zur Passion der Fall ist, die er für die Herzogin austührtc, und
die von J. Sadeler 1589 gestochen wurden.
Schwarz bildete auch Schüler. Als solchen nennt dßrgensville
den Georg Besam, und Sandrart sagt, dass die Brüder Lambert,
Friedrich und Joseph Suster bei Schwarz gelernt haben. Diese
Angabe scheint nicht ganz richtig zu seyn. wenigstens nicht von
Friedrich Suster (Sustris), welcher Maler und Hofbaumeistcr des
Herzogs Wilhelm V. wer. Ein jüngerer Künstler dieses Namens
konnte noch weniger Schwvarzcns Schüler gewesen seyn. Wir fan-
den in den Zunftpapieren nur eines einzigen Schülers von Schwarz
erwähnt. Dieser nahm 1585 den Andre Iihrumer, einen Stief-
sohn des Meisters Hans Ostendtn-ier, in die Lehre. Bei dieser Ge-
legenheit war Friedrich Sustris Zeuge. Im Jahre 1589 wurde Iihru-
mer von dem Handwerke losgeziihlt.
Gemälde dieses Meisters findet man noch in ziemlicher An.
zahl. Ehedem sah man mehrere im Kloster und in der liirche der
Jesuiten zu München, und in letzterer sind noch immer einige
der "Hauptwerhe des Meisters. Von ihm ist der Engelsttirz am
Hochaltare, welcher aber hier lür den grossen llaum zu lslein
erscheint. Allein Schwarz malte das Bild nicht für den Altar
des jetzt bestehenden Chores, sondern für den früheren, an wel-
chem das Gemälde fast um 20 Fuss niederer stand als jetzt. Nach
dem Einsturze des Thurmes wurde ein neuer Chor gebaut, und
nun wurde Schwarzens Engelslurzdahin versetzt und über den
Tabernaltel erhoben. Der liiinstler protestirte vergebens gegen die
Versetzung des Bildes in den neuen Chor, indem er behauptete,
er habe die Figur des Erzengels nicht nach Proportion für jenen
Raum genommen. Die Anekdote in Lipowskyk Künstlerlexihon,
nach Welcher Schwarz den Herzog Wilhelm, der die Kirche in
Bälde vollendet sehen wollte, dadurch getäuscht hat, dass er
einige Stunden ausgestopfte Füsse über das Gerüste herabhing,
und nur nach Laune arbeitete, ist nicht bewiesen. Ein Künstler,
der im schönsten Mannesaltcr starb, und so viele Werke hinter-
lassenhatte, als Schwarz, muss ziemlich flcissig gewesen seyn.
Ueberdiess hlagt ihn Lipovvshy auch einer schlechten Oehonomie
all. anscheinlich ohne hinreichenden Grund. In der ehemaligen
Jesuitenhirche ist auch die Kreuzigung des hl. Andreas von Schwarz,
Wßllßi ihn aber der Tod überraschte, da P. Candito das Bild vul-
lendete- Fiir die Haushapelle der Herzogin Iienata zeichnete und
malte er die Leidensstationen, oder die Fälle Christi. Die Ori-
ginalzeichnungen sind in der Eremitage zu Nymphenburg. Die
Gemalde, welche Schwarz darnach ausführte. scheinen verschwun-
den z" seyn. Frenzel bemerkt im Cataloee der-Samxnlun des Gm-
fen Sternberg-Manderscheid ll. S. 171, dass i" Prag Gßfäälde (lair-
nach Seyen. In der Aula der Jesuitenschule war eine von Schwarz
Biffnalte Madonna. von welcher Guarinonius im Gräuel der Ver-
wusumg' IPgUIStaCII 1610 S. 251 Sagt. sie sei, änit hinnaoh zu
machen, wie starb sich vihl ansehnliche Mahler darummen an e-
nommenm _Dics_s ist wahrscheinlich das Bild der heil. Jungtäu
m" fltim Kllldß m einer himmlischen Glorie in der h. Pinakothek
z" Multßhell- Ö F. 1 Z- SL. hoch. Da sieht man weh ein eh
kleineres Bild der heil. Catharina, den vor einem "Ci-uciiixe knidiis
den heil. Hieronymus, fast lebensgross, ein kleines Bild der Iirguy:
schleppung, und das Bildmss eines schwarz gekleideten Mannes
darüber
Siehe
Wolfgang
Müller.