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Schopin,
Heinrich Friedrich.
SCIIOPPÜ:
Julius.
Coketterie, und schon dicht an der Grenze des Manierirten. Wer
daher nichts Tiefere: sucht, als malerisches Wohlgefallen, der gib;
der strengeren Critik nicht viel Folge. Es finden auch viele an
der ihm eigenen rosenfarbenen und geschmückten Manier gros-
ses Behagen, und somit fehlt es dem Künstler keineswegs an
einem zahlreichen Publicum.
Mehrere Gemälde dieses Meisters sind auch durch Kupfer-
stiche bekannt. H. Garnier stach die oben genannten Bilder aus
dem Leben Jakobs: Jacob und Laban, und die Abreise der llebecca,
Garnier stach ferner zwei andere biblische Bilder: lluth und B035,
und die Ankunft der Rebecca im Hause des Gallell- Die beiden
letzteren Bilder sind in Imp. 1301. und gr. Fol. gestochen. H,
Gariner stach auch die beiden Darstellungen aus dem Romane
Prevosfs deren wir oben erwiihät haben. Das Bild Carl des GrqS_
sen und der schönen Hildegard hat Doney 1841 gestochen. Die
Schlacht von Hohenlindeu ist für GavarcYs Geil. hist. de Versailles;
von Friley in Stahl gestochen. Sisco stach für dasselbe Werk da.
von Schopin gemalte Bildniss des Claude Franqois Bidnl Asfeh]
im Iiniestiick.
SGlIOPPO, JUllllS, Historien- und Bildnissmaler, Professor an der
Akademie in Berlin, erhielt daselbst den ersten Unterricht in der
Kunst, und begab sich dann nach Wien, wo er seine weitere Vor-
schule machte , und bereits entschiedenes Talent zur Malerei am-
wickelt hatte. Dasjenige Bild,_ durch welches er 1810 zuerst Auf-
sehen erregte, stellt den Phidias dar. wie er das ideal des Jupi-
ters schafft. Im Jahre 1817 ging er dann s]; Penswmir der Alia-
dcmie in Berlin nach Ruin, um seine Studien an vollenden, (liess
in einer Richtung, welche ihn nicht zu den Meistern des 15. Jahr-
hunderts führte, wie viele andere deutsche Meisters clamaligcrZeii,
sondern zu Rafael; Correggio imd Titian, welchen er seine ganze
'l"hiiiiglieit widmete. Er copirte mehrere Werke ItataePs, und
darunter die vorziigl-ichsteu, welche in dlBSBliNäCl-Tbllllqtlglil) ver,
inelirte Bewunderung erndten. Schuppe copirte die heil. Ciicilia,
die Madonna del Pesce, die Madonna von Fulignfnflie M3.
donna Tempi, die Sibyilen -iii der Kirche alle Pace, die Vision
des Ezechiel, u. a. Dann copirte er indiom auch Bilder von
Correggio, was auf sei-n Colorirt entschiedenen Einfluss hatte,
und 'I'itian gewährte ihm" hierin nicht geringere Vortheile. Nach
letzterem copirte er das berühmte Bild der lJClClOD Frauen am Brun.
nen im Pillliliil! Borgliese. Das erste Bild eigener Composition,
welches er" in Rom malte, stellt Jnirus Tochter dar, in edlem Sivle
behandelt, und von wahreruntl lebendiger Färbung. Nlehrizre
l
andereCompositionen blieben nur in der Zeichnung, da die Ch.
pien die grüsste Zeit in Anspruch nahmen; dass aber der Iiiinstlvr
keinen Gang umsonst unternommen, beweisen auch die Zeich-
nungen römischer Ansichten, welclrc er gefertiget hatte.
In die Heimath zurückgekehrt wurde J. Schuppe 1325 Mitglied
der Akademie 'ill Berlin, und später Professur an dieser Anstalt,
Im Jahrel 1826 erhielt er den Auftrag, im Lanrlliause des Prinzen
Carl Zllißliülllliß bei Potsdam den Speisesaal mit Figuren und Am.
hecken zu verzieren, und ein Gleiches unternahm er im Casino und
Pavillon dasellrst, welcher unter ileiii Namen der Neugierde bcl-anm
ist. Der Künstler entledigte sich dieses Auftrages mit imllcr Zuli-iu.
denheit, da er eben so viel Leichtigkeit in Behandlung seines Stutfes,
als Geschmack in der Ausführung bewies. Hicrauffcrlfgle er im
Auftrage des liöiiigs 12 Cartons zu Gemälden, womit dieser eine
llausliapelle schmückte. Es ist dies ciii Cylilus biblischer Darstellun.