Volltext: Schoute - Sole (Bd. 16)

Seghers 
oder 
Segcrs, 
Geranrt. 
Schulen zu studiren, worunter besonders jene Manfredfs und 
Cigoli'_s auf seine weitere Ausbildung Einfluss hatten, Dur-Ch seine 
italienischen Studien verfiel er aber in ein mehr idealisches Be- 
streben, Wodurch seine Köpfe oft etwas leer wurden. Von Italien 
aus scheint sich der Iiiinstlcr nach Spanien begeben zu haben, Wo 
er all! Hofe arbeitete, und unter dem Titel eines llofbedienten er- 
schien. Nach einiger Zeit kehrte er wieder in das Vaterland 
Zufücli, 11m Süß Wßilßres Glück zu versuchen, welches ihm aber an- 
fangs wenig günstig war, weil seine dunkle Färbung den hellen 
Bildern eines Rubens gegenüber nicht gefiel, Seghers sah sich 
daher genöthiget, seine italienische Manier mit jener des Rubens 
auszugleichen, was er als Mann von Talent auch bald zu seinem 
Vortheile wendete. Es müssen also unter seinen Arbeiten jene der 
früheren flämischen Weise, die im italienischen Style, theilweise 
in der dunklen Manier Caravaggids ausgeführten, und dann die 
in italienisch-[iubenssischerAuffassung unterschieden werden. Seine 
Werke sind sehr zahlreich. Man findet deren in den Museen 
und Kirchen seines Vaterlandes, und auch in auswärtigen Gallericn. 
Im Museum zu Antwerpen sieht man von ihm: die Vermählung 
Maria, Maria mit dem Iiinde und St. Catharina, die Entziicltung 
der hl. Theresia, Maria mit dem Seapulier, den Heiland als Be- 
gnadiger der Sünder, und St. Stanislaus, wie er in den Jesuiten- 
orden tritt. In der Stulakobslsirche daselbst sieht man zwei Bilder, 
welche St. Yves und St. Carolus Barromiius vorstellen. ln Notre 
Dame zu Brügge ist eine Anbetung der Könige, und ein Bild des 
Heilandes. Bei St. Pavon zu Gent findet man das Gemälde mit 
der Marter des hl. luivin, in der St. Michaels Kirche eine Geiss- 
lung, und in der Iiirche des hl. Petrus die Heilung des Blinden 
und die Erweckung des Lazarus. In der Gallerie des Belvedere 
in Wien ist eine Landschaft mit Hagar und Ismael, denen der 
Engel die Quelle zeigt; eine andere Landschaft mit der am Brun- 
nen ruhenden hl. Familie, eine dritte mit Maria, Welche dßS Kind 
auf dem Schoosse hält, dem Johannes einen Vogel reicht. und ein 
ähnliches Bild, wo Joseph dem Rinde auf dem Schoosse einen 
Apfel reicht, und Engel Früchte pflücken. Dann sind in Wien 
auch zwei Landschaften von Artois, die Seghcrs mit Figuren statlirt 
hat. im Museum zu Berlin ist der Besuch Christi bei Maria und 
Martha, durch lebensvolle Iiöpfe ausgezeichnet, Weniger bedeutend 
in Kraft der Farbe. In den Gallerien zu München und Dresden 
werden gegenwärtig keine Bilder von diesem Meister aiulbewahrt. 
Im Museum des Louvre sieht man seine Entziicltung des hl. Franz 
in Cigolfs Manier. Zur Zeit Napoleorfs sah man im Centrai- 
Museum auch einen St. Johannes Evangelist vom Engel begeistert, 
und den Evangelisten Matthäus. Die Werke dieses lYleistei-s waren 
ehedem sehr zahlreich, denn er starb erst 1651. Dass seine Ge- 
mälde geachtet wurden, beweisen die zahlreichen Stiche nach den- 
selben. Darunter nennen wir folgende, die fast alle in grßääcln 
Formate, und von berühmten Meistern gestochen sind. 
Das Bildniss des Meisters, halbe Figur im Mantel, gest. von 
L. Vorsterrnan, 4- 
Dasse-lbe kleiner, von P. de Jude, 3, 
Derselbe Iiuilstler von Livens gemalt und von P. du Pom gb 
stachen, fol.   
Cardinal Bellarmin mit der Feder im Sessel sitzend, gest. um 
Soli. "a Bolswert. 
Caspar Nemius, Bischof von Auvers, gest. von J. Neefs. 

	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.