Semini,
M ichele.
Scmitecolo,
N icolo.
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sich gleich_dicsen1 an Pcrino del Vaqa. Hierauf gingen Sie nach
Itnm, wo sie jetzt mit Vorliebe die Werke Radar; und die Anlihe
Sllldlflelfv und Vnn dieser Zeit an huldiqten sie dem Geschmeckt:
der römischen Schule. Bei ihrer Rückkehr nach Genua, und spli-
tcr nach Mailand berufen. arbeiteten sie vieles theils gemeinschaft-
lich, lheils jeder für sich, und im Slylc RafaeFs, aber ohne ihn
zu erreichen. Andrea war der jiingere. Es gebrach seinen Bil-
dern an dem. was die Italiener Nlorbidezza nennen, und selbst
Zeichnungsfehler liess er sich zu Schulden lionnnen, sogar in
Seiner Geburt Christi in S. Francesco zu Genua, welche zu seinen
llanptbilderngehört. Ehedem sah man von ihm und seinem Bruder
Ziemlich viele Werke in Genua, deren Soprani rühmt und be-
schreibt, wie die Geschichten aus dem Leben des Täuters im Palaste
(lCS Adamo Centurione u. a. Auch in Mailand arbeitete er. Da
sah man im Palaste des Herzogs vun Terranuuva das Gastmal der
Götter bei der Hochzeit der Psyche, welche von Lomazzo ausset-
ordentlich geriihmt wird.
Grössere Verdienste hatte Ottavio, dessen Sabinerrailb an der
Facade des Palastes Doria von C. Procaccini liir llafaePs Arbeit
angesehen wurde. Auch an anderen Häusern sah man ähnliche
al Frescus von Ottavio, die aber nach und nach zu Grunde gingen.
In den Kirchen hielten sich diese Bilder länger. So sieht man in
der Capelle des hl. Hieronymus in St. Angeln zu Mailand Dar-
stellungen aus dem Leben dieses Heiligen von ihm. In diesen
und in anderen Werken. welche O. Semini in Mailand ausliihrte,
bemerkte Lanzi eine Aenderung des Styls, indem er vor den Bil-
dern in der CaPelle des hl. Hieronymus sagt, sie seyen in einer
leichteren, weniger vollendeten Weise gemalt. wie diess auch mit
anderen Bildern in Mailand der Fall war. Auch bemerkt Lanzi,
dass Ottavio in Oel nicht coloriren konnte oder wollte. In den
Frescubildern hatte er aber eine meisterhafte Färbung. Zu Mai-
land malte er imit seinem Bruder Andrea und mit A. Busco für
den Herzog von Terranuuva, der durch diese Meister seinen Palast
verzieren liess. Ein belobtes Bild von Andrea haben wir oben
genannt, und es möchte m: scheinen. dass dieser Meister gediege-
ner war. als Ottavio, der zuletzt von der liunstweise des Michcl
Angeln sich hinreissen liess und manierirt erscheint. In der letzte-
ren Zeit seinestLebens gründete er in Genua mit L. Cambiaso
eine Zeichnungsschule, worin das Studium nach dem Nackten
eifrig betrieben wurde. Er starb daselbst 1604 und Andrea 1578
"11 68. Jahre.
86ml"?! Micheles Maler, wird unter die guten Schüler des C.Mu-
1'331 gezahlt. Er malte viele Bilder, die aber dem Meister oder
anderen Künstlern beigelegt werden.
Semino, s. SeminL.
Sßmitßßülo, NICÜIO; Maler von Venedig, einer der ältesten Künst-
ller dieser 5133!, der im 14. Jahrhunderte arbeitete, nicht 011m!
Einfluss der byzantinischen liunst. Es finden sich noch Werke
Von ihm, welche diese beslättigen, es offenbaren sich aber darin
eine schlichte Anmuth, die den Werken der griechischen Meister
üfßmd ist. In der Gallerie der Alißdßlhle zu Venedig ist von ihm
Krönung Mälrlä dlWCh die Dreicinigkeit, Wahrscheinlich jenes
Bllrl, Welches Lanzi in der Sliltäbihliulheli zu Mantun gesehen zu
haben Sßllellll, und als schönes Denkmal der vcnctiauisclicn Schule