Yen dieser etwa 25 Palm hohen Bacehantin in Basrclief sind
auch noch mehrere antike Wiederholungen vorhanden, so dass
man allerdings auf ein itnAllerthume berühmtes Original schliessen
kann. Sie erscheint auf einer marmarnen Vase in der Villa Alhani,
Zoöga Bass. l. 8h. Auf diesem [lelief kommt diese Münade mit
fiinf anderen vor. Auch auf" einer Vasedes Sosihios, Bouillon. lll.
79., heim Gruft-n Landsduwn und im Brittischen Museum B. VI,
17 ltonnnt sie vor. Auf einem runden Altar, ehemals im Pallast
Barlmerini. nun im Palast Sciarra findet sich dieselbe Mänadc in
Gesellschaft zweier anderer; dann auf einem viereckigen Altar im
Mus. Chiarauionti in Verbindung tniteincm ganzen Chor von ßacchan-
ten. Aus diesen Darstellungen schliesst Wagner, dass das Relief
im Louvre nur flrtichstiiclt eines grijsseren Werkes sei.
Auch der tanzende und (las (Ürtipetium tretende Faun dürfte
nach VVaagen l. c. H5. der geistreichen Erfindung nach der Schule
des Seopas zingehiiren. Im Museum des Louvre ist ein Exemplar,
welches der Arbeit nach in die Zeit des lladriaxi gehören möchte.
Noch bestimmter als dieses Werla sprechen nach VVaageti die
"Bcliefe auf der berühmten: Borghesischen Vase, die im LouvreNro,
711 trägt. Der Bacchus, wie alle Figuren seines Gcfolges, trerbiu-
den mit der gc-istreichsten Erfindung, der gewiihltesten Grazie eine
gewisse Fülle der Formen. Die Ausführung möchte indessen eben-
falls nicht vor l-ladrian fallen.
Zu Cnidus war nach Plinius von Scopas ein Dionysos von
Marmor, und eines zweiten Bacchus. der am Monumente des
'I'rasyllus war und jetzt im brittischeti Museum sich befindet, ha-
ben wir unten bei Gelegenheit der Beschreibung der Nlelpomcne
erwähnt, da dieser der Schule des Scopas angehören muss, wenn
die Muse nach seiner Erfindung ist.
Cicero, de divin. l. 15., erwähnt eines Panisk von Scopas,
welchen er von einem solchen des Carneatles in Chioa unter.
Scheidet.
In der Glypt-othel: zu Miinchen ist der berühmte Bßrherinische
Faun, eine colossale l"igtn' aus parischenr Marmor, welche nach
Svhorn (Catalog der Glyptoth. S. Q0) als ein Werk aus der bessten
griechischen Zeit, vielleicht des Scupas und Praxiteles gelten darf.
Dieser Faun. oder stumpfnasige Satyr, welcher mit Epheu be-
ltränzt vom Rausche umnebelt daliegt, als wenn er aus dem halb.
geöffneten Munde athnien wullte,_ist von einer Lebendigkeit
der Darstellung in Marmor, wie wir sie in wenigen Werhen der
alten Kunst mit gleicher Vortrefflichheit erreicht sehen. ln der
Behandlung des Marmor erinnert er an den lliencus der Glyplu-
'lhels, und auch in der ailgvitteincn Auflassung hann er nur einemliiinst-
lcr zugeschrieben werden, der alle Vorzüge und Eigenthümliehlteiten
des Scopas vereinigen llei der Ausriiumung, des Grabens des Castell
St. Angele in Rom gefunden kam er in den Besitz des Hauses
Barberilll. und War zuerst ausgestreckt auf einen Felsblucls restau-
rirt, wie man aus dem Stiche in Tctii Aedes Barbcrinae sieht,
während er jetzt schief daliegt. Neu sind: das ganze rechte Bein,
der mittlere Theil des linlsen Schenkels und der vordere des
Schienbeins, sammt dem linken Vorderfuss; der linlie Vorderarni,
der rechte liillhogen, die Finger der rechten lland und die ganze
Biiclaseite des Sitzes. Diese Verstüninielung riihrt vielleicht von
557 her, Wo die Griechen unter Belisar auf die helagernden (juthen
Statuen von der Elngrlsbtlrg herabwarfen. AlJguh. bei Piranesi.
Im: etwas jugendlicher Faun in Erz ist zu Nenne]. Am, di
Eruul. .0. 40.