Volltext: Santi, Antonio - Schoute, Jan (Bd. 15)

Schnorr 
Carolsikld , 
Julius , 
Bitter. 
409 
Rede stellt. Auf dem zweiten Bilde sehen wir eine Darstellung 
des furchtbaren Kampfes zwischen den Burgnnden und Hunnen in 
König EtzePs Burg zu Wien. Auf dem dritten Bilde ist aus dem 
Fortgange des lianipfes die Scene dargestellt, wie Dietrich den 
Hagen bezwingt, und das ßvierte Gemälde zeigt uns Hagen von 
Chriemhilden, und diese von Hildebrandt erschlagen. An der 
Decke erscheinen die prophetischen Ntlasserweiber wieder, die den 
Burgunclen ihren Untergang vorhergesagt. 
lm fünften Saale ist der Inhalt der l-ilage ausgesprochen , ei- 
nes andern Liedes. in welchem der Untergang der Helden in Wien, 
und wie die liundo davon in alle Welt gekommen, besungen ist. 
Hier sehen wir in drei grösscren Bildern, wie die erschlagenen 
Helden von Etzel, Dietrich. Hildebrandt und den Frauen beweint 
werden; wie die Boten mit den Waden der Gefallenen davon- 
ziehen und die Hunde von den Ereignissen durch die Welt tragen; 
wie Bischof Pilgerin von Passau, der Bruder der Frau Ute, die 
Geschichte aufschreibt und Todtenmessen halten lässt. 
Dieser reiche Bildercyclus aus einer Sagenwelt vom 5 - 12 
Jahrhunderte, aus welcher der Dichter sein Lied gebildet hat, be- 
schäftigte den Iiiixistler mehrere Jahre, bis er dieses grassartige 
nationale Epos. selbst rulinlvvürdiges schaffend, dargestellt hatte. 
Zu den Bildern aus den homerischen Hymnen im Service-Saale des 
Iiiinigs im zweiten Stockwerke des Iiönigsbaues, wozu er mittler- 
weile den Auftrag erhielt, konnte er duher nur die Entiwiirfe machen, 
die sodann unter seinem fortwährenden Einflusse von Friedrich Oli- 
vier, Hiltensperger, Schulz (aus Wien) und Streidel ausgeführt 
wurden. Zur Aufnahme der Bilder wurde besonders der Fries be- 
stimmt, doch ist auch die Decke, sowie jede der untcrn Mauer- 
flächen noch mit Gemälden geschmückt. An der Decke malte Hil- 
tensperger mehrere der Hauptgottheiten. an welche die Hymnen 
gerichtet sind, al fresco, während die Bilder der Wände von den 
genannten Künstlern encaustisch behandelt sind. In den runden 
Feldern sieht man Zeus, Hera, Pallas und Aides, blos statuarisch 
dargestellt; dagegen handelnd eingeführt: Poseidon, Artemis (auf 
der Jagd), Diouysos (die Schiffer in wilde Thiere verwandt-incl), 
und Hephaistos (mit den Cyelopeti). Die Darstellungen am Friese 
umfassen vier verschiedene Mythen, zuerst rechts am Fenster die 
der Aphrodite: Zeus fordert den Eros auf, das Herz derselben zu 
einem Sterblichen zu entzünden, und dieser ist Anchises, der am 
Ida seine Heerden weidet. Aphrodite lässt sich in Eaphos von den 
Grazien salben, kommt zu Anchises, und die Frucht dieser heissen 
Liebe ist Acneas. Die zweite Wand schmückt der lrlymuus der 
Deineter: der Raub der Perseplione, wie Demeter die Tochter 
sucht, und wie sie dieselbe in der Unterwelt wieder findet. An 
der dritten Wand ist der Hymnos des Apullon dargestellt. Der 
Gott verlässt den Olympus, verkündet den Menschen das Wort 
des Zeus im Gesange, erlegt die Schlange Pytho, und gründet den 
TemPell Zu Delphi, über welchen er kretische Priester setzt. Auf 
dßf dfmßn Wand ist der Hymnos des Hermes dargestellt, wie Maja 
seiner eben entbunden worden, wie er vier Stunden nach der Ge- 
burt Cllß Lyra fertiget und singt, mit Einbruch der Nacht in Pie- 
rien 50 Qtitter-Rinder stiehlt und nach der Wiege zurückkehrt, aus 
Welcher 1119 Apollo vor die versammelten Götter mitniunnt, wo 
Zeus des lilndes Verschmitztheit bewundert, und Hermes dem Apollo 
die Lyra Sßhenlit- An den untern Wänden sind noch einzelne 
Mythen der oben genannten Gottheiten bildlich dargestellt, als 
die Geburt der Aphrodite, die Einführung des Ackerbaues durch 
bewegen Apollo unter den Hirten und der Tod des Argus. Diese
	        
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