Schoreiel ,
Jan
van ß
auch
Schere] ,
Scorel.
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derländisclier Art behandelt. Die Carnakiou des Kindes und
der Mutter, dünngemalt, ist sehr klar, und hat transpa-
rente, liehtbräunliche Schatten; die Zeichnung ist schön,
etwas scharf in den Umrissen, Der Kopf des Chorherrn, von
bräunlich rother Gesichtsfarbe, ist pasloser gemalt. Im Hin-
tergruncle ist eine Ruine, walche lichtgraxle röthliche Töne
hat. Der Fuss des Bildes trägt folgende Inschrift:
Hie surnr et duo szmt solmles l'z'sscherfu fratres:
Quos Chrislo et Matri regula sncra Iigat.
Hus bunus cxpressit lanta Sclzorolhzs arte
Nobilis, ut cruli possit Apellis opus.
Diesem hohen Lobe entspricht zwar das Werli nicht, M
ist aber ein in der niederländisch italienisirenden WVeise geist-
reich behandeltes Bild. Von anderer Hand. und weit ge-
ringer sind die beiden Fliigelhililer. Links kniet einer der
Donatoren im weissen Mantel bei St. Adriän, rechts die
weiss gekleidete Gcherin bei St. Barbara.
5) Die Kreuzigung Christi, ein {isgurenrciches Gemälde, wel-
ches um 1842 im Besitze des H. Burcl in Cöln wer. und
unsers Wissen noch nicht in eine ständige Gallerie iiber-
gegangen ist. H. [t F. 6 Z., Br. 4 F. 2 Z. Dieses ist wahr-
scheinlich jenes Bild, von welchem es im Iiunstblatte 1841
S. 126 Note, heisst, es stamme aus (it'll! Kloster Steinfeld.
und trage die Inschrift: Schoorle 1530. Dieses liest man
am Steine im Vorgrunde des Bildes im Besitze BurePs, und
zwar in unverfälschter Schrift, wie Prof. Massmann, an
welchen Hr. Burel 1842 das Gemälde zur Ausstellung nach
München schichte, und dann Dr. E. Förster, der dasselbe
im Kunstblatt 1842 Nro. 6. einer genauen Prüfung unter-
zog, behaupten, während Passavant (Iiunstblatt 1841 S. 126
Note) versichert, er habe vom Geistlichen der Kirche in
Steinfeld gehört, dass nur die Buchstaben norlen mit der
Jahrzahl 1550 alt seyen. Dem sei nun, wie ihm wolle; so
viel ist gewiss, dass die schadhaften Buchstaben äusserst
genau nachgebessert seyn müssten, wenn das Bild aus Rein-
feld und dasjenige des Hrn. Burel, welches wir im Lokale
des Kunstverein zu München ebenfalls gesehen haben, das
eine und dasselbe ist, was wir nicht bezweifeln. Eine an-
dere Frage wäre die. ob "dieser Schoorle der Schoorl des C.
van Mander sei? Auch dieses lässt sich kaum bezweifeln;
denn alles was dieser Schriftsteller von demselben sagt,
findet volle Anwendung auf den Meister der Kreuzigung.
Christus hängt hoch am Iireutze in der Mitte des Bildes,
von sieben Engeln umsehwebt, von denen aber nur einer
in ganzer Gestalt sichtbar ist. Die Schächer sind zwar mit
beiden Armen, aber nur mit einem Bein angenagelt, und.
ausserdem mit Strichen befesti et. Magdalena umfasst das
Krimi, links steht Maria neieu Johannes, rechts sieht
man eine zweite Frau, und hinter dem Kreuze eine dritte.
Ausser diesem und dem Hauptmann zu Boss zeigt noch ein
alle! Ehepaar im Hintergrunde Theilnahrne für den Ge-
hreuzigten, alle übrigen Römer und Juden sind sämmtlich
auf eiliger Flucht nach der Stadt. Diese ist im Hinter-
ärunde, eine Zusammenstellung bekannter römischer Gebäude,
er Saule des Antonin, des Pantheon, der Pyramide des
Ccstius etc. In der Conception verfuhr der Meister nach
Ivaglepds Künstler-Lax. B11. X17. 33