Volltext: Schoute - Sole (Bd. 16)

Seghcrm 
Geraart. 
Scgherä, 
Daniel. 
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Diogenes mit der Laterne in der Linken, halbe Figur.  Im 
Rande: DIOSENFS. Qui cherche dßes gen; an Clere mur 
auec lumierc; links: G. Segers fecit, rechts: Juann. Meys- 
sens excudit. H. 8 Z. 4. L., Br. 6 Z. 2 L. 
Dieses seltene Blatt wird imBigaYschen Catalog-e erwähnt 
Sßghers: Danlel, Blumenrnaler, und Bruder des Ohigen, wurde 
1590 zu Antwerpen geboren und von J.Breughel unterrichtet. Er 
trat schon in jungen Jahren in den Jesuiten Orden. wesswegen 
viele seine Bilder die Legende ihrer Heiligen verherrlicheii, welche 
in Blumenlaränzen erscheinen. Diese Scenen sind aber meistens" 
von anderen Meistern nach Seghers Bestimmung gemalt. Selbst 
Rubens bediente sich zuweilen der Iiunst dieses Meisters, und 
wenn Seghers die Bilder desselben mit_Giiirlanden umgab, erhiel- 
ten sie sogar noch höheren Werth. DieserOrdensbruder besuchte 
auch Rom. und machte da zahlreiche Studien nach liunstwverlaen 
jeder Art. Vor allen aber richtete er sein Augenmerk auf die lieb- 
liehen Kinder Florens, die er mit einer Wleisterschaft und mit einer 
Sorgfalt in der Farbengebung behandelte, wie wenige Künstler 
seines Faches. Daher prangen die rnthen Rosen dieses hochbe- 
rühmten Meisters noch immer in ursprünglicher Frische, rvährend 
jene eines de Heem, van Huysnm, der Kachel fluysch u. a. sich 
theilweise verändert haben. Doch erscheinen auch die übrigen 
Blumen der Iiriinze und Bouquets dieses Meisters in wunderbarer 
Frische. Diese Blumen winden sich um Scenen aus der heiligen 
Geschichte und Legende, öfter um Sculpturen-Reliefs mit solchen 
Darstellungen. Auf anderen Gemälden erscheinen Blumen zu 
Bouquets vereiniget und in Vasen gesammelt. Auf den Blättern 
und lielchc-n sitzen Insekten in unübertremicher Wahrheit. Der 
Kaiser, Könige und Fürsten trachteten nach Werken dieses Mei- 
sters. Bisweilen gingen sie als Geschenke seines Ordens, wofür 
reiche Spenden flossen. Der Prinz und die Prinzessin von Oranien 
iibermachten dem liünstler für zwei Blumenvasen mit Bouquets 
eine goldene Palette, einen emaillirten Rosenhranz und ein golde- 
nes, pfunclschweres Crucifix. Ueberdiess erhielt er einen Geleits- 
brief durch ganz Holland, um die Interessen des Hauses Oranien 
zu besorgen. In der jesuiten Iiirche zu Antwerpen war eine 
Maria mit dem Iiinde von Rubens, welche Seghers mit einer grus- 
sen Guirlande umgeben hatte, ein Hauptwerk hßlder Meister. lui 
Museum zu Amsterdam ist von ihm eine grnsse von Engeln ge- 
tragene Guirlande mit St. Ignaz, von C. Schut gemalt. Ein iihn 
liches Bild mit Staffage von Rubens, soll zu Grunde gegangen 
SCYE- Im Museum zu Brüssel sieht man eine ähnliche Glllflfttllle 
mit dem Bilde der hl. Jungfrau. Auch das Museum im Haag be- 
Wßllfli V01! Seghers einen Blunienhranz, in Welchem Maria mit 
dem Rinde erscheint. Ueberdiess findet man auch in Einigen hul- 
ländiscllen Privatsammlnngen Bilder von Seghers, Die Gemälde 
i" de" gellänten Museen gehören zu den Hauptwerlsenflßä Nlel" 
Sleß, ü"  ßhe sich jene des Belvedere in Wien relhßn- "DR! 
ist der bßlilhmlß Blumenalter, ein 5 F. 1 Z. hohefßlßnlenslllßli- 
ES ist eine Blllmenguirlanrle an den Verzierungen ein" Nlsßllß 
aufgehängt, in Welcher eine Nfonstraiiz mit der Hostie steht. Unter 
derselben ist die Aufschrift: O amor qui semper ardes. Auf einem 
anderen Gemälde des Belvedere steht, grau in Grau gemalt, die 
Maria mit dem Iiinde in einer von Blumen umgebenen Nische. 
Ein drittes zeigt im Blllmenkranz ein Relief mitMaria, dem liinde 
und St. Anna, ebenfalls grau in Grau. Ein anderes Gemälde ent- 
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