Schoedle,
Martin.
Schoefiler.
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den Vaterländischen Ansichten hat man von Schoedlberger auch
italienische, die theilweise mit Architektur und mit historischer oder-
romantiseher Stalfage geziert sind. Im Jahre 1820 malte er für
den Grafen von Sorau eine Ansicht der St. Peterskirche, des Vati-
lsans und eines Thcils der Stadt Rom. Im Belvedere sieht man
das Innere einer italienischen liirche, in welcher ein Capuziner
die Lichter des Altares anziindet. während einige Landleute vor
demselben knieen. Durch das Fenster scheint der Vollmond hß-
rein. Dieses Gemälde, welches mit den genannten zu den vorzüg-
lichsten des Meisters gehört, ist lslein und mit der Jahrzahl 1850
versehen. Dann hat man von Schödlberger auch eine Ansicht de!
Trajnnsbogen bei Ancuxia, des YVasserlalls bei Tivoli, und meh-
rere andere Bilder aus Italien und dem Vaterlande, die sich
durch Schönheit der AuFfassung und durch meisterhafte Behand-
lung auszeichnen. Es offenbar-et sich in ihnen ein warmes Gefühl
für Poesie und Schönheit der Natur. Schödlberger ist Mitglied
der Akademie der Künste in Wien.
Schiidlberger hat auch mehrere Blätter radirt , theils nach
Zeichnungen, theils nach den von ihm ausgeführten Gemälden, in
verschiedenem Formate.
1) Italienische Gehirgslandschnft im Charakter von Claude Lor-
rain. gemalt und radirt von J. N. Schüdlberger 1810, h].
(u. ful.
2) Eiixie heroische Landschaft mit Figuren. Mit dem Namen des
Meisters und der Jnhrznhl 1811, gr, fol.
3') Fine Landschaft mit liuinen und Monumenten, qu. 4.
4) Eine Lnmlschaft mit Figuren und Thieren, qu. fol.
5) Fine Landschaft mit Wasserfall und Wald. qu.
6) Einige kleine Landschaften mit Ruinen, Wasserfällen, Figu-
ren und Thiercn.
Sßllßßdlß, Müflllfl, nennt man auch unsern Martin Schedel, und
vielleicht nicht mit Unrecht; denn auf einem Blalte mit St. Johann
dem Täufer nach Piazettn steht: Martinus Scliecll Tirolensis sculp.
Venetiis. Dieser Scherlel war von Tannheim in Tyrol, lernle die
liupißrSlCCllErliUHSl bei A. Pirkhart in Prag, ging dann nach Ve-
nedig, um unter Wagner sich weiter auszubilden, und starb 1748
im 71. Jahre. So lesen wir bei Dlabacz. und glauben nicht, dass
unser M. Schedel von dem Tiroler Martin Schoedle verschie-
den sei.
Schoedlcr ,
Schedler.
SChQCHGP, Peter, s. den folgenden Artikel.
SChÜeflf-Ärs Johann, Buchdrucker von Mainz , wie Papillon,
(Tmllc I, 115) meint der Sohn des Peter Schneller; welcher im
11511159 (195 DP- Johann Fust von der Buchclruckerkunst Kunde erhielt,
und SßlbSl einer der ersten Buchdrucker war. Beide werden unter
die Formscllnßider gezählt, was wohl möglich ist, aber ohne dies!
streng beweisen zu können. Dem Johann Schueffer legt man ein
Munogrnmlu bei. auf welches auch andere Künstler Anspruch ma-
chen können. Er nuar noch um 1520 thälig.
SGIIOCEIGF, der Nuryne von Künstlern, die im 18. Jahrhunderte in.
München lebten. Der Maler Juhann Friedrich Sch'qeiTler,war_1725
bereits Nleisuer, und öwrb 1750. Sein Schüler lgnaz, von Frensing