Volltext: Santi, Antonio - Schoute, Jan (Bd. 15)

Savcry , 
Boelaudt. 
Wien. Ein zweites Bild im Haag, und zugleich eines seine, 
schönsten, stellt den heil. Hieronymus in der Wüste dar. Die 
Gallerie in Wien besitzt eine bedeutende Anzahl von seinen Weh 
ken, die von Prag dahin kamen. Da sieht man einen Blummh 
strauss in einem irdenen Getiisse; eine kleine Landschaft 1623 
mit den verschiedensten Vögeln in der Luft, auf der Erde und 
auf dem Wasser, und einem alten runden Thurm am VVaS_ 
ser; eine Waldpartie mit klarem Wasser und der Aussicht in ein 
Thal mit Bergschlciss; eine wilde Berggegenil mit Waldbach und 
der Versuchung Christi durch den Satan; Waldpartie mit der Aus_ 
sieht auf eine grosse Stadt, im Vorgrunde zwei Weiber und ein 
Holzhauer, von 1609; eine Tyroler Waldlandschafl, mit Aussicht 
in ein Thal, und mit mehreren Reisenden, von 1608; eine LamL 
schaft mit allen Gattungen viert'iissigei' und fliegender Thiei-Q" 
die dem Gesange des Orpheus lauschen, während die thracischen 
Weiber über denselben loszustiirzcn im Begriffe sind; das Peu-m 
dies mit allen Gattungen von Thieren , Adam und Eva unter dem 
Baume, von 1628; wilde Fclscngegcxid mit einer Brücke und mit 
einigen Zimmerleuten, von 1610; Orpheus begehrt im Reiche der 
Schatten seine Gattin Euridice zurück. Alle diese Bilder tragen 
den Namen des Iiünstlers und alle gehören sie zu den kleinere" 
Statteleigemiililen. w In der Gallcrie zu München ist nur ein 
Bild von B. Savcry, ein von Hunden im dichten Eichenwaltle an_ 
gegrilfencr Eber. Das Museum zu Berlin bewahrt aber mehrere 
Werke von ihm. Darunter ist eine Darstellung des Paradieses von 
ziemlich beträchtlicher Dimension, in der hlittelAdain und Eva 
unter einer grussartigen Baumgruppe. Dieses Bild ist mit der 
Jahrzabl 1626 versehen, und ein Beweis für Savei-fs Tfüchtiglteit 
in der Tliiermnlerei; es ist aber dennoch von keiner solchen Be_ 
deutung wie ein zweites Gemälde, welches einen wilden Eicheln 
wald zur Herbstzeit darstellt. Grossartig cumpunirt und bci feiner 
Durchbildung des Details, in schönen tiefen Farbentönen gehalten 
athmet dieses Bild nach Iiugler (Beschr. d. M. S. 265) die geheinh 
nissvullen Schauer, welche der Mensch der noch unbcsiegten NL 
tur und ihrem selbstständigen Schaffen gegenüber empfindet. Ein 
drittes Bild des Museums stellt einen Papagei und einige Älllphi_ 
bien vor.  Auch in der Gallerie zu Dresden sieht man vier 
schöne Landschaften von B. Savery, darunter ein Ö F- 7 Z. auf 3 
F. 5 Z. grosses Bild mit Thieren verschiedener Art. Ein etwa; 
kleineres Bild schildert Noalfs Einzug in die Arche. ln der k 
Gallerie zu Schleissheim ist eine 12 F. breite und 3 F. hoheliandl 
schaft mit Adam und Eva im Paradiese und allen Gattungen Thim 
ren. Die Gallerie zu Pommersfelrlcn bewahrt zwei echte VUTSIQL 
lungen des Paradieses, doch sind sie gerade nicht ausgezcichnen 
In der Gallcrie Lichtcnstein zu Wien sind Bilder, welche die viu. 
Elemente vorstellen. 
Eine ziemliche Anzahl von Gemälden dieses Meisters sind 
auch im Stiche bekannt, und darunter nennen wir vor allen die 
grosse Hochgcbirgslandschatt. zur Linken mit malerisch geformten 
Felsen, Wasserliillen, Eisenhiimmcrn und wi-eitei- Thziltcrne und 
vorn der heil. Hieronymus, gestochen von lsiick lYlajor, Viennae 
1622. Diess ist ein kostbares Hauptblatt der älteren Manier. L 
VVaguer hat es von der Gegenseite copirt. M. C. Prestel stach 
nach einer Zeichnung die Gcbirgslzindschalt mit einem Sifltlüssc 
und weiter Ferne, in lireitleinanier. Von J. Balzer haben wir eine 
VValdpartie auf der Höhe , ein Quartblatt von 1785, und Nlagdalena 
de Passe lieferte zwei Gegenstücke. Welche die Geschichte des Pro_ 
phetcnldins in der Wüste vorstellen. Ein drittes Blatt dieser lriiinst;
	        
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