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Scaramusse.
Scarcella
oder
Scarsella ,
Ippolito.
Sßaramlßiie, Maler, ein italienischer Künstler aus der ersten Hälfte
des 19. Jahrhunderts. In der Bibliothek zu Parma ist ein Frescu-
bild von seiner Hand, welches PFUIIICÜIGHS vorstellt, der das Feuer
entwendet. Diesen Künstler nennt Graf Baczysulii in seiner Ge.
schichte der neueren Iiuxist.
Scarani, GiuliO , wird in der Felsina Piurice unter diq Schüler von
G. Viani gezählt. Er lebte in Bologna, ist aber WIE es schein;
vergessen.
Sßarbü; F'g Maler, lebte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhun.
clerts, um 1'292 in Berlin. Füssly nennt einen Maler Namens Sarbe,
nach welchem Bosbach das Bilrlniss des Kaufmanns E. [Ylüller ge-
stachen hat, glaubt aber, es sei darunter Scharbe zu verstehem
Unser Scarbo, wahrscheinlich jener Sclxarbe, malte ebenfalls Bild-
nxsse.
Scarcella oder Scarsella, Sigismondo, genannt Mondino,
Maler von Ferrara, war drei Jahre unmittelbarer Schüler des Paula
Veronese, und blieb fortwährend Anhänger dieses Meisters. Er
studirte nach seinem Austritte aus der Schule in Venedig noch
lauge Zeit die Werke Paolo's, und besonders auch Arßllllßlilur
welche Sßarcella zuweilen in dessen Bildern gemalt haben laönrxtq:
Nach 13 Jahren hehrte er nach Ferrara zurück, wo er jetzt (115
Nachahmer des Y. Veronese Huf begründen wollte; allein er blieb
weit hinter seinem Vurbilde zurück, und als sein Sohn auf den
Schauplatz getreten war, hatte man bald des Vaters vergessen. Zu
seinen besseren Werken zählt man die Ileinistichung in St. Cruce
zu Ferrara. Auch in Privathäusern findet man einige schätzbare
Bilder von seiner Hand. Starb 1614 im 84. Jahre.
Scarcella oder Scarsella, Ippolito, genannt Searsellino
T011 Ferrara, wurde von seinem Vater Sigismondo unterrichtet, bis
er im Stande war, in Venedig seiner weiteren Ausbildung obzulie-
gen. ln dieser Stadt verweilte er sechs Jahre, und studirte besgth
ders die Werke des Paolo Veronese, doch mit Berüclssichtigixn,
von jenen der übrigen grossen Meister, besonders Titiaifs,
meggianinoä, und der Carraeci, welche Scarsellino in Bologna
mit grosser Aufmerksamkeit betrachtet hatte. Indessen erkennt man
in den Werken dieses Meisters meistens den Nachahmer des P. Vc_
ronese, und daher nannten ihn die Ferrareser den Pnolo ihr-er
Schule. Bilder dieses Styles sind sein heil. Bruno in der Carthause
dnselbst, die Geburt der heil. Jungfrau in Centu, u. s. w. Noch
mehr gepriesen ist aber seine Himmelfahrt und_die Hochzeit zu
Caua bei den Benedilstinern zu Ferrara; dann eine Pieta und Sh
Johann der Täufer in der liirche des letztern. das "Nmi m6 tan,
gerett bei St Nicolo, die Epiphania im Oratorio delln Scala, weL
che er im Wetteifer mit Anuibale Carracci malte, und zahlreiche
kleinere Wiederholungen dieser und anderer Altarblätter für Pri_
vathäuser. Die Bilder dieses Meisters waren in der Lombardei
und im Kirchenstaate sehr zahlreich. In Rom sieht man deren auf
dem Capitol; dann bewarben sich die I-läuser Albani, Borghese
Corsini, Lancelotti um solche. Lanzi hatte Gelegenheit viele Bi]:
der von lppolitds Hand zu sehen, an welchen ihm besonders die
strenge Zeichnung, die graziösen Gestalten, und die leichten Drq-
perlen auffielen, welche die Figuren wohl bedecken, aber fihna
sie zu verhiillcn. Scarsellino oifenbaret in seinen Composmonen