Schadow ,
Johann
Gottfried,
Bitter.-
in carrarischem Marmor, welche die pommerischen Stände in Stettin
errichten liessen. D. Bergcr hat dieses Standbild in liupfei- gq-
stechen. Eine andere Statue ist jene des General Ziethcti in llu-
raren-Uniform, mit drei Basreliefs am Picdesbale. Der [Künstler-
musste da das moderne Costiime und den Zopf anbringen, so wic
diess auch mit andern Bildnissstatuen und Brustbiltlrrn der Fall
ist, wie mit der Statue des alten Dessauer, des von den Soldaten
so genannten Herzogs von Dessau, eines der Generäle das grosson
Friedrich, im Lustgarten zu Berlin, die mit jener Zietheifs zu
den besten früheren Werken des lYleisters gehört. Dieser steht auf
dem Wilhelmsplatze zu Berlin. und zeigt im Vergleiche mit den
andern Helden des siebenjährigen Krieges schon den grossen Fort
schritt der liunst, und Schadow ist ja eben jener liiinstler, der
vor allen glücklich gegen das manicrirt conventionelle Wesen da-
maligcr Zeit anhiimpfte, und das Princip einer einfachen und w'i'i1_
lig unbefangenen Natürlichkeit geltend machte. Ziethcn's Statue
fand auch allgemeinen Beifall, und man zog sie jcner Friedriclfs
des Grossen in Stettin weit vor. Der Held ist mit über cinandr-r
geschlagenen Beinen an einen Baum gelehnt, wie er in nuchden-
hender Stellung die Rechte ain Kinne hält, und die Linhe auf
den Siibel stützt. Schadow hat dieses Standbild und dessen llasi-ß
liefs auch selbst radirt.
Ein Werh anderer Art, welches aber zu den grossartigstQ-n
Zierden Berlins gehört, ist das Viergespann auf dem berühmte"
Brandenburger 'l'hure, welches nach den Modellen Schatluw's aus_
geführt wurde. Die Gebrüder Wohler in Potsdam arbeiteten 1th
vor das Ganze in Wahrer Grosse, die Pferde zwölf Fuss hoch, in
Holz aus, und der Bupferschniietl Jury in Potsdam trieb alles in
Kupfer, bis auf die 16 Fuss hohe Gestalt der Siegesgiittin, welche
der Iilempner Iiöhler arbeitete. Er selbst fertigte mit Ecltsleih
die Basreliefs in den MGIOPCI] des dorischen Frieses, welche den
Streit der Centauren und Lapithcn vorstellen. Die Statuen des
Mars und der Minerva am llauptthore wurden unter seiner Auf-
sieht gefertigct. Dieses grossartige Viergespann musste zur Zeit
Napoleons nach Paris wandern, wurde aber nach hergestelltem
Frieden wieder reclamirt.
An diese grossen Werke müssen wir noch kleinere reihen
die neben jenen, und noch etwas später ihre Entstehung fanden,
besonders zahlreiche Büsten, die thcilweise zu den ausgezeichnet:
sten Arbeiten ihrer Art gehören. Vor allen nennen wir noch ab
nige Denkmäler, wie jenes des General Grafen von Tauenzien
mit der Bcllona auf dem Sarge und zwei Basreliefs am Piedestnlä
wovon das eine einen Ausfall der Preussen, und das andere da;
Ausriiclsen der Oesterreicher aus Schweidnitz vorstellt. Zu Boizexh
hurg ist das Denkmal des Stnatsministers Grafen von Arnim, die
eheliche Treue vorstellend. Das Monument des Prinzen Friedrich
VVilh. Moritz Alexander von Preussen hat A- Sintzcnich in Schwap-Z_
ltunst gestochen. Für das Monument des Grafen von Hoym in
Schlesien führte er die allegorischen Figuren der Geduld und (Im.
Hoffnung in Nlarmor aus, und iiberdiess finden sich noch ClUin-e
andere kleinere monumentale NVerl-te von der Hand dieses Iiiinsh
lers aus dessen früherer Zeit. Dahin gehört auch eine Maringn
gruppe zweier sich zärtlich uinschliesstnnlen modernen Damen, du.
verstorbenen Königin von Preussen und ihrer Schwester, der Prin-
zcssin liiricdrihe von Sohns-llrauiifcls, abgebildet im zweiten Hefte
des Journals für Iiunst und Iiunstsachen. Diese Gruppe war im
ersten Dcceuniuin unscrs Jahrhunderts im Schlusse zu Berlin aut;
gcste t.