Volltext: Schoute - Sole (Bd. 16)

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Senefeldex- , 
Alois. 
Umstand dem ganzen Unternehmen eine andere Richtung gab. 
für Bayern durch ein Privilegium gesichert, beschlossen sie jetzt 
mit dem Auslaiide Verbindung anzuknüpfen, und Hofrath Andre 
in Offenbach war der erälß, der, überzeugt von der Wichtigkeit 
der Erfindung; um die Summe von 2000 Gulden das Druclireclit 
erkaufw, Dadurch wurde Senefeliler und Compagnie in den Stand 
gesetzt, das Etablissement in München zu begründen. Von 
diesem blieben aber die Brüder Sciiefeliler ausgeschlossen, denen 
Gleissner in Anbetracht des Privilegiums die Ausübung auf eigene 
Rechnung nicht gestattete. Sie traten daher zuAugsburg mit Gom- 
bart in Verbindung, der eine Druckerei errichtete, die aber bald 
 wieder einging, da die Unternehmer anscheiulich noch nicht die 
nöthigen Erfahrungen besasseii. 
Die Druckerei in Offenbach musste Senefelder-selbst einrichten, 
und bnvur er dahin abging richtete er noch ein besonderes Augen- 
merk auf den Ueherdruck in liupfer gestochener Blätter, was ihm 
bald in dein Grade gelang, dass die Copien dein Originale wenig 
nachstandeu, und mehrere Drucke fielen sogar noch schöner aus, 
als die von der liupferpresse kommenden. Diese Druckweise lag 
besonders dein Schulrath Steiner am Herzen, der dadurch wohl- 
feile Bilder für liinder erhielt, und die alten schlechten Darstel- 
lungen verdrängte. Doch betrieben sie die Sache nicht als Nach- 
drucker; Steiner liess dazu eigene Platten stechen, und den Ab- 
druck davon benutzte Senefelder zum Umdruck, welcher wohlleilere 
Abdrücke lieferte, als die von derKupferplatte kommenden, womit 
aber Steiner immerhin die Kosten für den Stich deckte. Die Ver- 
suche dieser Art führten den Senefelder auch zu weiteren Ent- 
deckungen. Er konnte zuletzt die Iiupferplatte selbst zum Drucke 
präpariren. Auch jedes andere Metall, sogarHolz. Wachs, Schellak, 
Harz u. s. w. konnte auf chemischem Wege zum Drucke berge. 
richtet werden. Erst später, im Jahre 1813, erfand er ein künst. 
liches Steinpapier, oder eine steinartige Masse, die auf Papier 
oder Leinwand aufgestrichen wird. 
im J. 1800 reiste Seuefclder mitGleissner nach Offenbach, wo sie 
alsobald eine Druckerei einrichteten.  Nach 14 Tagen machte er 
den Probeclruck, welcher zu solcher Zufriedenbeitausfiel, das Hof- 
rath- Andrd den ausgedelintesten Elan auf die Erfindung gründete. 
ßSenelelder sollte in London, Paris, ßerllll und Wien Privilegien 
zu erhalten suchen, und in jeder dieser Städte wollte Andrd eine 
M liünsthundlung mitDruclierei errichten. Die Anstalten in London, 
 Paris und Berlin sollten die Brüder des Hofrathes leiten, jene in 
 Offenbach und Frankfurt standen unter dessen eigener Leitung, 
und dem Senefelder war die Geschäftsführung in Wien zugesagt, 
nebst dem- fünften Theil des lieinertrages siimmtlicher Etablisse- 
ments. Gleissncr sollte als Compositeur und Noten-zeichner in 
Offenbach Besoldung erhalten. Die Partheien waren vollkommen 
zufrieden, und Senefelcler reiste daher mit Gleissner wieder nach 
Münchenjib, um die dortigen Angelegenheiten zu ordnen. Um 
das bayerlöCllß Privileghiin nicht zu verlieren, übertrugen sie die 
 daselbst errichtete lithographische Anstalt dem Georg und Theubald 
Senefelder, welehejetzt Alois auch mit der Iireidemanier vertraut 
machte, ila diese fiir die Iiunst die früheste Erndte versprach. 
Nachdem in Munchen alles geordnet war begab sich Senefcl- 
der mit Gleissiier Wieder naflh Qflcnbach, wo jetzt die Arbeit so- 
gleich im Großen begann, die sich aber gewöhnlich nur auf den 
 Sie kannten bereits die Solnhofer Steine und gebrauchten 
sie jetzt zum Drucke. 
	        
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