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Sclmorr
Carolsfeld ,
Jnlius ,
Bitter.
werden, erhalten ihrcn Schluss durch ein Bilderhantl, das als Frieg
über ihnen hinläuft, und durch den in einem Medaillen über der
Thiire allegorisch durch Pax und Abundantia dargestellten
Wahlspruch des Kaisers: ailVlelius bene iinperare quain im-
perium ampliareu. In diesem Frise hatte sich dem liiinstler
ein weites Feld des Gedankens erödnet. Der Landfrieden
Budolplfs scgensreichste That und die Grundlage der neuen Zeig,
Dieses eben erst erbliihende Leben hat der Hiinstler auf die pes-
sendste Weise durch liindcrgestalten bezeichnet. Es nimmt daher
ein langer Zug von Kindern mitallerhand Emblenien den Fries der
vier Wände in der Weise ein , dass er von Pax und Abundantici
ausgehend, zur Rechten und Linken sich theilend, am Eingang in
den Thronsaal ankommt. Diese Conipmition ist aber das Werk
des unerschöpflichen Humors des Malers Moritz von Schwind,
und die Ausführung (auf Goldgrund) hat Schnorr mit einigen Ge-
biilfen selbst übernommen.
Die Malereien dieses Saales wurden im August des Jahres
1839 vollendet, und nun ging J. von Schnorr an die Aussclimü-
ckung des Barbarossa-Saales. Hier schilderte er in sechs Haupt-
bildern die wichtigsten Momente aus dem Leben des Iiaisers Frie-
drich I. von Hohenstaufen, wovon jedes 21 F. hoch, und 22 F. breig
ist, mit Ausnahme von zweien, die etwas weniger breit erschei-
nen. Wir sehen hier die 1152 erfolgte Wahl des Staaten hie-
drich dargestellt, und dann dessen Einzug in die H62 eroberte
Stadt Mailand. Der Kaiser reitet mit triuniphirendem Stolze über
die Trümmer der Stadtmauern. Ihm voran und nach ihm ziehen
Krieger mit Fahnen unter dem Schelle kriegerischer Instrumente.
und Magistrat und Geistlichkeit nahen in tiefer Unterwiirfiglseit,
Den Vorgrund fiillen Gruppen der gedemiithigten, in Furcht und
Schmerz versetzten Mailänder. Das dritte Gemälde schildert die
Zusammenkunft des Kaisers mit Pabst Alexander III. in Venedig
1177, 'ein Bild "voll heiteren Lebens. Auf den Lagunen schwim-
men die geschmückten, von Menschen gefüllten Gondeln. und das
kaiserliche Schiff naht heran. Ein freundliches Bild ist auch jenes.
welches zur Zeit des Pfiugstfestes das 118i in Mainz veranstaltete
Fest der Meistcrsänger vorstellt, wo das Nibelungen Lied den Preie
gewinnt. Von den beiden Gemälden, welche im geschichtlichen Zu-
sammenhange auf diese folgen, stellt das eine die Schlacht bei
nium, das andere den 1190 erfolgten Tod des Kaisers vor, ivveL
chen derselbe im Calicadnus fand. Zwischen den Fenstern sieht
man zwei schmale Gemälde: die Verbannung Heim-ich's des Löwen.
und die Belehnung des Otto von Wittelsbach mit dem Herzogthii-
me Bayern. Als Gehülfen standen dem Meister Giessrnann, Jäger
und Palme zur Seite, die auch hier, so wie im Saale des Kaiser;
Rudol h von Habsburg im vollkommenen Eiuklange zum Ruhm,
des lViiaisters beitragen.
Am Friese ist der Kreuzzug Bai-barossifs dargestellt, aber hier
nicht durch ein Gemälde, sondern durch ein 266 F. langes Relief
von Schwanthalerk Composition.
Der dritte Saal ist Baiser Carl dem Grossen gewidmet, dessen
ruhm- und thatenreiches Leben eigentlich den ersten Theil de,
geschichtlichen Cyclus des Saalbaues bildet. Iiu Saalc CarPs des
Grossen sind 6 Hauptgemälde, wovon 4, jedes 20 F. lang nnd
15 16 F. breit sind, die beiden anderen Wg F. ins _GCV_lert3
halten. Der Meister schilderte hier die Salbung CnrVS "ljtlnem
Alter von 12 Jahren, durch Pabst Stephan Il. 75.2; dlß Beätcxung-
des Longobardcn Iiünigs Desiderius, unter dessen vergeblichen