Volltext: Schoute - Sole (Bd. 16)

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Joh. 
Seitz , 
Bapt. 
Seitz , 
Max. 
Alexander 
ganzen Ausdehnung vor den Blick zu führen, als dieses Pracht- 
ewgpk deutschen Fleisses. Einen ähnlichen Plan hatte schon Her- 
zog Albrecht gefasst, indem er durch den Drexler Jacob Sanndtner 
von Burghausen die Städte MiinchemLandshntund Ingolstadtin ver- 
jüngtcxn Maassstahe auf ähnliche Weise in Holz darstellen liess. Das 
Modell von München vollendete er 157i, und es scheint das letzte 
gewesen zu seyn, da ihm nur Darstellung von Ingolstadt schon 
1521 de: Befehl zuging. Diese Modelle sind jetzt nicht mehr 
ÖiTentlich zu sehen, da sie sehr beschiidiget wurden, so wie sie 
auch mit dem Seitischexi Hochrelief nicht im geringsten den Ver- 
gleich aushalten, indem dieses ein bewunderuugswiirdiges Pano- 
rama bildet. Die Vollendung desWerkes wird erst 1847 erfolgen, 
mach sechsjähriger ununterbrochener Thätigkeit. 
861m, Alexander llliaxllflllllüll, Historienmaler, der Sohn des 
obigen Künstlers, wurde 1311 zu München geboren, und schon in 
frühen Jahren zur Iiunst herangebildet, da diese sein ganzes We- 
sen beherrschte. Er besuchte schon als Knabe von zwölf Jahren 
die Akademie, wo er bald zu den vorzüglichsten Züglingen gezählt 
wurde, und als Cornelius nach München gekommen war, schloss 
er sich an diesen Meister mit ganzer Seele an. Seine früheren 
Compositionen tragen auch das Gepräge der Schule desselben und 
er blieb auch fortwährend der früheren ernsten religiösen liunst- 
richtung getreu, die geläutert auch in den Werben seiner Vollen 
Reife sich ausspricht. Zu seinen fruheren Bildern inOel gehört eine 
biblische Darstellung, wie Joseph von den Brüdern vcrhautt wird, 
ein Gemälde, welches 1829 auf der liunstausstellung in München 
mithgrösstem Beifalle belohnt wurde. Hierauf wählte ihn Prof. H. 
v. Hess neben J. Schraudolph, J. Binder u. a. als Gehilfen bei 
Ausschmiicliung der Allerheiligen Kirche in München, wo diese 
jüngeren Künstler unter Aufsicht des Meisters Bilder componirten, 
die Cartons dazu ausführten und selbe in Fresco malten. Von Seitz 
componirt sind hier die Sakramente der Taufe, Firmung, Beichte 
rund Ehe, wovon die Cartons 1832 auf der Iiunstausslellung in Mün- 
chen zu sehen waren. Nach Vollendung der Malereien in der Al- 
 lerheiligen Kirche begab sich Seitz nach Italien, um in ßom Seim, 
Studien fortzusetzen, wo er noch gegenwärtig lebt, und zu den 
ausgezeichnetsten Künstlern der neuen religiösen Schule jezäh]; 
wird. Seine Bilder sind von grosser Illlllglißlli, in wahrh "t reli- 
giösem Sinne behandelt. Die Formen sprechen durch ungewülin- 
liche Lieblichlseit und ltlilde an. Die Zahl seiner Werhe ist be- 
reits bedeutend, da solche nicht allein in Italien, sondern auch 
in England und Deutschland zu finden sind. Einige seiner Ge- 
mälde sind von ziemlich groisem Ulnfange, wie die Erweckung 
des tlünglings von Naim, lasset die Iileinen zu mir kommen, (lie 
Versöhnung des Jahob mit Esau, St. Catharina von Engeln getra- 
gen, die Hucht nach Aegypten n. a. Alle diese Bilder Sind in 
Oel ausgeführt. An diese reihen sich dann auch einige Gßlnäilcle 
in Wasserfarben, die in gewohnter LlßbllClllißil mit ungemcincr 
liralt der Farbe behandelt sind. Viele seiner (Jompositioncn sind 
bisher nur in Zeichnung vorhanden, theils in Aquarell, lheils in 
Kreide und Tusclh oder mit dem Stifte ausgeführt. Zu seinen 
neuesten Werken gehören die ldeinen Fresken in der Capelle der 
Villa Torlonia zu Pifilsßüli, welche der Künstler 1346 begann. 
Das Bild der von Engeln getragenen heil. Calharina, eine rei- 
chere Composition als jene _von Mücke, erschien in der Anstalt 
 von Piloty und Löhle zu NILlHCltCXt lithograi-hirt.
	        
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