Seghers
oder
Segcrs,
Geranrt.
Schulen zu studiren, worunter besonders jene Manfredfs und
Cigoli'_s auf seine weitere Ausbildung Einfluss hatten, Dur-Ch seine
italienischen Studien verfiel er aber in ein mehr idealisches Be-
streben, Wodurch seine Köpfe oft etwas leer wurden. Von Italien
aus scheint sich der Iiiinstlcr nach Spanien begeben zu haben, Wo
er all! Hofe arbeitete, und unter dem Titel eines llofbedienten er-
schien. Nach einiger Zeit kehrte er wieder in das Vaterland
Zufücli, 11m Süß Wßilßres Glück zu versuchen, welches ihm aber an-
fangs wenig günstig war, weil seine dunkle Färbung den hellen
Bildern eines Rubens gegenüber nicht gefiel, Seghers sah sich
daher genöthiget, seine italienische Manier mit jener des Rubens
auszugleichen, was er als Mann von Talent auch bald zu seinem
Vortheile wendete. Es müssen also unter seinen Arbeiten jene der
früheren flämischen Weise, die im italienischen Style, theilweise
in der dunklen Manier Caravaggids ausgeführten, und dann die
in italienisch-[iubenssischerAuffassung unterschieden werden. Seine
Werke sind sehr zahlreich. Man findet deren in den Museen
und Kirchen seines Vaterlandes, und auch in auswärtigen Gallericn.
Im Museum zu Antwerpen sieht man von ihm: die Vermählung
Maria, Maria mit dem Iiinde und St. Catharina, die Entziicltung
der hl. Theresia, Maria mit dem Seapulier, den Heiland als Be-
gnadiger der Sünder, und St. Stanislaus, wie er in den Jesuiten-
orden tritt. In der Stulakobslsirche daselbst sieht man zwei Bilder,
welche St. Yves und St. Carolus Barromiius vorstellen. ln Notre
Dame zu Brügge ist eine Anbetung der Könige, und ein Bild des
Heilandes. Bei St. Pavon zu Gent findet man das Gemälde mit
der Marter des hl. luivin, in der St. Michaels Kirche eine Geiss-
lung, und in der Iiirche des hl. Petrus die Heilung des Blinden
und die Erweckung des Lazarus. In der Gallerie des Belvedere
in Wien ist eine Landschaft mit Hagar und Ismael, denen der
Engel die Quelle zeigt; eine andere Landschaft mit der am Brun-
nen ruhenden hl. Familie, eine dritte mit Maria, Welche dßS Kind
auf dem Schoosse hält, dem Johannes einen Vogel reicht. und ein
ähnliches Bild, wo Joseph dem Rinde auf dem Schoosse einen
Apfel reicht, und Engel Früchte pflücken. Dann sind in Wien
auch zwei Landschaften von Artois, die Seghcrs mit Figuren statlirt
hat. im Museum zu Berlin ist der Besuch Christi bei Maria und
Martha, durch lebensvolle Iiöpfe ausgezeichnet, Weniger bedeutend
in Kraft der Farbe. In den Gallerien zu München und Dresden
werden gegenwärtig keine Bilder von diesem Meister aiulbewahrt.
Im Museum des Louvre sieht man seine Entziicltung des hl. Franz
in Cigolfs Manier. Zur Zeit Napoleorfs sah man im Centrai-
Museum auch einen St. Johannes Evangelist vom Engel begeistert,
und den Evangelisten Matthäus. Die Werke dieses lYleistei-s waren
ehedem sehr zahlreich, denn er starb erst 1651. Dass seine Ge-
mälde geachtet wurden, beweisen die zahlreichen Stiche nach den-
selben. Darunter nennen wir folgende, die fast alle in grßääcln
Formate, und von berühmten Meistern gestochen sind.
Das Bildniss des Meisters, halbe Figur im Mantel, gest. von
L. Vorsterrnan, 4-
Dasse-lbe kleiner, von P. de Jude, 3,
Derselbe Iiuilstler von Livens gemalt und von P. du Pom gb
stachen, fol.
Cardinal Bellarmin mit der Feder im Sessel sitzend, gest. um
Soli. "a Bolswert.
Caspar Nemius, Bischof von Auvers, gest. von J. Neefs.