Volltext: Schoute - Sole (Bd. 16)

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Senefelder , 
Alois. 
neueEx-ündung nicht ausschließlich auf Kunstgegenstände an, son- 
dern a_uch auf die Herstellung nutzlicher, besonders technischer 
Unterrlchtswerke. 
München war also von jeher zur Pflegerin dieser Kunst be- 
rufen, und in ununterbrochener Succession wurde dieselbe gefiir. 
clert.  Was anfangs Senefelder auf Ermunterung des Schulrathes 
Steiner für den Schulfond unternommen, setzte Mitterer bei der 
Abwesenheit des Alois Senefelder unter Einwirkung der Briider 
desselben fort, und nach der Rückkehr des Erfinders von Wien 
erhob sich daselbst neben der lithographischen Anstalt der Feyer- 
tagsschule") ein neues wichtiges Institut, welches, wie oben erwähnt, 
Baron von Aretin ins Leben rief, und auch das gleichsam in sich 
aufnahm, was H. von Hazzi begonnen hatte, wodurch zum Em- 
porbliihen der Lithographie nicht wenig gesehen ist. B. v. Aretin 
wies die nöthigen Fonds an, ohne auf einen erheblichen Ersatz 
rechnen zu hönnen. Allein er beurtheilte diese liunst von einem 
höheren Standpunkte aus, und dachte nur an den allgemeinen 
Nutzen, Welchen sie der Menschheit zu leisten im Staude war. 
Die Verbindung des Freiherrn von Aretin mit Senefelder dauerte 
vier Jahre und während dieser Zeit gingen zahlreiche Arbeiten aus 
der Anstalt hervor, worunter wir jene für die Regierung: als Ta- 
bellen, Circulare etc., dann [die Landkarten, Plane etc. nicht ein- 
zeln nennen, obgleich letztere bereits mit grosser Feinheit behan- 
delt sind. Senefelder gab auch eine Sammlung von Probebliittern 
heraus, die' in 4 Heften bestehen sollten, als Muster zu einem 
schon damals projelttirten Lehrbuche der Lithographie, wie jetzt 
diese Kunst allgemein genannt wurde, nicht mehr Polyautugrapltie. 
nach Hofrath Andre in Ollenbach. Diese Blätter, wovon nur das 
erste Heft erschien, trugen viel zu einer höheren Ansicht dieser 
 
Unter den frühesten auswärtigen lithographischen Instituten 
ist jedenfalls jenes in Stuttgart unter den Herren von Bapp 
und Cotta in artistischer Hinsicht das bedeutendste. Die 
Oflizinen in Offenbach und Wien beschränkten sich gräss- 
tentheils auf Schriften und Noten, die eigentlichen liunst- 
arbeiten gelangen nur in geringem Grade, Die Andre'sche 
Anstalt in Offenbach gewann aber mehrere technische Vor- 
theile. welche der russische Hofrath Gotthelf Fischer in der 
Leipziger ,Allg. Zeit. 1804 S. SQÖ  g bekannt machte. In 
Hamburg gründete Spekter ein lithographisches Institut, aus 
welchem schon frühe bedeutende liunstarbeiten hervorgingen. 
Namentlich lieferten Aldenrath und Gröger schöne Portraite. 
Was G. Engelmann in Paris geleistet, ist Weltbekannt. E;- 
verschaifte der Lithographie in Frankreich Eingang und sein 
Wirken war iiir die Lithographie von grosser Bedeutung. 
Darüber geben die einschlägigen Artikel sEngelmnnn und 
ssSpekterw Aufschluss. Engelinann's Traitö thöoriqueet pratiquc 
de Lithographie ist jetzt auch ins Deutsche übersetzt, unter 
dem Titel: Gesammtgebiet der Lithographie. Deutsch von 
Pabst und Iiretzschiuar. Chemnitz 1340, E; ist das ausge. 
zeichnetste VYei-k dieser Art. Die (lazugßhöflgeii Muster- 
blätter sind ein Triumph der Lithograghie- 
Diese besteht noch unter Leitung des Professurs Lorenz 
Schöpf. Sie Wllfdßjflß Eigenthum MilfßWFS, nach dessen 
Tod sie in den Besitz der Erben desselben kam. Einer die- 
ser Erben ist Schopf.
	        
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