Schoepf .
Joseph.
479
et fec.
inv.
Blatte: Schaepf (sie)
gangen.
dem Grabstichel
Es ist mit
über-
SClIOBPf, JOSBPlI, Historienmaler, geboren zu Telfs im Ober-
lnnthale 1745. Das ausgezeichnete Talent dieses oft mit den oben
genannten bayerischen Malern verwecbselten Künstlers erkannte
und unterstützte zuerst der geistvolle Capitular des Stiftes Stams,
Joachim Plattner, und als der gelehrte Archivar Cassian Primisser
seine urkundliche Historie dieser Abtei schrieb, wurde dem jungen
Schoepf aufgetragen, die Zeichnungen der dazu gehörigen Grab-
müler. Insigel, Monogramme etc. zu liefern. Durch Unterstützung
des Stiftes war er 1756 in die Lehre zu Philipp Heller, Piazettzfs
Schüler, nach Innsbruck gekommen, und 1702 ging er nach Salz-
burg, Passau und Wien. wo er bei höchst gewöhnlichen Malern
arbeitete. Aus dieser frühesten Epoche sind von ihm Leidenssta-
tionen in Pinzgau und ein Frescogemaiilde zu Iiirchdorf. Bei Leo-
polcVs II. Beilager zu Innsbruck 1705 war er daselbst Gehülfe des
Thcatermalers Cagliari, ging aber bald wieder nach Stams und
malte dort das Altarblättchen und das Fresco in der Capelle des
Krankenhauses. Endlich nahm sich auf Verwendung des lilosters
Stams Martin Knaller seiner an, was für ihn entscheidend war.
Er arbeitete mit Iinoller von 1768 bis 1775 in den berühmten Kir-
chen von Neresheim, Gries bei Batzen, Ettal, Volders, im Bürger-
saale 1.u München und im Graf Taxischcn Pallast zu Innsbruck,
wo sich Iinoller überall als tüchtiger Meister bewiesen hatte, und
Schoepf als würdiger Schüler desselben. Im Jahre S776 ging Schoepf
als laaiserl. Pensionär nach Bom und blieb dort bis 17875, zu einer
Zeit, in welcher auch David, Füger, Zauner etc. daselbst Aufse-
hen erregten, denen aber Schoepf nicht nachsteht. Er musste all-
jährlich ein Probestiick nach Wien schicken, wovon aber keines
in Belvedere aufgestellt ist. Schoepf fand aber Beifall, und er-
freute sich des besondern Schutzes des Grafen Firrnian zu Mai-
land. Für diesen malte er einen lieblichen Amor mit Psyche, und
eine von Aktäon erblickte Diana, allein der edle Graf starb "noch
vor der gänzlichen Vollendung dieser Bilder. Das erstere ist jetzt
in der Sammlung des Iiunstinstituts 1.u Prag zu sehen. Graf De-
viller, der den Künstler vergebens für Frankreich zu gewinnen
suchte, bot dafür 50 Louisd'0I'. erhielt es aber nicht. Das Fresco-
bild in der Sakristei von Genazzano und das Altarbild mit Chri-
stus am Iireuze in der liirche hatte von Schoepf bereits hohe Er-
wartungen erregt, auf welche aber das Vaterland alleinigen An-
spruch machte. Eine schwere Iiranltheit zersplitterte endlich seine
liräfte und steigerte jene tiefe Schwermuth, die oft so feindselig
sein Leben durchkreuzte. Er verliess Rom, wo er mit den oben
genannten liiinstlern, sowie mit Mengs und Maron in Freundl
schalt lebte, und betrat Deutschland, das er nie wieder verliess.
[m Jahre 1785 erhielt er den Auftrag, die Iiirche der bayerischen
Benediktinerabtei Asbach bei Landshut in Fresco auszurnalen, wo-
Clüljcll sich sein Iluf in ganz Deutschland verbreitete. Besonders
geruhmt wurde die Verklärung Christi. Nach Vollendung dieser
Malereien bekam er den Auftrag, die llirche zu Ahm im Puster-
thßle Zl1_ malen, wo die Taufe im Jordan und die Predigt des Jo-
hannes in der Wüste gepriesen wurden. Später erhielt diese Iiirche
auch Altarbliitter von ihm, unter denen der 'l"0d des heil. Bischofs
Martin sich auszeichnet. Zu seinen übrigen vorzüglichen Fresken
gehören jene der Pfarrkirche im nahen Brunneck (1789), Wofür er
1815 1814 auch die Altarbliitter gemalt hat. Ein in der Pfarr-
kirche zu lialtern 1792 nusgeführtes brescobild stellt den Tod des