch von Senefelcler haben wir ein 
eigenhäncliges Bildniss, in dem von ihm erfundenen Oelbilder- 
druek. Dieses Portrait ist klein, wie die meisten seiner Werke. 
Eranz Hanfstängl zeichnete ihn 185-1 auf Stein, kurz vor seinem 
Tode. Desswegen bestimmte der Herausgeber den Betrag des 
Bildes zur Begründung eines Monuments für Senefelder. Hofrath 
Hanfstängel ist einer der ausgezeichnetsten Lithographien Europas, 
und schon viele Jahre zum lluhme der Lithographie thätigs Er 
begann seine Laufbahn unter Professor Mitterer in München, kam 
mit Senefelder in unmittelbare Berührung, und zeichnete dessen 
Bildniss zum Zeichen der Verehrung für den Erfinder der Litho- 
graphie. 
Senefelder, 'I'he0bald und Georg, Liihograpim, und 3,549, 
des Obigen, ersterer 1777 in Hanau geboren, waren in ihrer Ju- 
gend Schauspieler, bis sie endlich Alois Senefelder in die Geheim- 
nisse der Lithographie einweihte. Von jetzt an fällt ihre Lebens- 
geschichte mit jener des Erlinders dieser Iiunst zusammen, und su- 
mit verweisen wir hier auf dieselbe. Anfangs arbeiteten sie mit 
Alois in München, dann errichteten sie bei Gombart in Augsburg 
eine Druckerei, die aber bald wieder einging. Als Alois nach 
Offenbach sich begab, um die lithographische Anstalt des Hofi-ath 
Andre zu etabliren, übertrug ihnen dieser die Leitung seiner Dru- 
ckerei in München; allein sie fanden ihre Lebsucht nicht begrün- 
det, und nahinen daher ebenfalls bei Hofrath Andre in Offenbach 
Dienste. Später liess sich Theobald in Iiegensburg nieder, und 
dflnn gingen sie nach Wien, wo bekanntlich Aluis Senefelilci- um 
ein Privilegium nachsuehte. Von Wien nach München zurückge- 
[WTIPQ (1801) beschäftigten sich die Brüder Senefelder wieder haupt- 
sächlich mit Notendruck, bis sie endlich 180i durch die Mittliei- 
luug des lithographischen Verfahrens an die Feiertagsschule in 
Mullfihßnhsich ein besseres Loos bereiteten. Es geschah diess ge- 
gen eine jährliche Rente von T00 Gulden für beide, und nuu wa- 
ren sie 815 Llllhßgfüphell an dieser Anstalt beschäftige); Im Jahre 
1808 richtete Theobald Senefelcler die lithographische Druckerei 
der k. Stiftungs-{Xdministratiun ein, welche, unter dem 3. Mai 1309 
unter die Direktion _des Vorstandes der lVlinisterial-Slifillngs- Sec- 
tion gestellt, in zwei Oßäzinen getheilt wurde, die eine zur Erzeu- 
gung von Iiilnstprodukten lur den ölfentlichen Cultus und den 
Unterricht, die andere dem laufenden Geschäfte bestimmt. Jetzt 
wurde Theobald Senefelder als Inspelglup der genannten lllllügfß- 
phisclien Anstalt angßßlcllti Wubei er zuerst den Uebei-ilruch zum 
Zwecke der Vervielfältigung amtlicher Ausschreibungen aiiwciiiilete. 
'l'lieubalil lebt noch gegenwärtig in München, sein Bruder Geurg
	        
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