Schnorr
Carulsfcld,
Julius,
Bitter.
Hunstfreund G. v. Quandt, den besonderen Gönner unsers Iiiinst.
tlers; die drei christlichen und die drei heidnischen llitter nach
Artnsto fiir den Baron von Speck-Sternhurg. Ruth die Aehrenlese-
rin auf Boas Acker fiir den l-lzimburger liunstverein. die Flucht
in Aegypten l'iii' lWiue. Njiss in Frankfurt a. NL, Christus mit den
Kleinen, liir einen Cyelus aus dem Leben Jesu, woran auch Ph. Veit,
F. Olivier und Etjgers gearbeitet haben, die Verkündigung lVLtriä
für das Stift Wurzen. Die reiche Composition, welche Eliesar und
Bebeeea am Brunnen vorstellt. 1820 ausgeführt, blieb in der Zeit-h-
nung, die aber durch eine Copie in Steindruck bekannt ist. Die
Sepiazeichnung befand sich in der Sammlung seines Vaters, welche
1842 zerstreut wurde. Dnselbst vrar auch ein anderer Entwurf mit
der Feder, und derselbe Gegenstand nur mit der Feder umrissen,
zwei grosse Blätter. Eine andere friihere Compositizm dieses Mci-
sters stellt Jakob seine Söhne segnend vor. Die sehr ausgcliihrtg
Zeichnung in schwarzer Kreide und weiss gehöht befand sich
ebenfalls in der genannten Sammlung. Eine dritte , spätere
Zeichnung zeigt Natisikaa im tVagt-n mit ihren Gespielinnen, eine
Compositiun im homerischen Geiste.
Dann ist Schnur-r auch einer derjenigen Iiiixistlrr, welche die
Villa Massimi in Horn mit Fresromnlerl-ien gPSClIlllliCltt haben, wo-
durch dieselbe zu einer historischen iledentuilg gelangt ist. Der
Marchese tWIassimi fasste den grossartigizn Gedanken in seiner Villa
_den italienischen Dichterfiirsten ein Denkmal zu setzen, und da-
durch zugleich die moderne Iriunst zu verlierrliclien. Cornelius
wiihltr- den Dante, kam aber nicht zur Ausführung, sondern Iioell
und Ph. Veit; Orerbeclt den Sänger des befreiten Jerusalems, und
Schnorr den Ariosto. Seine physische Lage war indessen damals
nicht die besste; vom Wechselfiebcr gepeiniget glaubte er
sogar der edlen Aufgabe entsagen zu miissen, als ein Ausflug
nach Florenz Erholung und erhöhte Arbeitslust ihm wieder geh
Fünf Jahre hatte den. Künstler diese schöne Aufgabe beschäftigt"
Diese war nun um so schwieriger, je mannigfaltiger und üppige;-
die Dichtung ist, worin der lltiuptgetlanke so verborgen liegt. wie
der Faden in einem reichen filumengeivinrle, und je beschränkte;-
der Raum, der dem Maler vergönnt wnr. Der tlauptgegenstaml
ist der liampf der Heiden gegen das weltliche Oberhaupt, gegen
den rossen Carl, ihre Niederlage und der Triumph der Christen,
Die äxeiden ausgezeichnetsten Helden des Gedichtes, Roland und
Rüdiger, sind in den Vordergrund gestellt, und ihre Schicksale
und Thaten in Bezug auf das Ganze gegeben. Auf der Eingangs-
wand des zweiten Zimmers ist die Belagerung von Paris dnrge-
stellt, links Agramant, König der Sarazexien, rechts Carl der GFOSSe
dem bedrohten Thor zu Hülfe eilend. Oben erscheint der Erzen-
gel als Helfer der Christen. du der Decke ist Rinaldok Land-
sieg dargestellt, dann der Seesieg des Dudo über die Sarazenen,
die Eroberung von Biscrta und Ürlando's Kampf mit Agramant. An
der zweiten Wand sieht man Angelica und Medom mit dem
schwerxnijthigen und rasenden Roland. In der Lunette erscheint
Astolph mit dem Evangelisten Johannes, die Boland's Verlornen
Verstand aus dem Monde zuriicltbringen. Dann malte hier ("ler-
Künstler auch BolancVs Freunde: Zerbino mit lsabella, und Bran-
dimarte mit. Fiordiligi, An der dritten Wand sieht man die Taufe
Ruggierds," und die Zauberin Melissa, wie, sie der Bradamante
ihre Nachkommen zeigt (das Haus Este). In der Lunette xnaltg
Schnurr den 'l'riumph der Melissa über die Verbindung der Bra-
damante mit liuggiero; linhs Atlas, des letztern Pflegevatcr, rechts
Alciua, ferner Brndamante und Marßsa. Zwischen den Fenstern