Schwemmingcr,
Heinr.
Sehwen dimann,
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Schwemmmger, HGlnPlGil, Historienmaler, wurde 1803 zu Wien
geboren, und an der Akademie daselbst zum liiinstler herange-
bildet. Er widmete sich mit grossem Erfolge der Historienmalerei,
leistete aber auch von jeher im romantischen Genre Vorziigliches.
Eines seiner früheren Bilder, welches ihn als höchst talentvollen
lriiinstler beurkundete, gibt eine Scene aus Schiller Gedicht "die
Iiraniche des Ihicns", wie nämlich der junge Dichter von den
Mördern durchbuhrt auf der Erde liegend die vorüberfliegenden
liraniche zu Räehern anruft. Dieses fast lebensgrosse Bild kaufte
der liaiser und liess es zur Ehre des Künstlers in der Gallerie
des Belvedere aufstellen. Ein anderes Gemälde dieser Art stellt:
den Fischer nach Göthe dar, edel aufgefasst und fleissig gemalt.
Ein drittes Werk, nach Vogel's Ballade, wurde für das Taschen-
buch "Vesta" in Stahl gestochen" Es hat die Bekehrung Witte-
laind's zum Gegonstande. Dann haben wir _von Schwemminger
auch religiöse Darstellungen, so wie denn überhaupt die Zahl
seiner Werke schon ziemlich gross ist. Es offenbaret sich in allen
ein streng gebildeter Künstler, der auch aus den Iiunstschätzen
Italiens reichen Vortheil zog. Er hielt sich längere Zeit in Rom
auf, wo die Werlie antiker Plastik und jene RafaeYs einen grossen
Einfluss auf ihn übten. In letzter Zeit erhielt er vom Kaiser Fer-
dinand den Auftrag, fiir eine katholische liirche in Ober-Aegygten
ein Altarbild zu malen.
Heinrich Schwemniinger wurde 1844 Custos der Gallerie des
Grafen von Lamberg in Wien. da sein Vorgänger, Leopold Schulz
an die k. k. Akademie berufen wurde.
Dann kennen wir von Schvvemminger auch ein lithographirtes
Blatt, nach einer Zeichnung des Martin Schongauer in der Samm-
lung des Erzherzog Carl von Oesterreich. Dieses schöne Blatt
stellt die Darstellung im Tempel vor, gr. fol.
Schwemmmger, JOSCPlI, Landschaftsmaler, wurde 1804 in Wien
geboren, und von seinem Vater in den Anfangsgründen der liunst
unterrichtet, bis er an der k. k. Akademie daselbst seine weiteren
Studien verfolgen konnte. Später unternahm er Reisen nach
Tirol und in andere Gegenden seines Vaterlandes; dann nach
Bayern und nach Italien, überall Zeichnungen und Studien zu
Gemälden sammelnd. Diese bestehen in Landschaften, in Wald-
und Gebirgsansichten mit Flüssen und Seen. In der Gallerie des
Belvedere zu Wien ist von ihm eine Ansicht der Ortelsspitze in
Tyrol, ein kleines Gemälde. Seine Bilder sind in verschiedenem
Besitze, in den Palästen der österreichischen Grossen und in den
Häusern anderer Iiunstliebhaber.
Schwender, JOIIRIIII GOlltllßb, Zeichner und Architekt, geb. zu
Dresden 1770, war Schüler von Hölzer, und k. sächsischer Hof-
Bauconducteur. Er gab einige Lehrbucher heraus: em Handbneh
für Maurer etc., ein solches für Zinxmerleute, und dann IIOCh 9m
anderes Werk über Zimmermannskunst, alle mit Kupfern VEPSQIIEU.
Dann lieferte er auch mehrere technische Zeichnungen 1111115110118-
Schwendi,
Schwendy.
Schwendimann, Caspar Joseph, Medailleur, ge_b. im Canton
Luzern 174i, hatte in seiner Jugend mit E0556? Hmdeflliäfwßü 1-11
kämpfen, bis es ihm gelang, sich aussqhhesslnfxh der Iiunst zu
widmen. Auf seine Bildung wirkte Hedlxnger ein, doch hatte er