Volltext: Schoute - Sole (Bd. 16)

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Screla , 
Carl 
Ssotnosvsky 
VDI] 
Zaworzicz. 
Tiger, verheerender Krieg denlliünsten des Friedens hinderlich 
war. Die Unruhen des dreissigjährigen Krieges zwangen ihn, das 
Vaterland zu verlassen, und nach Italien seine Zuflucht zu neh- 
men. Er hielt sich mehrere Jahre in Venedig auf, verlebte auch 
einige Zeit in Bologna und Florenz, und ging dann 1631i mit Sei. 
YlPllI Freunde Wilhelm Bauer nach llom. Hier studirte er mit Eifer 
die Antike und die Werke der berühmtesten Maler des 16. Jahr- 
hunderts. Er besuchte auch die vornehmsten Schulen damaliger 
Meister, und machte überhaupt die mannigtaltiqsten Studien. Screta 
erwarb sich in Italien auch einen rühmlicheniNamen,'so dass ihn 
die Akademie zu Bologna sogar zum Professor ernannte; allein 
der Künstler kehrte ins Vaterland zurück, wo ihn jetzt Ii. Fer- 
dinand IlI. und der böhmische Adel mit vielen Aufträgen beehrte. 
Im Jahre 16.11 wurde er Mitglied der Akademie in Prag und 1652 
Oberiiltester dieser liunstanstalt. liaiser Ferdinand bestättigte ihm 
den Adel seiner Familie, und suiiiit verlebte der liünstler die zweite 
Hälfte seines Lebens hoch geehrt und bewundert, bis ihm endlich 
167i; der Tod seiner Bahn enti-iss. Er hinterliess mehrere tüchtige 
Schüler  lilosse, J. Schindler, F. Palling), und viele Malvverke, 
die sich unter den Iiunstprodukten seiner Zeit auszeichnen. Man 
erkennt in seinen Werken ein glückliches Studium der Antike 
und der Natur, so wie ein Streben nach Ebeninass und Würde. 
Er gehört aber zur Classe der Eklektiker, und ist somit ohne er- 
heblichen Einfluss auf die Kunst geblieben. Sein Vorbild blieb 
G, Beni. welchen er am häufigsten nachzuahmen suchte. Auch 
Duminicliinii, M. A. Merigi, Lanfranco ahmte er nach. Einige 
seiner Nachahmungen grosser Meister könnten täuschen, und beson- 
ders gut sind seine Bilder in der Weise Nlurillo's, G. Beni's und 
der (larracci. Bei anderer Gelegenheit suchte er zu zeigen, was 
er dem Titian und dem Paolo Veronese abgelernt, und selbst Ba- 
t'ael's und Michel Angeltfs Geist glaubte er erfassen zu können, 
was ihin freilich am wenigsten gelang. So viel ist gewiss, dass 
Er ein Mann von Talent war, und theilweise_ Vorzügliches ge- 
leistet hat. In den Kirchen zu Prag sieht man "viele Bilder von 
Screta, und auch für andere Städte und Orte fuhrte er mehrere 
Gemälde aus, welche ihm nicht selten das Lob eines böhmischen 
Apelles erwarben. Auch im Dome zu Salzburg, und in den Gal- 
lerien zu Dresden, Schlcissheiin etc. sind Bilder von ihm. Dlabacz 
"verzeichnet über 100 [Bilder von diesem Meister, die sich in den 
Kirchen. Palästen und ölientlichen Gebäuden BÖhmßttS befinden. 
Der grösste Theil besteht in Altarbilrlern, und in Staifcleigemiilden 
mit Darstellungen aus der heiligen Geschichte und Legende. Dann 
fertigte er auch viele Zeichnungen zum Stiche. Unter den vielen 
Bildnissen, welche er gemalt hat, ist auch sein eigenes. Er stellte 
sich Zweimal unter der Gestalt von Heiligen dar: als St. Eligius 
in der Sl- Martins-Pfarrkirche, und als St. Lucas, der die Ma- 
donna malt. in der Marieukirche am Thein zu Prag. Gestochen 
ist sein Portrait in den Abbildungen der böhmischen und mühri- 
sehen Gelehrten und Iiiinstlcr I. 97. E. Die Prager Akademie licss 
eine Medaille mit seinem Portraite in Silber und Gold auspriigen. 
 Eine grosse Anzahl von Gemälden und Zeichnungen dieses 
Meisters wurde gestochen, besonders grusse Thesen und Ällßgu- 
rien auf gescliichtliche_ Ereignisse und Feierlichkeiten. Viele sol. 
cher Blätter sind für die Geschichte Böhmens wichtig. Von aussor- 
ordentlicher Grösse iSt die aus Viel" Blättern bestehende schöne 
'l'hese des Grafen Waldstcin. welche eine Allegorie auf (lie Cultur 
und den Handel unter liaiser Leopold l. enthält. M. Iiiiscll hat
	        
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