Volltext: Schoute - Sole (Bd. 16)

Senefelder, 
Aloic. 
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kehrt mit Stein schrieb, vom Geschäfte fern bleiben musste, lieferte 
Senefelder für Falter nur die Platten, und der Drucls wurde an- 
dere" Überlassen. Allein die Ungeschiclilichheit der Arbeiter ver- 
dtlrb das Material. und somit: liess Falter seine Werltelieber "wie- 
der i" Kupfer stechen. t)  
 Vun dieser Zeit an erreichte Senefelder wieder 
eine verdiente, grüssere Selbstständigkeit, und nach- 
dem E!" 1798 die chemische Druckerei erfunden hatte, 
efhob Er die Lithographie zu einer eigenthiiinlichen 
hunst, die mit dem Verfahren des geistlichen Rathes 
Sehmid nichts gemein hat. Somit ist er der  
finder der eigentlichen Lithographie in dem jetzi- 
gen Sinne, unhd er verliert durchaus nichts an seinem 
Verdienste, wenn auch dein damaligen Professor 
SChmid die Ehre gesichert bleiben muss, zuerst (wenig- 
stens in neuerer Zeit) den Stein zum Abdrucke aufme- 
chanischem Wege benützt zu haben. Fassen wir nun 
zusammen, was Senefelder bisher geleistet, so ist es immerhin 
schon so viel, dass ihm die Nachwelt die Ehre eines Erfinders zu- 
gestehen muss. Er erfand 1796 eine zum Schreiben auf Stein sehr 
gute Tinte, welche zugleich dein Scheidewasser widersteht; er 
erfand ein brauchbares Werkzeug, um die so wenig erhobenen 
Ziige einzüschwärzen, er erfand die sogenannte Stangen- oder 
Galgenpresse, und er erfand 1798 die chemische Druckerei, durch 
welche die Lithographie zu ihrer bewunderungswiirdigenHöhe 
gelangte.   
DerjenigeMann, durch dessenErrnunterung und Unterstützung 
Senefeldeüs Erfindung später so weit ins Leben eingrilT, ist der 
Schulrath und Inspektor des Schulbücherverlags Steiner. Dieser 
 verdienstvolle lWIann liess durch ihn zuerst für den _Schulfond 
einige in den Kirchen zu singende Lieder mit Noten auf 
 Stein zeichnen und drucken, und ein in Musilrgesetztes Lied 
auf die Feuersbrunstin Neuötting, welches Senefelder 
für Lentner in München druckte und mit einem Vignettchengver- 
53h; veranlasste den Schulrath, von ihm einige kleine Bilder zu 
einem Catechismus auf Stein zeichnen zu lassen, die freilich, 
was die Zeichnung anbelangt, höchst niittelmässig ausficlen. In- 
dessen suchte Steine;- ihn immer mehr zu ermuntern und er war 
ausser dem Hofrath Andrö in OlTenbiich fast der einzige, welcher 
überzeugt war, dass man auch "Iiunstarbeiten, nicht blus Schriften 
und Noten auf Stein geben könne, wenn nur einmal liiinstler 
sich für diesesFach heran-rebildet hatten. Viele ändere sprachen dage- 
gen lleblvs das Urtlieil ülijer diese Erfindung, und gestanden ihrhöch" 
53m5 einige mechanische! Vortheile zu. Wie ol't'wui1dert_ SiCh 
nicht Fiissly in den Supplementen zum liiinstletx-Lexicun, 9.fl"e' 
 VIIIEYS, dass dieser oderijener Künstler sich auch mit der  
  Lilhügralihiißvt"beschäftige; Und seitdem haben so vieifejliueßtlßr 
wie  _t  
 i)  diese Zeit setzt Senefelder die ßemiihungefii des iilhma" 
  ligen lPrtqfessoi-s Schmid, allein diese gehöijßßv I'll": 9.56.? und 
im Artikel desselben bemerkt, einer flfühäiin Periode a"- 
 Zur Zeit als Senefelder ehdlicli zu_' eiinielü gelungenem Re- 
sultate gelangte, winkten Schmirrs Steine in der Scliulfonds. 
Druckerei in gewöhnlichen Buchdriiclierpressenl abgedruckt, 
 Es ist aber die Erfindung tiesselben viel trulier zu setzen, 
wenn aucliScnefeldcr an; Ende jener älteren llrucltweise für 
den Anfang der Sclimirfschgn Operationen nimmt. Cufque 
suirm. 
	        
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