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Schnorr
Carulsfeld ,
Julius,
lii
1:0!
hildens Rache und Vernichtung der Burgunden; Etzel's Klage über
den Tod der Gattin und der Freunde.
Der zweite Saal, oder der erste griissere (Saal der Hochzeit),
enthält die wichtigster: Momente aus SiegfrietPs Leben, ein Bild
des ritterlichen, festlichen 'l'reilmns, welches das Lied schildert,
Auf dem ersten der vier grossen Wandgemälde erblicken wir Sieg-
fried's ltiicliltelir aus dem Sachsenlande, wie er die liiinige Lii-
deger von Lliineinark und Lüdegast von Sachsen gefangen nach
Worms zu Günther von Burgund bringt. Gegenüber ist die An-
ltunft der Brunhilde zu Worms nach ihrer Besiegung durch Giin-
ther mit Beihiilfe SiegfrierPs, durch die Tarnkappe unsichtbar ge-
macht. Günther führt sie seiner Mirtier Ute und der Schwester-
Chriemhild zu, die mit Giselhcr und Gernot und dem ganzen Hof
aus der Stadt entgegen kommen. Bruribild blickt stolz auf Chriem-
bilden, die mit jungfriiulicher Unbefangenhert sie empfängt, wäh-
rend Siegfried in ihrem Anschauen verloren ist. An der den Fen-
stern gegenüberstehenden Wand ist die Vermählung Siegfriedk rnig
Chriemhildeit vorgestellt, und dieser gegenüber sieht man die Sccne,
wo Siegfried der Chriemliilde den lting und Giirtel Brunliildeifs
gibt, welche er ihr als der unsichtbare lieistiiiitler Giintlicfs im
Schlafgemnclre raubte. Uebcrdiess sehen wir noch oben an du;-
Wand die erste Ankunft des Siegfried in Wurms, und die ltiiek-
kehr Siegfriedä: mit Cliriernhilden zu seinen Aoltern, die ihn froh
begriissen. Ueber den zwei griisseren Bildern sind in sechs klei-
neren Liinetten ritterliche Iiämpfe dargeätßlll. und Üllßt den Thii-
ren sieht man unter Blumen und Fruchtgehiingen: wie ein Bote
Chrienihilden SiegfriecPs Thaten im Sachsenlande erzählt, wie die
Helden (Eiintht-r. Siegfried, Danltwart und Hagen nach Isenland
fahren; Siegfried und Cliriemhild als König und liönigin in ihrem
Reiche; Ghriernliild reicht dem Siegfried das Siihnchen.
lrn dritten Saale (Saal des Verraths) sind die Begebenheiten
zusammengefasst. welche sich auf die Ermordung Siegfrieds be-
ziehen. In der Mitte der Decke ist der Falke zwischen zwei Ad.
lern. der ahnungsreirhelTraiim Cliriemhildens, abgebildet, und in
den Verzierungen deuten Perlen und Edelsteine auf den_Hort der
Nibelungen . dessen Erwerbung [lagen vornehmlich zu seinem Veg.
rath antrieb. Unter den grüsseren Bildermsehen wir zuerst den
Zank der Königinnen in Worms, wohin Siegfried mit Cliriernhil-
den der Einladung Giintliefs und Brunhildens gefolgt war. Hier.
auf im zweiten Bilde Siegfriedis Ermordung am Brunnen durch
Hagen; im dritten Bilde findet Chriemhilde den erselilagenen Ge-
mahl vor der Thiire ihres Gemaches, und im vierten wird Hagen
als Mörder SiegfriecPs erkannt, indem bei der eidlichen Berührung
desselben das Blut aus den Wunden sprang. Die vier kleineren
Bilder über der Thüre stehen mit diesen grösseren im Zusammen.
beuge: Chriernhild bezeichnet am (iewanrle SiegfrietPs die verwund-
bare Stelle; Chrieuihilde sucht den Gemahl von der Jagd zuriickzu.
halten; Köni Siegmund erfährt den Tod seines Sohnes; Hagen
versenkt den ätlibelungentiort in den Rhein. Ueber dem Wandge-
simse befindet sich in 12 Lunetten eine Folge von Bildern aus
dem reinen und herrlichen Ileldenlebcn Siegfried's : die Ge-
schichte mit dem Drachen, mit dem Zwerge, mit den beiden
Königinnen etc.
Der vierte Saal (Saal der Rache) enthält die Begebenheiteniin
Folgeder unversöhnlicticii Rache Chriemliilderfs. Auf dem ersten
der vier gi-bsseren Bilder sehen wir, wie Chrieinhild den Hitgcn,
der mit Volker auf einer Bank vor dem Pallaste EtzePs sitzt, zu