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Schwind ,
Bloritz
TOR.
saales den Achill, trauernd über der Leiche des in der Vertheidi-
gung seines Vaters Nestur erschlagenen Antilochus. Die zweite
Abtheilung Göthe's enthält Liebesannäherung und Bewerbung, und
somit wählte der Künstler für die zweite Wand als Hauptbild die
Geburt der Venus, und zu den Deckenbiltlern Bacchus und Ariadne;
die Vereinigung von Mclos und (jhritheis, aus welcher Homer
hervorging; Perscus und Andromeda; Jasnn und Medea; und für
das Medaillen in derlVIitte Venus und Amor. Für die dritte, der
Geburt und Erziehung gewidmeten Ablhßilung, 11111-1119 gr als
Hauptbild die Geburt der Minerva, und an der Decke sind dar-
gestellt Chiron und Achilles; die Erziehung des Bacchus; Merkur
als Hinderdieb und wie er den Bogen Apollds entwendet; dann
im Medaillen die Iris. Für die vierte Wand, der Abtheilung aus
dem lYIythos (iGSEiUPlALIlOS gewidmet, wählte er zum größeren Bilde
die Leibesstiirke des Ileros bei den Freuden des Mahles, und au
der Decke sehen wir ihn als Iiind die Schlangen würgen, als
Vater mit Kindern schiickern, seinen liampf mit Antheus, die
Ueberlistuug des Atlas, und im Medaillen Herkules mit Hebe.
Fürdic fünfte Abtheilung wählte Göthe liiiinpfe und für die sechste
Jagden, und diesen letzteren riiumteSchvvrind die fünfte Wand ein.
Im Ilauptbilde schilderte er Aktäioifs bestraften Vorwitz; an der Decke
Cephalus und Procris; lWIeleager und Atalanta; Narciss als in sich selbst
verirrten Jäger, und im Medaillen istDiana mit zweiHunden. In die
sechste Abtheilung hat Schwind die See-, Wasser- und Landslüclae
genommen, und als Hauptbild Bacchus. wie er die Tyrrhener in
Delphine verwandelt. An die Decke malteßer die Insel Andres mit
ihrem Quellgotte und den umspielendenTritonen, AluurettemNe-rei-
den und dem sie schützenden Bacchus; den Hain von Doduna;
die Erde auf der Löwin reitend mit der Garbe; das ßrleer als
Nereide auf dem Delphin, und im Medaillon den schlafenden Pan.
Die siebente Abtheiluxig: für Poesie, Gesang und Tanz. zeigt im
liauplhilde einen festlichen Tanz von Feld- und Waldgötterxi und
Nymphen, und an der Decke das Urtheil des Midas; einen von
Nymphen übel behandelten Satyr; Pintlar von Hhea rar dem Bie-
Dcnsclnvarm geschützt; Orpheus als Biindiger der wilden Thiere,
und im [Vledeillon Apollo. An der letzten Wand ist die den Iiäm.
pfcn bestimmte Abtheilung, und Arrhichiir vorgestellt, wie er im
dritten Siege verscheidet. Siimmtliche Bilder, mit fother Farbe
auf schwarzem Grunde ausgeführt, tragen das Gepräge der Anmulh
und einer grossen Leichtigkeit m der Darstellung, wie wir
sie nur in den Bildern nach Compositionen des L. v. Schwan-
thaler in der liesidenz zu München bewundern. Alle diese Bil-
der sind in einem der Antiltetisiile, er hat aber auch Zeichnungen
zur Ausschmücltung anderer Iiilbllllß dieses neuen liunstgebiiudcs
geliefert, namentlich für einen Saal, in welchen: verschiedene
Städte Italiens und Deutschlands allegorisch abgebildet sind.
Ferner malte er das Stiegenhaus al Fresco aus, welches dadurch
eine der reichsten und interessantesten Anlagen dieser Art ist, und
einen eben so grussen historischen als artistischen Werth erhalten
hat. An der Rückwand sieht man in grosser Dimension die Ein-
weihung des Freiburger Münsters durch Cunard von Zällringctl.
eine reiche herrliche Composiliun, worüber das lhtn-Qlblntt
berichtct und welche auch W. Füssly (Zürich und die wichtigsten
Städte am Rhein 1- 544) genau beschreibt. Die liirche hihlef den
Was L. Schaller zqr Ausschnniiclsung
Hagen, s. (105501) Artikel XV. S. 159.
des
Museums
beige-