Schnorr
Carolsfeld ,
Johann
Veit.
einen Unterricht in der Zeichenhunst heraus, der zu Leipzig bei
Giischen mit 61 Iiupfern erschien. Dieses Werk war für seine
Schüler von grossem Nutzen. die ihm stets Achtung und Liebe
zollten. Auch in der Theorie und Geschichte der zeichnenden
liiinstiz ertheilte er ihnen erspriesslichen Unterricht. Die Beschriin-
kungen. welche 1350 die Akademie im Raum und in ihren Nlii-
{ein erfuhr, hielt er für eine der schmerzlichstcn Efiilhfllllgcn.
deren er viele im Leinen gemacht hatte. Zu diesen gehörte auch
die Scheidung von seiner ersten Gattin, der Mutter der berühmten
1YIalei' Julius und Ludwig v. Schnurr, und der Ottilia. der Gattin
des Direhturs Bluchmann in Dresden. Endlich nahmen seine
Kräfte immer sichtbarer ab, und nur die liunst konnte sein Lebe-n
noch erheitern. Freundlich und wnhlwullend stand er allen Zug-
Seitegdie seines Iiathes bedurften. Die Kunst verlur 18-11 an ihm
einen ihrer irviirdigstcn lldeister, und die Stadt Leipzig einen edle"
Mann.
Schn0rr's Werke sind sehr zahlreich. Er malte historische und
andere Darstellungen, Portraite in Ocl und Nlinxatnr, ntudellirle
in Thnn. lieferte Arbeiten in Gyps, versuchte sich überhaupt in
jedem Fache. Besonders schön und zahlreich sind seine Zeieh-
nungen in Tusch, schwarzer Iireide, Sepia, theils mit Wciss gib
hüht, und auch in Farben. Diese Zeichnungen sind jetzt in
schiedenem Besitz. sowie auch seine Gemälde in verschiedenen
Händen sind. lm Jahre 1812 wurde in Leipzig durch J. A. G. Weigel
sein Iiunstnachlass versteigert. Das Verzeichniss enthält ausser zalm-
reichen Stichen und liatlirungen auch mehrere interessante Zeieh_
nungen des Meisters. In den Prnmenaden Leipzigs findet man
zwei Monumente, die der Erfindung nach von Schnorr herrührem
Zum Denlnnale Drlüllefs modellirte er das Portrait, und das N10.
nument Hiller's führten seine Schüler Funk und Wingrich nach
seinem Entwürfe aus. In der Thomasltirclte sind die lehensgrnssen
Bilder Ilusenmüllefs und Tzscltirnork, ersteres nach 'I'ischbein, von
ihm gemalt. In der bekannten Portraitsamrulung des h. sächsh
sehen Hufmalcrs Vugel von Vogclstein ist das Bildniss dieses liünst-
lers, 1825 selbst gezeichnet. J. F. Bause stach nach ihm das 311m
niss lianfs. J. Mangut jenes von liosciuslso 1794. C. Iiuhl staeh
nach ihm Büsten , rumantische Scenen etc. Auch Juhn stach nach
ihm. sehr viel W. Boehm und viele andere hrlcister, meistens für
Buchhändler.
Dann bemerken wir noch, dass Schnorr den dritten Band von
Sgumifs Spaziergang nach Syrahus mit Anmerkungen versah. und die
zweite Auflage von Mengs pralst. Unterrichte in der Malerei, über-
setzt von Facius, mit Anmerkungen herausgab, Lpz. 1818. 8.
Schnurr von Carolsfeld hat auch viele Blätter radirt, größten-
theils nach eigener Composition. Sie sind geistreich hehande];
und auch in anderer Hinsicht von Interesse. An den Fleischtheilexi
wendete er öfter die Punlttirmanier an. Er hatte seine Blätter
numerirt, und die meisten mit dem Namen hezeichnet.
1)! Rafael Sanzio da Urbino, nach dem Bilde in der (iorentini-
sehen Gallerie. Schnurr v. H. fec., Oval, 8.
2) Das Bildniss des Botanihers G. a Linde, für Eledwighs Theo,
ria gencratioziis et fructificatiunis plantarum crypt. Lilillugi
Lips. 1798, 4. Das Gesicht ist schön punlstirt. i
5) Graf Ignaz Potnchi, im antiken Style, 1795 punlßtirt . 8.
lt) J. G. Breithopf, Buchhändler in Leipzig, liopf nach Art
der Antilsc und punhtirt, Oval, 8.