Schön,
Heinrich.
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nissvolle Krieg trübte. Es erhob sich daher mit einem für dama-
lige Zeit grossen Aufwande die neue Residenz des großen Magi-
rnilian Im Jahre 1615 war der Bau schon ziemlich hoch, und
IhEIlWGISO unter Dach gebracht. Vollenclet stand er 161g da, und
zwar zum Wunder damaliger Zeit in München. An der Hauptfa-
Qade wurden die zivei Portale mit dem bayerischen Wappen ge-
ziert, und im der Seite desselben allegorische Liguren angebracht.
In der Mitte der Fagade aber steht die heil. Jungfrau mit dem
Iiinde als Patrona Bavariae, der göttliche Knabe freundlich herab-
blicliend und segnend, alles von H. lirumper in Erz gegossen, Die
ubrigenmilächetnywaren mp1: genialtegi Sauleri ppd genialen geziert,
WOEPUI] ]G 7. nur HOC einige 101'811 S16 i uci eine {Q5513
Altane war an der Hauptlacaile flligbbfüchli, die aber 1655 Eei-eii;
den Einsturz drohte. Vor der Residenz zog sich eine Ballustrada
von Stein hin,_ die an den Picdestalen, auf welchen die Löwen von
Erz stehen? ihre Haltpunhte fand. Diese Ballustrade bestand
lange, endlich aber schadhaft geworden musste sie weichen. Dei-
llaiipttlieilnder Maxiinilianischeii Residenz ist aber durch die Pie-
äit elies Iionigls Ludwig zwischen zwei Prachtfliigeln der jetzigen
esi enz er ia ten.
Unabhängig von diesem Resivclenzsehlosse, aber mit diesem ver-
bunden, ist der an den neuenlionigsbau sich anscliliessende Bau,
in welcheni die liappelle undwireiterlnn das Antiquarium sich aus-
breitet. Dieser ist iilter als die Residenz, und wahrscheinlich als
Neubau der neuen Veste zu betrachten, der in der ersten Zeit des
Begierungsantrittes Maximiliarfs entstanden ist. Das Antiquarium
wurde nach der in demselben behndliclien Inschrift im Jahre 1000
vollendet, und die sogenannte reiche CapeLle, in welcher jetzt die
Iileinudlen aufbewahrt werden, und wovon die grössere Hofkapel-
le, die zum täglichen Gottesdienste diente , unterschieden wer-
den muss, wurde 1607 zu Ehren der heiligen Jungfrau eingeweiht,
Diese cfWCllei Welfrhß Ursprunglich als Oratorium für die Herzo-
gin bestimmt war, ist auf das reichste ausgeschmiiclit und verdient
daher auch ohne die darin autbewahrten lileinodien den Namen
einer reichen Capelle. Man findet darin folgende Aufschrift: Vir-
gini et munili monarchae _lianc aedem posnit Clicntum infirmug
Max. Cum. Pal. Riten. Boiorum Dux, Anno _ab ejusdem Virginis
partu M. DC. VII. Ueberflen Bau des llesidenzihßiies mii den
Capellen und dem Antiquariuin suchten wir vergebens Aufschlüsse,
wir verrnuthen aber in lrLSehon den Baumeister der Kapelle, dadie-
ser schon vor dem llesidenzliaue dem Iierzoge Dienste geleistet hatte.
i t tVon der Igestädenähdilzs grossen HChurlgiirsten Maximilian sieht
ez nur noe er ei mit cer au t'a ade und dem älteren
lfliigel derselben. Im_ Sehweclenlsriege hgtleqrlas Gebäude stark ge-
, nd Meubel zerschlagen, die
liüSfbaren Teppiche, welche theils aus den Niederlanden kamen,
zlgfllilieänwtäer von Nlaxiiniliau errichteten liuutlisse-Manufalstur ge-
semgund iäßge; lllllll derä Bildegnswlon den Wunden geris:
pe e wur e nae _c atzen gegraben, wobei
ein Mensch das Leben verlor, so dass die profanirte liirche vom
Neuen eingeweiht werden musste. Der Hof war zur Zeit der
so viel gepriesenen Maniiszueht der Schweden in iWIiinehen in
VVasserburg. Er kehrte erst im Oktober 165d. nach München zu-
rück, nachdem I'l- Schöu alles wieder in bewohnbaren Stand ge-
TOD
die
1611-19
596.035 n.
Summe