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Schoelha mm er ,
Schoen
5 .
Lhongmvcr,
Mart.
ansehnlichen Hause zu Augsburg, vergnss aber auch als solche;-
die liunst nicht, und als nach dem Tode des Principals die Fir-
ma sich auflöste. so pflegte Schöller ausschliesslich die Kunst.
welcher aber die aus-gebrochenen liriegsunruhen wenig günstig
waren.
Der lsiinigl. bayerische Hofmaler Klotz halte zuerst Schöllei";
Talent eifrig genährt und geübt, und durch die Schütze d"
Miinchncr-Gallcriia, vorzüglich aus der niederliinilischen und ita-
licnischen Schule angefeuert. Zürich, Bern, Lausanne und vor-
ziiglich Genf entwickelten nun vaeiterhin (lassen 'l'nlcnt, vorziig-
lich die treHlicheu Genfer Miniaturuialer grilsseren Styls, BOUFSiQr
und Arland. Hierauf studirte Scholle: drei Jahre im Pariser Nlu-
seum und gewann in der lterrlichen Exposition des Stiütjnllrßs 181g
erhöhte Liebe zur lYliniaturmalerei. Mit einer bedeutenden Atlsbeute
vorzüglicher Bilder, theils nach Oel-, theils nach Emailgeuiälrlen
Verliess er im VVinter 1312 Paris, und malte in der Provence und
.in Burgund mehrere Portraite. In seine Heimath zuriiclsgekehrt
bereiste er die Gegenden des Rheins. von wo ihn der Cungregs
nach WVit-n zog. wo er sich mehrere Jahre aufhielt. Von hier aus
machte er auch einen lehrreichen Ausllug nach ilum, Neapel und
Öiicilien, wovon ein überaus verständigen Tlwgciiuch und ein mit
gemiithvtillen Zeichnungen reich angcliilltes Portfeuille. eine se
henswerthc Ausbeute sind. Ein zweiter Ausflug nach Paris wal-
fiir den verständigen Iiiinstler nicht minder interessant.
Ausser mehreren trel-flichen Stücken im Besitze der Fürsten
liaunitz und Esterhazy. verdienen ganz besondere Aufmerksamkeit:
eine Darstellung des yerlurnen Sohnes und HaphaePs Madonna
della Sedia. beide in grösserm Formate und ein ganz kleines Bild
Ludwigß XIV. Um 1820 war Schöllefs Huf noch weit v"-
breitet, in den letzteren Jahren aber vernehmen wir nichts mehr
von ihm.
Schoellhammer, Johann MGlChlOP, Schmelzmaler, war an der
Porzellanmanufaktur zu Bruckberg bei Ansbach bethätiget. E;
halte auch als Farbenbereiter Ruf. Starb um 1810-
Schoemberg, s. Schönberg.
Schoen oder Schongawer, Martin, heisst der seelenvollue
deutsche Maler des 15. Jahrhunderts, durch den zuerst inneres
Leben in die Gesichtszüge deutscher Bilder trat, da keinem Deut-
sehen vor ihm in solchem Grade der Sinn liir phyiiogllomischg
Schönheit aufgeschlossen war, in welcher Hinsicht nur der lVIei.
sie;- E. S. von 1465, Michael Wohlgemuth und der ältere Herlein,
Zeitgenossen Schongauefs, zur Erkenntniss des Geistes gelangten
und im Angesichle den Spiegel clcr Seele enthiillien. Dann ist
Meister Martin auch der erste, welcher die neue Technik der
Eycläschen Schule in Deutschland einfiihrte, und somit derjenige,
Welcher der oberdeutschcn Kunst einen neuen Umschwung ver.
lieh, und derselben neben der niederdeutschen und italienischen
ihre höhere Stelle anwies.
Wenn Wir nun den Martin Schön in solchem Zusammenhänge
mit der Geschichte erkannt haben, so wird auch die Erfßßßhuxig
seiner Weiteren Lebensverhältnisse von hohem Interesse Segn- _Zu-
erst friigt es sich um Abstammung und Geburt; denn {im amllien
des Namens Schön gab es mehrere, besonders zu Nßfllbel'g._in
Augsburg und Ulm. [Es herrschen dessvvegen bei den älteren Schuh-