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Saulif oder Soutif,
Nicolnus.
Sauvage ,
Bild gelungen war, wagte sich der Künstler an das Portrait A_
Dürefs, und führte es auf eine Glastafel ohne Verbleiung nua
Dieses Gemälde kam mit dem obigen in den Besitz des Kaufmann,
Hertel. Letzterer trug dem Sauterleute zugleich auf, die sieben
Transparentbilcler aus Diirer's Leben, welche von mehreren jun,
gen Künstlern aus München bei der dritten Siicularfeier von Dü_
rer's Tod im grossen Rathhaussaale zu Nürnberg gemalt und auf;
gestellt wurden, auf Glas zu malen, und 0b es gleich als eine schwere
Aufgabe gelten konnte, dieselben als Cabinetsstiiclse zu geben, so
unterzog sich doch Sauterleute der Aufgabe, und hat sie für seine
Mittel meisterhaft gelöst. In diesen Malereien eiferte er der Kunst
der Alten nach, und man glaubte damals sogar, er hätte sie ein
reicht. Jedenfalls konnte sich Sauterleule schon damals grosgel.
Verdienste rühmen. welche aber jenen der Münchner Schule, die
grösserer Mittel sich zu erfreuen hatte, nie gleich kamen. Fünf
der genannten Bilder sind aus verschiedenen Stucken mit Blei zu_
sammengesetzt, bei zweien sind aber alle Farben ohne Zusammerh
bang mit Blei aufgetragen und eingebrannt. Später malte Sauten
leutc sechs Bilder aus dem Leben der Maria nach A. Dürer's
schnitten fiir das HertePsche Cabinct, so wie auch die schöne Grab_
legung von demselben Meister aus der Boissercdschen Sammlung
deren Original in der St. Moriz- Kapelle zu Nürnberg sich befiih
det. Sauterleute bildete noch einige andere Werke A. Dürer-g
nach, eine Kreuzabnehmung, das Portrait des W. Pirlsheimer u_
s. w. Im Jahre 1857 wurde er vom Fiirstcn von Thurn und Taxis
nach Regensburg berufen, um in der neuen Gruft zwölf Fenster
zu malen.
Silütif oder SOLIlIif, NiGOlQIJS, Kupferstccher, dessen Lebensveh
hältnisse wir nicht kennen. Folgendes Blatt ist nach Zani von sei-
ner Hund. Copie nach St. Bauclet.
Christus von Pharisäern umringt, wie sie eine Münze zei-
gen: Cnjus est imago hnec et superseriptio? Caesaris. Im
Bande: Hendez Valentin inv. et pinx. N. Soutif scullh
Boisseau excu. H. g Z. 11 L-, BF- 15 Z- 7 L-
Sautter, s. Sauter.
Sallvage, J- P-s Maler, blühte in der zweiten Hälfte des 18. Jahr-
hunderts, reichte aber auch noch in das folgende hinein. Er könnte
zur Familie der Lemire gehören. G. F. Schmid stach nach ihm
das Bildniss des Dichters Joh. Bapt. Rousseau, und A. de St. Aubin
jenes des Schauspielers 1a Rive.
Sauvage, M0, Maler, geb. zu Tournai 1744, war Schüler von IVL
Gaervaarts an der Akademie zu Antwerpen, und schon ein HliII5t_
ler von Ruf, als er nach Paris sich begab, vvo Snuvage mehrere
Jahre mit grösstenl Erfolge arbeitete. Er hatte cla als Fremder die
Ehre in die Akademie aufgenommen zu werden. welcher von sei.
neu Landsleuten nur noch Lonsing, Suvee und Legillon elnver.
leibt waren. Sanvage machte sich durch seine Bilder nach Art der
Basreliets in Marmor und gebrannter Erde, und der Cameen auf
Porzellain fast europäischen Ruf. Man bezahlte grosse Summen fül-
seine Werke, deren daher nur in den reichsten Sammlungen Eurq-
pa's gefunden wurden. Ueberdiess malte Sauvage auch in Email und
in Oel, so wie er überhaupt ein vielseitig gebildeter Künstler war,
der aber nicht allein als solcher, sondern auch als Mann von fei-
neu Sitten in hoher Achtung stand. Im Jahre 1808 begab er sich