Volltext: Santi, Antonio - Schoute, Jan (Bd. 15)

Scalza , 
Ippolito. 
Scamozzi , 
Vinceuzo. 
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SCQlZEI, IPPÜIÜQ; Bildhauer von Orvieto, bildete sich in Rum zum 
Iiiinstler, und erlangte ungewöhnliche Geschicklichkeit. Dennoch 
ist er wenig bekannt, fast nur in Orvietti, wu er für den Dom ar- 
heitere. Du Sieht man von ihm einc schöne Gruppe. Maria mit 
den] Lcichnaxxi Christi auf dem Schoosse von den Freunden um- 
gehen. Dieses ÄVei-la zeichnet sich durch Arlel der Charaktere und 
durch meisterhafte Behandlung aus. Cnnego stach diese Pietn für 
das XNerl: über den Dom in Orvietu, und ein zweites Gio. Otta- 
vinni, welches Scalzfs Statue des heil. 'I'humas vorstellt. Beide 
Blätter sind schön, uncl somit scheint der schlecht gerathone Stich 
der Pietät, wovon Bottari spricht, von einem anderen liürlstler 
hcrzuriilnren. Scalza blühte in den beiden ersten Decennien den 
16. Jahrhunderts. 
SCGIZH, AIGSSZIIIÖPO, Musaicist, arbeitete um 1550 im Dome zu 
Orvietu , mit einem Fmncescu Scalza, vielleicht Vater und Sohn. 
In dem oben genannten Werke über den Dom in Orvietu ist ein 
Blatt von Leonetti, welches zwei vun Alessandru in Mosaik gear- 
beitete Figuren vorstellt. 
sCülZl, LIJÖOVICO, Bildhauer, Architekt und Erzgiesser zu Rom, 
hatte den Beinamen de] Duca. Er goss den mit lebensgmssen Fi- 
guren gezierten Tabernalu-l am Hnuptaltare der Capelle Sixtus V. 
in Erz, und zwar nach den Nlwlelleu des Riccio und Sancino. 
Ganz sein Werk ist daselbst das Grabmal des Chorherrn Luduv. 
Pasqualino in Marmor. Cäsar Duminici stach nach seinen Zeich- 
nungen 159g reiches Bliitterwerk und Siiulencapitäle, wenigstens 
4 Blätter, gr. qu. ful. Dann soll navll Gandellinfs Behauptung 
Scalzi selbst 14 grosse Blätter mit Gruttesken und Laubwerlaen ge- 
stochen haben. Wir fanden keines derselben) angegeben. die ge- 
nannten Bluttat von C. Doxnenici waren aber in der Sammlung 
des Grafen Sternberg. 
Scalzo , 
Beiname 
Giul. 
Borgiani 
Scaminossi , 
Sciaminohsi. 
SCQIIIOZZI, VIIICGFIZO, Architekt, vor Zeiten ein gefeierter liiinst- 
1er, jetlenlzills der bedeutendste Naichfulger Palladufs, welchen er 
jedoch stets mit Geringschätzung, öfter sogar mit Biisswilliglseit 
behandelte. lm Jahre 1552 zu Vicenza geboren. fand er im seinem 
Vater Dorncniuo den ersten Lehrer, und ini VVuhlstantle (lessclben 
die Nlittel zur WCIlLEFOH guten Erziehung. Er gewann daher schon 
als linahe eine nngen-iihxiliche Reife des Verstandes, und als Jiing- 
ling von 17 Jahren hätte er für Vtcenza als vollluiri1nienc:i' Archi- 
tekt gelten können. Damals fertigte er für die Grillßl] Gudi den 
Plan zu einem Pallaste, der zivur nicht zur Ausführung kam, aber 
den vollsten Beifall fand, da das ungünstige Terrain auf das ver- 
ständigste benutzt war. Ein Jugendwerk des Künstlers ist aber in 
seiner ldea doll' Arehitettnra I. 5. 16. abgebildet, das Landhaus 
des Grafen Verlato in Villa Verln. Dieses slchiixie Gebäude ruht auf 
einem Surkel mit Bussagen. mit zwei jonisehen Siiulenstellungen. 
die eine auf der Seite des [Iofes zur Loggia angewendet. Dieses 
elegante (Wbäüdß verkündet bereits den schönen Styl der venctia- 
mischen Schule, die ihm den Geist eines Sauniiclieli. Sansovino 
und Palladin aufgeschlossen hatte, und besonders Wal" es letzterer. 
der auf Scamozzi den wirksamsten Einfluss iible, wenn dieser auch 
{Yiziglurdtt  B61. ÄiV. 5
	        
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