gchrifl zu Yrachtausgaben, für die vorziiglichsteu. Dazukommtnßßh
der Tondruck
Dann suchte Senefelder auch eine Unvollkommenheit des Stein-
(lruckes F" VeFbßSSern. welche darin bestand, dass das Gelingen
der Arbeit immer sehr von der Geschicklichkeit und dem Fleisse der
Drücker abhing. Seinem Nachdenken verdankt man eine Druck-
maschine, bei der das Nassmaehen uud Einfärben der Platte nicht
unmittelbar durch Menschenhand, sondern durch den Mechanis-
mus der Presse selbst geschieht. Dadurch glaubte er die Erfin-
dung dem Gipfel ihrer Vollkommenheit nahe gestellt zu haben.
DM?" Akademie der Wissenschaften in München ertlieilte ihm 1817
dalur die goldene Medaille, weil bereits auch auf den Metalldruck
Rucksicht genommen yvar. Von nngemeinem Nutzen sind auch
seine Erfahrungen iiher die Eigenschaften und Ursachen des un-
vollkommenen Präparirens der Steine, worauf seine Angaben, die-
sem vollkommen abzuhelfen, wie auch die im Abdruck fehlerhaft
befundenen Steine zu behandeln, zu corrigiren oder zu retuuchiren,
beruhen. Fiir die wichtigste aller seiner bis dahin gemachten 'Er-
{indnngen hielt er die eines Steinsurrogats (1815), welches er un-
eigentlich Steinpnpier nannte, weil die künstliche Masse auch aiifMe-
tall, Holz, Stein, Leinwand, und nicht hloss auf Papier sich auf-
streichen lässt. In Folge dieser Versuche und in Erinnerung an
seine schon 1799 gemachten Beobachtungen über die Verwendbar-
keit der Metalle kam er aber später noch auf eine wichtigere Erfin-
dung. nämlich auf die unmittelbare Anwendung des chemischen
Druckes auf Messing, Zinn oder Zink. Dieses Verfahren nannte
er Metallographie oder Metalldruck welcher jedenfalls von
grösserer Wichtigkeit ist, als sein Steinpapier, und seine Anwen-
dung des Steins zum Cattundruck, da bis daher ausser Bayern fiir
die Lithographie noch keine passende Steingattuug gefunden wurde.
In der k. lith. Anstalt zu Berlin, an welche Senefelder durch
Major von Reiche, der sich selbst praktisch iibte, 1817 das litho-
graphische Verfahren iiberliess, wird die Metallographie schon
enge mit Erfolg gepflegt. Am 22. Jiinner 1818 erhielt er ein k.
bayerisches Privilegium auf seine verbesserte neue Druckmaschine
und auf den Druck mit iyletallplatten. Im folgenden Jahre unter-
halldellß er in dieser Angelegenheit mit der k. österreichischen
Regierung. In Wien und zu Nürnberg bestehen seit dieser Zeit
Zinkdruckereien. Ueber alle genannten Erfindungen und Verbes-
serungen geht Senefelcler in seinem Lehrbuche näher ein, welches
er endlich 1818 aufwiederholte Aufforderung des Direktors Pkiecl. v-
Schlichtegroll vollendete, nachdem dieserim Kunst. und Genrrbßblau
1316 und 1817 znrVt-rtheidigung dieser Vaterländischen Erfindung be"
reits sich erhoben hatte. Dieses Werk erschien unter dem Titel:
i) E! machte von einem bereits gezcichnetensteine _emcn
druck auf einen anderen Stein, hob dann in diesem fhe
höchsten Lichter heraus, und präparirte den Stein, um diese
Stellen llngefürbt zu erhalten. Hierauf Würdeder Stein
mit einer Tonfarbe überzogen und diese auf "den Abdruck
iibergetragen, Man bediente sich anfangs fur 1.510111: und
Ton mehrerer Flattern, bis Strixxler es dahin_ brQchtev bßidßß
auf einer zu vereinigen. Jetzt dient das chinesische Papier
statt des Tons.
Auf die Ehre der Einmündung des Metallciruciacs macht
ä". Weishaupt Anspruch. linnst- und Gewerlisblatt 1845
U. 210-