Volltext: Schoute - Sole (Bd. 16)

Schwan Ihaler , 
Ludwig 
103 
ten sieht man die Schlacht von Iconium, so wie Barbarossfs Beer- 
digung. Der geschichtliche Hergang ist im Iiunstblatte 1840 Nru- 
48 erzählt.  
Ueberdiess gibt es noch einige andere kleinere Werke, die 
nach Modell-Skizzen und Zeichnungen Schwanthalerä ausgeführt 
sind, deren wir unten gedenken. Es bleibt uns jelztdie Aufzählung 
seiner plastischen Werke, die zu den höchsten Leistungen der 
neueren Kunst gehören. 
Monumentale Arbeiten 
in 
Marmor 
Erz. 
und 
Unten diesen Werken nennen wir zuerst die beiden Giebel- 
gruppen der Walhalla bei Regensburg, welche in diesen ihre 
Ilauptzierden erhielt. Der früheren Zeit gehört das südliche Gie- 
helfeld an, Wozu ursprünglich Hauch in Berlin die Colnposition 
geliefert hatte, die aber von Schwanthaler fast ganz itmgestaltet 
wurde; diess schon während seines zweiten Aufenthaltes in Ruin, 
wu er, wie schon oben erwäihnneinige Figuren für dieses Giebelteld 
modellirte. Die Angabe zu diesem ßilclcrsehmuclae kommt unmit- 
telbar vom Könige Ludwig, welcher hier in 15 allegorischen Ge- 
stalten den Frieden von 1816 dargestellt wissen wollte. Germania 
thront ruhend in Mitte des Tympanon, und deutsche Krieger 
führen ihr die den Franzosen exitrissenen Bundesfestungen zu. 
Ihr zunächt repräsentirt der Krieger mit dem Doppeledler auf 
dem Kamin des Helmes Oesterreich, und die weibliche Gestalt, 
welche er zuführt, ist am Bade im Wappen als Festung Mainz 
erkenntlich. Die folgende weibliche Gestalt erscheint allcgurisch 
als Festung Landau, welche Bayern der Germania wieder zurück- 
bringt. Würtemberg's Krieger ermuntert den hinter ihm sitzen- 
den Helden, sich zur Feier des Festes zu erheben, und der mit 
Trauben bekränzte Rhein hält in der-Ecke Runder undSchilTssclixxa- 
bel zu seiner durch den Frieden gesicherten Fahrt. Der Ger. 
mämin zur Linken schwingt Preussen, mit der Culunia an der 
Hand, begeistert den Lorbecrhranz. Ihm Folgen Hannover und 
Luxemburg, und dann kommen Hessen und Sachsen zur Huldig- 
ung herbei. Die Mosel, als Flussgott, schliesst dem Rhein ge- 
genüber das grossartige Ganze ab. Alle diese Figuren sind von 
hoher Schönheit und von einer Meisterschaft der Vollendung in 
Marmor, wie sie nur die geübteste Iiiinstlerhand zu geben im 
Stande ist.  
Mit den Bildwerlten des nördlichen Giebelfeldes der Walhalla 
begann Sßhwanthaler 1855, und 1842 standen sie vollendet in 
Marmor da. Wir sehen da in einem 72 F. langen Tyuipanon 
fünfzehn culussale Statuen, deren Mittelpunkt Armin bildet. Zur 
Rechten, auf der den Germanen geweihten Seite, führt der Iiünst- 
ler die Grundzüge der Nationalität des Volkes vor den Blick: den 
Iiarnpf fürs Vaterland, durch drei ihrer Hauptheruen; die Poesie, 
durch den Barden; die M stik, durch eine Seherin; den siegrei- 
chen Tod fürs Vaterland, gurchden sterbenden Siegmar; Frauen- 
wiirde, durch die ihn für YValhulla vorbereitende Thusnelcla dar- 
gestellt. ln der anderen Abtheilung schilderte er im Contraste 
hiezu das heimatlose Soldatenlebexi der Römer mit ihrem sich ent- 
leibenden Feldherrn und den sterbenden Adlertriigern, auch hier 
In Scharfer Ausprägung der Nationalität. Hermann der Clleruslißr, 
der Ilerus NValhallafs, ragt über alle empßr, 91116 Dachte Gestalt. 
Vßln fliegenden Mantel halb verhüllt und mit dem befliigelterl 
Helme bedeckt, Rechts neben ihm erscheinen drei historisch be-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.