Savcry ,
Boelaudt.
Wien. Ein zweites Bild im Haag, und zugleich eines seine,
schönsten, stellt den heil. Hieronymus in der Wüste dar. Die
Gallerie in Wien besitzt eine bedeutende Anzahl von seinen Weh
ken, die von Prag dahin kamen. Da sieht man einen Blummh
strauss in einem irdenen Getiisse; eine kleine Landschaft 1623
mit den verschiedensten Vögeln in der Luft, auf der Erde und
auf dem Wasser, und einem alten runden Thurm am VVaS_
ser; eine Waldpartie mit klarem Wasser und der Aussicht in ein
Thal mit Bergschlciss; eine wilde Berggegenil mit Waldbach und
der Versuchung Christi durch den Satan; Waldpartie mit der Aus_
sieht auf eine grosse Stadt, im Vorgrunde zwei Weiber und ein
Holzhauer, von 1609; eine Tyroler Waldlandschafl, mit Aussicht
in ein Thal, und mit mehreren Reisenden, von 1608; eine LamL
schaft mit allen Gattungen viert'iissigei' und fliegender Thiei-Q"
die dem Gesange des Orpheus lauschen, während die thracischen
Weiber über denselben loszustiirzcn im Begriffe sind; das Peu-m
dies mit allen Gattungen von Thieren , Adam und Eva unter dem
Baume, von 1628; wilde Fclscngegcxid mit einer Brücke und mit
einigen Zimmerleuten, von 1610; Orpheus begehrt im Reiche der
Schatten seine Gattin Euridice zurück. Alle diese Bilder tragen
den Namen des Iiünstlers und alle gehören sie zu den kleinere"
Statteleigemiililen. w In der Gallcrie zu München ist nur ein
Bild von B. Savcry, ein von Hunden im dichten Eichenwaltle an_
gegrilfencr Eber. Das Museum zu Berlin bewahrt aber mehrere
Werke von ihm. Darunter ist eine Darstellung des Paradieses von
ziemlich beträchtlicher Dimension, in der hlittelAdain und Eva
unter einer grussartigen Baumgruppe. Dieses Bild ist mit der
Jahrzabl 1626 versehen, und ein Beweis für Savei-fs Tfüchtiglteit
in der Tliiermnlerei; es ist aber dennoch von keiner solchen Be_
deutung wie ein zweites Gemälde, welches einen wilden Eicheln
wald zur Herbstzeit darstellt. Grossartig cumpunirt und bci feiner
Durchbildung des Details, in schönen tiefen Farbentönen gehalten
athmet dieses Bild nach Iiugler (Beschr. d. M. S. 265) die geheinh
nissvullen Schauer, welche der Mensch der noch unbcsiegten NL
tur und ihrem selbstständigen Schaffen gegenüber empfindet. Ein
drittes Bild des Museums stellt einen Papagei und einige Älllphi_
bien vor. Auch in der Gallerie zu Dresden sieht man vier
schöne Landschaften von B. Savery, darunter ein Ö F- 7 Z. auf 3
F. 5 Z. grosses Bild mit Thieren verschiedener Art. Ein etwa;
kleineres Bild schildert Noalfs Einzug in die Arche. ln der k
Gallerie zu Schleissheim ist eine 12 F. breite und 3 F. hoheliandl
schaft mit Adam und Eva im Paradiese und allen Gattungen Thim
ren. Die Gallerie zu Pommersfelrlcn bewahrt zwei echte VUTSIQL
lungen des Paradieses, doch sind sie gerade nicht ausgezcichnen
In der Gallcrie Lichtcnstein zu Wien sind Bilder, welche die viu.
Elemente vorstellen.
Eine ziemliche Anzahl von Gemälden dieses Meisters sind
auch im Stiche bekannt, und darunter nennen wir vor allen die
grosse Hochgcbirgslandschatt. zur Linken mit malerisch geformten
Felsen, Wasserliillen, Eisenhiimmcrn und wi-eitei- Thziltcrne und
vorn der heil. Hieronymus, gestochen von lsiick lYlajor, Viennae
1622. Diess ist ein kostbares Hauptblatt der älteren Manier. L
VVaguer hat es von der Gegenseite copirt. M. C. Prestel stach
nach einer Zeichnung die Gcbirgslzindschalt mit einem Sifltlüssc
und weiter Ferne, in lireitleinanier. Von J. Balzer haben wir eine
VValdpartie auf der Höhe , ein Quartblatt von 1785, und Nlagdalena
de Passe lieferte zwei Gegenstücke. Welche die Geschichte des Pro_
phetcnldins in der Wüste vorstellen. Ein drittes Blatt dieser lriiinst;