Scalza ,
Ippolito.
Scamozzi ,
Vinceuzo.
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SCQlZEI, IPPÜIÜQ; Bildhauer von Orvieto, bildete sich in Rum zum
Iiiinstler, und erlangte ungewöhnliche Geschicklichkeit. Dennoch
ist er wenig bekannt, fast nur in Orvietti, wu er für den Dom ar-
heitere. Du Sieht man von ihm einc schöne Gruppe. Maria mit
den] Lcichnaxxi Christi auf dem Schoosse von den Freunden um-
gehen. Dieses ÄVei-la zeichnet sich durch Arlel der Charaktere und
durch meisterhafte Behandlung aus. Cnnego stach diese Pietn für
das XNerl: über den Dom in Orvietu, und ein zweites Gio. Otta-
vinni, welches Scalzfs Statue des heil. 'I'humas vorstellt. Beide
Blätter sind schön, uncl somit scheint der schlecht gerathone Stich
der Pietät, wovon Bottari spricht, von einem anderen liürlstler
hcrzuriilnren. Scalza blühte in den beiden ersten Decennien den
16. Jahrhunderts.
SCGIZH, AIGSSZIIIÖPO, Musaicist, arbeitete um 1550 im Dome zu
Orvietu , mit einem Fmncescu Scalza, vielleicht Vater und Sohn.
In dem oben genannten Werke über den Dom in Orvietu ist ein
Blatt von Leonetti, welches zwei vun Alessandru in Mosaik gear-
beitete Figuren vorstellt.
sCülZl, LIJÖOVICO, Bildhauer, Architekt und Erzgiesser zu Rom,
hatte den Beinamen de] Duca. Er goss den mit lebensgmssen Fi-
guren gezierten Tabernalu-l am Hnuptaltare der Capelle Sixtus V.
in Erz, und zwar nach den Nlwlelleu des Riccio und Sancino.
Ganz sein Werk ist daselbst das Grabmal des Chorherrn Luduv.
Pasqualino in Marmor. Cäsar Duminici stach nach seinen Zeich-
nungen 159g reiches Bliitterwerk und Siiulencapitäle, wenigstens
4 Blätter, gr. qu. ful. Dann soll navll Gandellinfs Behauptung
Scalzi selbst 14 grosse Blätter mit Gruttesken und Laubwerlaen ge-
stochen haben. Wir fanden keines derselben) angegeben. die ge-
nannten Bluttat von C. Doxnenici waren aber in der Sammlung
des Grafen Sternberg.
Scalzo ,
Beiname
Giul.
Borgiani
Scaminossi ,
Sciaminohsi.
SCQIIIOZZI, VIIICGFIZO, Architekt, vor Zeiten ein gefeierter liiinst-
1er, jetlenlzills der bedeutendste Naichfulger Palladufs, welchen er
jedoch stets mit Geringschätzung, öfter sogar mit Biisswilliglseit
behandelte. lm Jahre 1552 zu Vicenza geboren. fand er im seinem
Vater Dorncniuo den ersten Lehrer, und ini VVuhlstantle (lessclben
die Nlittel zur WCIlLEFOH guten Erziehung. Er gewann daher schon
als linahe eine nngen-iihxiliche Reife des Verstandes, und als Jiing-
ling von 17 Jahren hätte er für Vtcenza als vollluiri1nienc:i' Archi-
tekt gelten können. Damals fertigte er für die Grillßl] Gudi den
Plan zu einem Pallaste, der zivur nicht zur Ausführung kam, aber
den vollsten Beifall fand, da das ungünstige Terrain auf das ver-
ständigste benutzt war. Ein Jugendwerk des Künstlers ist aber in
seiner ldea doll' Arehitettnra I. 5. 16. abgebildet, das Landhaus
des Grafen Verlato in Villa Verln. Dieses slchiixie Gebäude ruht auf
einem Surkel mit Bussagen. mit zwei jonisehen Siiulenstellungen.
die eine auf der Seite des [Iofes zur Loggia angewendet. Dieses
elegante (Wbäüdß verkündet bereits den schönen Styl der venctia-
mischen Schule, die ihm den Geist eines Sauniiclieli. Sansovino
und Palladin aufgeschlossen hatte, und besonders Wal" es letzterer.
der auf Scamozzi den wirksamsten Einfluss iible, wenn dieser auch
{Yiziglurdtt B61. ÄiV. 5