Volltext: Santi, Antonio - Schoute, Jan (Bd. 15)

Schote!) 
J 0h. 
Christ. 
Schotel , 
519 
Mehrere" andere Bilder dieses Meisters wurden bei der Ausstellung 
mit goldenen Medaillen beehrt, nicht nur im Vaterlande, sondern 
auch im Auslande. Iiünig Ludwig XVIIL, Cnrl X. und Louis Phi. 
lipp von Frankreich, die Könige von Belgien und Holland über- 
häuften ihn mit goldenen Ehrenpreisen. Dann war er auch Mit- 
lied der ersten Akademien, wie des k. französischen Institutes, 
des k. niederländischen Institutes, der Akademien zu Amsterdam, 
Antwerpen, Berlin u. s. w. Im Jahre 1859 starh dieser grosse Iiiinst- 
ler im Haag, wohin er sich später von Dortrecht begeben hatte. 
Seine vorziiglichsten Bilder findet man in den Sammlungen 
des Königs der Niederlande, des Iiaisers von Russland, des Iiü- 
nigs von Frankreich. des Königs von Preussen, des Prinzen und. 
der Prinzessin von Oranien, des Herrn van der I-Ioop zu Amster- 
dam, des H. van der Blyt zu Dortrecht, im Teylerischen Museum 
im Haag, in der Sammlung des Baron Nagell daselbst, und in 
meherren anderen Cabineten zu Amsterdam. Dortrecht und Brüssel. 
Er machte zu jedem seiner Bilder eine Skizze, deren sich 400 in 
seinem Nnchlasse fanden, mit g Skizzenbüchern, welche 290 Zeich- 
nungen enthalten. die Ausbeute verschiedener Reisen, z. B. an 
den liiisten von Frankreich und Flandern 1857 und 58. Bei der 
Auktion seines Iiunstnachlasses im Haag wurden die Bilder dieses 
Meisters zu hohen Preisen ersteigert. Sir E. Disbrown soll 15 
derselben erstanden haben. 
- Schotel ist der grösste Seemaler, der je gelebt hat, und nur 
Buckhuysen kann ihm an die Seite gesetzt werden, welcher aber 
das Wasser und die Luft nicht mit solcher Gewalt beherrschte, als 
Schotel. Die Sturmluft. den aufzischenden Dampfschaum, den 
Aufruhr des Elements hatte bis dahin nur Backhuysen vortrefflich 
gemalt. Bei Schotel aber scheint es, als ob der kalteNox-dwestwind 
uns aus seinen Gemälden entgegenwehe, oder das Wasser bei der 
Wendung des Iiiels gegen den Bug aufspritze, und der Schaum 
über die Schilishühne hiustäube. Iieincr kommt ihm an Zartheit 
des Tons, in der freien und geistreichen Behandlun gleich. Dess- 
wegen zögerte die französische Akademie zu Paris Eiange, ehe sie 
seinem Mttbewerber Gudin die Ehrenpalme zu erkannte. Sie be- 
merkte nur, dass die herrliche Poesie in'Gudin's Gemälden über 
die erhabene Einfachheit SchotePs gesetzt werden müsse. 
Im Jahre 1840 gab der Sohn des Meisters, Dr. G. D. J. Scho- 
te], die Lebensgeschichte dieses Meisters heraus: Leven van den 
Zeeschilder. J. C.Schotel. Met het Portrait. 8. In demselben Jahre 
wurde auch das Monument des Meisters im Dome zu Dortrecht 
gesetzt. 
50110101, P. l, Seemaler, gehört ebenfalls zu den ausgezeichnet- 
sten. jetzt lebenden Künstlern seines Faches._ Er lebt zu Medem- 
hlyek am Zuydersee, wo er ain h. Marine-Inslitutedie Stelle 911105 
Professors der Zeielienluxnst und der Malerei bekleidet. Dieser be- 
rühmte Meister hat ebenfalls viele Gemälde geliefert, die denen 
des J. C. Schotel an die Seite gesetzt werden honnen. lir _m:ilt 
das regellose Spiel der Wellen, das Aufplätschern an den bchilTen, 
und Dämmen bis zur Täuschung. Auch seine Lichtetlelste bringen 
Illusion hervor. In seinen Bildern erscheint das nasse Element in 
seiner höchsten Klarheit und elastischer Beweglichkeit mit den 
herrlichsten Liiftem- In der Behandlung herrscht gewöhnlich un- 
emginc Zartheit. S0 wie die Gemälde des zu früh verstorbenen 
ä C, Schote], su findet man auch jene unsers Künstlers iri- ans- 
ggzgiehußtßn Saminlungoxi; Er malte Ansichten der Stadt und des
	        
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