Schucninger,
LCO.
Scuoenlmnb ,
Icidelius.
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rlelt, wobei die Roulette und die Aquatinta in Anwendung
gekommen zu seyn scheinen. Die Künstler suchteii eine kräf-
tige Wirkung zu erreichen, was ihnen gelungerrist. Als
galvanugraphische Arbeit bezeichnet es die Unterschrift.
Boy. fol.
18) Der Geldzäliler, nach A. von Ostade, (i.
19) Der Tahakrnucher, nach einem Gemälde von Ochtervelclt in
der Sammlung des Dumherrn Speth,
Auch diese beiden Blätter sind viel kräftiger behandelt,
als das Portrait Titiaifs. Sie erinnern an Stiche in Ruulelte-
und Aquatinta-Manier, während Titian gemalt zu. seyn
scheint. Beide sind merkwürdig in ilirer Art.
20) Ein Seestück nach {ran der Neer, qu. II.
Dieses Blatt ist sehr selten, da die Platte verunglückte.
Schoenlaub, FldClluS, Bildhauer, geb. zu Wien 1305, besuchte
daselbst unter Direktor Fischer und Professor Schailcr die k, k.
Akademie, und begab sich dann 1830 zur Fortsetzung seiner Stu-
dien nach München. Er besuchte auch hier tiuch kurze Zeit die
k. Akademie, erhielt aber bald ehrenvolle Aufträge, da seine Ar-
beiten in Zeichnung und Furmengebnng, so wie in Ausführung
ein mit Schönheitssinn begabtes Talent beurkundeten. Anfangs
unternahm er einige Restaurationen, und nebenbei führte er auch
mehrere schöne Reliefs und Statuen in Gyps aus. Unter den er-
stern nennen wir, zugleich als eines seiner früheren in lYIiinchen
behandelten Bildwerlte, ein Noli me tangere, welches grossen Bei-
fall fand, Hierauf sah man von ihm ein liebliches Bild in carra-
rischem Marmor. die Madonna mit dem liinde in Belief vorstel-
lend. Mittlerweile übte er sich auch in der Holzsculptur, worin
gegenwärtig Endres und Schiinlaub Ausgezeichnetes leisten. Un-
serm Iiünstler wurde der Auftrag zu Theil, die herrliche neue
liirche in der Vorstadt Au mit Ilolzsculpturen zu verzieren, wnbei
Schönlaub die Aufgabe hatte, auch im Bildwerke dem Style sich
zu nähern, welchen eine Kirche altdeutscher Form erfordert.
Schönlaub fertigte die Schnitzwcrke des Hochaltares und der
Seitenaltäre aus weissem Holze und mit goldenen Verzierungen.
Auf dem Hochaltare sieht man Christus am lireuze mit Maria, 30-
hannes und Magdalena, zu den Seiten Ludwig und Theresia in
verständlicher Beziehung auf das Königshaus. Sein Werk ist auch
der Iireuzweg oder die Lcidensstationen in dieser liirche, WOIIIÜ?
er 18111 begann. Der architektonische Theil ist nach der Angabe
von Ziehland ausgeführt, und das Ganze ist mit so tiefem Ge-
fühle durchgeführt, dass diese Passionsdarstellungen stets gerech-
ten Beifall. finden werden. Auch als Verzierungsbildhauer besitzt
dieser Iiiinstler ausgezeichnetes Verdienst. Er entwickelt als solcher
Geschmack und Phantasie.
Sehiinlaub fertigte auch den neuen Taufstein im Dome zu
läamberg, der mit sinnigen Darstellungen der 7 Sakramente in Be-
lief geziert ist. Diese lteliefarbeitexi stellte 1842 Professor Stein-
heil durch die Galvanuplastik her. Fiir die bayerische liuhmes-
halle fertigte er im Auftrage des Königs Ludwig die Marmorbiisten
des Obersten Neumann, des Erbauers des Schlosses in VVÜW-btlrg,
des Cnnrad Celtes und des Dichters Jakob Balde. lilitllßfwßile be-
suchte Schiinlaub auch Rum, wohin er den berühmten L-V- Schwan-
thaler begleitete. Nach seiner Rückkehr arbeitete er mit diesem
an den Statuen des Giebelfeldcs der SVnlhalla. In neuester Zeit