äcopas.
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nius. Uebcr den Mythos s. Iiöhler, Mein. sur les Iles et la Collrßß
d'Achille. Petersb. 1827. EineNachbilrlung dieses berühmten Werke!
erkennt Viscunti in zwei herrlichen Basreliefs im Vatikan. PiO-Ci-
IV. tav. 55'. V. tav. 20.
_ In der florentinischen Gallerie ist eine auf dem Seepferde
sitzende Nereide, welche in der Weimarer Ausgabe des Vilinckel-
mfmll (IX Buch, Anmerk. 297) als Werk des Scupas angegeben
wird. Gal. Imperiale cli Firenze IV. tav. 19Ä Diese Angabe linde!
wahrscheinlich nur in der Erinnerung an obige Gruppe des Achil-
leus ihren Grund, was auch mit dem Bruchstücke eines aufeineni
Scethiere sitzendenTritons der Fall seyn kann, welcher in derNote
Zum Winckelmann ebenfalls dem Scnpas beigelegt Wird. Dieses
Fragment war einst in einem Gartenpavillun der Villa Medici.
Dann wird auch eine von Scopas aus parischem Marmor ge-
arbeitete Mänade (Anthol. Plan. IV. 3. 00. Anth. Palat. IX. 77.1.
app. ll. p. 612) erwähnt, in welcher er den höchsten Taumel des
göttlichen Bausches dargestellt habe. Auch Callistratus und Philo-
stratus beschreiben das Bild einer lYIi-inacle, es ist aber nicht aus-
gemacht, dass diese Beschreibungen treue Schilderungen einst
vorhandner Iiunstiverke seyen. Callistratus nennt ein liundbilil.
welches nicht den Tyrsus geschwungen, sondern ein geschlachtetes,
ziegenähnliches 'l'hier getragen habe. Eine solche Nachbildung
hat sich indessen nicht erhalten, nur Basreliefs, worin man Wie-
derholungen der Mänade des Scopas erkennen will. Eine solche,
aus der Villa Burghese stammend, ist im Museum des Louvre, und
man gibt sie fiir eine Nachahmung jener Bacchantin des Scnpas,
welche Callistratus beschrieben, was sie aber nicht seyn kann, Weil
dieses Bild in Relief erscheint, dasselbe den Tyrsus schwingt,
und in der Linken den Vurdertheil eines zerrissenen Hirschkalhcs
trägt. Wie dem auch sei, das Basrelief des Louvre gilt als Nach-
ahmung der rasenden Bacchantin von Scopas welche unter den
ähnlichen Bildern dieser Art als das vurziiglichste zu betrachten
ist. Waagen l. c- S. 114. sagt, es sei nicht möglich, dass gänz-
liche Besessenseyn vom Gott, das heilige Basen, ausgelassener und
zugleich graziöser darzustellen als in dieser Figur. Das aufge-
löste Haar wallt von dem hiniibergeworfenen Iiopf herab. Die
Rechte schwingt den Tyrsus, die Linke hiilt das Hirschknlb. Das
leichte. flatternde Gewand drückt meisterlich das Augenblicklichc
der leidenschaftlichen Bewegung aus. Dieses Relief gibt Clarac in
Abbildung und bemerkt, dass es Wohl geeignet sei, uns eineVOP-
stellung der berühmten Mänade des Scopas zu geben.
iiilii.
M. v. Wagner sagt in seiner Abhandlung über die Aufstel-
lung der Gruppe der Niobe (Iiunstblatt 1830 Nro. 61. S.
342), dass dieses Relief nur ein Bruchstiicli eines sonst gräs-
seren Werkes sei, welches, wie es scheine, einen Chur von
Bacchanten oder Miinaden darstellte, wie man mehrere der-
fälßlßhen Werlse in der Villa Albani und,irn Mllfh vüliCano
Ändßf, Welche sich in Form und Stellung fast 11111119? Wie-
derholen. Wenn das Bild im Louvre eine Nachbildung
der Scupaäschen Miinade ist, so müsste sie nach Wagner
eine Uebertragung vom Runden in; ßasrelicf seyn, was un-
möglich uhne beträchtliche Veränderungen geschehen lwnnte.
AllCh Sind Vün diesem Relief der Villzg Borghese mehrere
VViederholnngen vorhanden, welche, einige kleine Abwei-
chungen abgerechnet, mit einander übereinstimmen.