Schweigger,
Imanuel.
Alois.
Schweigländer,
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sheilweise in Cabmeten aufbewahrt. In der k. Kunstkammer zu
Berlin sind drei Portraitmedailldns, hohl in Bronze gegossen, sehr
sauber ciselirt und vergoldet. Zwei derselben stellen nach Dürer'-
Sehen Htlpferstichen Pirckheimer und Melanchthon, das dritte den
Theophrastus Paracelsus dar. Auf dem Holzdecke], der die rohe
Rückseite des Pirckheimefschen Medaillons einschliesst, steht die
alte eingeprägte Inschrift: "Georg Schweigger, Bilthauer vonNiirn-
berg fec." Diese Arbeiten zeichnen sich nach Iiugler (Besch. d.
K. S. 235) durch grosse Feinheit der Ausführung und durch die
allgemeine Tüchtigkeit der Anlage aus, ohne gerade eine höhere
künstlerische Bedeutung zu haben. In der Ambraser Sammlung
ist ein Basrelief, welches die Predigt des Johannes vorstellt, und
mit G. S. bezeichnet ist. Diese Buchstaben gehören wahrschein-
lich unserm Künstler an. Ein ähnliches Monogramm trägt auch
die Büste einer Frau im Besitze des Baron von Kirschbaum
zu München. Dlabacz erwähnt in seinem I-iünstler-Lexicon für
Böhmen das Brustbild des li. Ferdinand IlI., von Schweigger in
Erz gefertiget. Es galt als eines der ähnlichsten Bildnisse des
Monarchen. Von Schweiger ist auch das schöne Schnitzwerk an
der Kanzel der St. Sebalduslsirche zu Nürnberg. welches er 1657
ausführte. Von 1660 an fertigte er in einem Zeitraum von acht
Jahren mit Bitter und Wolf Herold grosse Figuren in Erz, welche
170 Zentner wiegen. Sie stellen den Neptun mit Seepferden in
weiblicher Umgebung dar, und waren bestimmt, einen grossen
Springbrunnen zu zieren. Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts
verkaufte sie der wahlweise Rath von Nürnberg an den Kaiser
von Russland um 60.000 Gulden. J. A. Delsenbach hat diesen
berühmten Brunnen gestochen. Schweigger starb 1690 zu Nürn-
berg, wie Doppelmayer angibt.
Schwelgger, Imallllel, Zeichner und Bildhauer zu Nürnberg, war
der Vater des obigen Künstlers, wie wir im Artikel desselben er-
wähnt haben. Ueber seine Werke verlautet nichts. Füssly er-
wähnt nur eines Starnmblattes mit der allegorischen Darstellung
des Glaubens, auf welchem folgende Worte stehen: ,.Immanuel
Schweigger, Bildhauer in Nürnberg, geschehen den 14. Sept. 1653."
Ueberdiess finden wir nur noch einer braun getuschten Zeichnung
von J. Schweigger erwähnt, welche sich in der Sammlung des
Baron Haller von Hallerstein in Nürnberg befand. Sie stellt
mehrere Personen vor. wie sie das Gemälde eines Trauben tragenden
Kindes betrachten. Ein Vogel bickt nach der gemalten Frucht.
Oben steht: Plus penser que Dire. Dann liest man: Emanuel
Schweigger. F. p. bona Amicitia 1607. Daraus erhellet die Blüthe-
zeit des Meisters.
SChWBiglIOfBP, Franz, Zeichner und Ingenieur, war anfangs zu
Innsbruck als k. k. Strassenmeister und Ingenieur verwendet, wurde
aber 1820 auf Verwendung des Prof. Friedrich Rehherg ließ" Gm-
fen Hudek an der Akademie in Prag als Lehrer angestellt. _Er
zeichnete sehr schöne Landschaften. und lithographirte glich elmge.
wie die Ansichten des Hauptschlusses Tyrol, des Schlosses Ämfas.
der Schuldner Ferner, der Erdpyramiden bei Lengmoßä und von
St. Ottilia.
Sßhweigl, s. Schweigel.
Sßhweigländer, Alois, Maler, geb. zu oeningen 1740. wuyäv
von B. B05 in Wallerstein unterrichtet, und unternahm dann viele