Seneiblder ,
Alois.
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sung. Dieses Blatt ist von Senefelder gezeichnet, eine Ver-
mischung von Federzeichnung mit der Kreide und mit der
Nadel. Letztere diente um die weissen Lichter herauszu-
heben, H. 7 Z. g L., Br. 5 Z. g L.
15) Die Ansicht von Landeck in Tirol, links auf dem Berge
das'Schloss, rechts vorn ein Baum. Die Brücke führt
über den Fluss nach den Häusern. Von Clemens Senefelder
mit der Feder auf Stein gezeichnet. H. 5 Z. 3 L., Br.
7 Z.. 8 L.
111) Ein Baum, mit Bogen, zwei Lanzen, einem Horn und einem
Haascn an demselben hängend, unten zwei Hunde neben
dem todten Hirsche. Nachahmung eines englischen Holz-
schnittes, theils mit der Feder, theils mit der Nadel von
Falger gezeichnet. Dieselbe Darstellung erscheint auch auf
dem Blatte Nro. 3. der früheren Mustersammlung.
15) Facsimile eines Blattes aus dem Turnierbuche es Herzogs
Wilhelm in Bayern, links oben das Wappen des Herzogs
rechts unten die Jahrzahl 154i. Vnn Theobald Senefelder
mit der Feder gezeichnet, und das Silber mit einer zweiten
Platte eingedrucltt, qu. lt.
16) Ueberdruck von altem und neuem Biicherdruclt: Zwei sind
der Wege etc. Prefcitio quottidiana etc., gr. 8;
17) Facsimile einiger Zeilen aus dem ältesten mit der Jahrzahl
gedruckten Buche: Beatus vir qui nun abiit etc., gr. 8.
18) Plan der Gegend um München, in vertiefter Manier von
Zertahelly geschnitten, gr. 8.
19 und 20) Zwei Blätter mit den Abbildungen der Pressen, von
Senefelder, gr. 8.
Nach der Publikation dieses Lehrbuches begab sich Senefelder
nach Paris, wo jetzt dasselbe ins Französische übersetzt wurde.
Die Verleger dieses Werkes waren Treutel und Würz in Strass-
burg, welchen er den Text unentgeldlich überliess, da er in seiner
Uneigenniitzigkeit das Buch bereits als der Welt angehörig be-
trachtete. Nur die 20 Musterblätter, die unter seiner Mitwirkung
gefertiget wurden. liess er sich honoriren. Die französische Ueber-
Seflllllg hat den Titel: L'art de la litbographie etc., mit dem Bild-
nisse des Erfinders. Zu gleicher Zeit übersetzte H. von Schlichte-
groll. der Sohn des Präsidenten der Akademie, dieses Werk ins
Englische, welches zu London bei Ackermann erschien, unter dem
Titel: A complete history of lithography etc., kl. 4. Die eng-
llßßhe Society of, Encouragement iibermachte ihm eine grosse gvl-
dßflß Medaille mit der Inschrift: The Inventur of Lithogra-
Phyutß Mr. Alois Senefelder 131g. Derliönig von Sach-
sen uberschickte ihm einen Brillantring, und ein Gleiches der
BMW!" V00 Russland. Der polytecbuische Verein für Bayern hatte
damalS für ihn nur die silberne lYledaille. Die ehrendste öffent-
lißlle Auszeichnung verdankt er aber dem Könige Ludwig, Welcher
ihm 1327 die goldene Elirenmedaille des Civilvcrdienst-Ordellä de!
bayerischen Krone zuerkannte.
Doch w" damit den rastlosen Forschungen Seneteldefs noch
kä" Ende äesßtll- Man "verdankt seiner letzteren Zeit noch zwei
Wichtige Erfindungen, nämlich die des Mogaikdfllckßs und
des Abdruckes von Oelgemäldgn, Die erstere wurde be.
"m5 1825 bekannt, er scheint aber schon vor 1818 darauf gekont-
men zu seyn, wie aus seinem Lahr-buche p. 128 zu entnehmen ist.
Hjer _ist es die Platte selbst, welche beim jcdcsinaligen Abdrucke
die eigens bereitete Farbenzeichnung, aus welcher sie besteht, wie-
l