462
Schön ,
Heinrich.
Schoen ,
Johann
Gottlob.
setzt hatte. Im Jahre 1674 war in der Residenz ein bedeutende,-
Brand, welcherzur Nacbtszeit ausbrach, und mit einer solchen
Gewalt um sich griff, dass z. B. das geheime Archiv nur mit L9-
bensgefahr in die Gewölbe des benachbarten Frauenlslusters ge-
bracht werden konnte. Die sogenannten kaiserlichen Zimmer Wup-
den ganz ruinirt. Die Husten der Herstellung beliefen sich auf
26,473 Gulden. Damals war Zuccali Hofarclaitelit. welcher die Bau-
unternehmungen leitete, ebenfalls ein mit Unrecht vergessener Nlci-
ster. Im Jahre 1751 wurde die alte steinerne Ballustrade vor der
Residenz weggenommen, da sie baufällig war und für keine Zierde
mehr angesehen wurde. Bei den Akten des künigl. Reichs-Archivs-
Conservatorium liegt noch eine Zeichnung dieser Ballustrade. 1m
Jahre 1750 war in dem Flügel, wo jetzt der grandiose Saalbau sich
erhebt, eine zweite Feuersbrunst, welche den nördlichen Flüge]
ergriff, der von dieser Zeit an nicht mehr hergerichtet wurde.
Heinrich Schön leitete 16h auch den Festungsbau am Neu-
hanserthore. Damals wurde eine neue Einfahrt gemacht. Auch
am Isar- und Einlassthor wurden damals neue Brücken gebaut,
wozu Schön die Pläne fertigte, so wie zum Bräuhause im alten
liefe, welches vor etlichen Jahren ebenfalls einem Neubau weichen
musste. Die Xicllerriiume sind jedoch noch vorhanden. Ehedem
war da der classische Boden des berühmten bayerischen Boclsbie-
res, ietzt werden darin die Steine der lithographischen Anstalt der
hönigl. Steuer-Cataster-Coxnmission aufbewahrt. Im Jahre 1614
war das Sudwerls bereits im Gange. Zu dieser Zeit war H. Schön
bereits im hohen Alter, denn er stand schon um 1604 im Dienste
des Herzogs Maximilian. Im Jahre 1645 wurde daher Hans Con-
rad Asper von Constanz angestellt. Dieser übernahm jetzt die
Leitung aller churfürstlichen Bauunternehmungen des ganzen Lau.
des. Damit war auch die Stelle eines Furtifacations- Directors in
München verbunden. Dieser H. C. Asper setzte München in gi_
nen befestigten Stand.
Schön diirfte nach 1645 nicht lange mehr gelebt haben, da e,-
bei seiner Quiescirung schon an Altersschiviiche litt. Sein gleich.
namiger Sohn war ebenfalls als Baumeister in bayerischen Dicnstgn,
fand aber keine bedeutenden Aufträge. Damals hatte man mit
paraturen viel zu thun. Dieser Künstler lebte noch um 1682. Der
Vater und Grossvater dieser beiden, ebenfalls Heinrich genannt,
war Hof- Maurermeister.
Sehnen, JOhQUII GBOPg, Bildhauer, geboren zu Frankfurt a. M_
1080, arbeitete lange in Wien, und erwarb such grussen Ruf, be-
sonders durch seine Figuren in mittlerer Grössc. lliisgen, Nach-
richten von Frankfurter Künstlern, rühmt besonders den Meinen
Riesen am Eckhnuse der Schnur- und liurnblunlengasse und den
geharnischten Mann am Tragstein des Eclähauses der Fahrgasse,
Starb 1740.
SOhOBII, JOlIQHU GÜtlIlOb, Lanclschaftsmaler von Dresden, war
einer der vorzüglichsten Künstler, die in der ersten Hiilfte Cles
13. Jahrhunderts in Deutschland lebten. Er machte eifrige St"-
dien nach der Natur, wie viele geistreiche Zeichnungen beweisen,
die sich von ihm finden. Es sind diess verschiedene Allälßhten
von Ruinen, Schlössern und andern Bauwerken, gewöhnlich in
Bieter ausgeführt. Aehnlichen Inhalts sind auch seine Gemälde,
Füssly behauptet. dass der liiinstler 1740 eine Reise nffßh Italien
unternommen habe, und nie mehr nach Deutschland zuruchgehehrt