Schmidt
Simon.
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zischen dem sogenannten Bennobrunnen und der Sekristey aufge-
ivhangcner meine Aufmerksamkeit auf sich zog. auch mich veran-
wlasste, mit zerschmnlzenem Wachs grosse lrraliturbuchstabeu auf
allruclistiichc von Marmor zu ätzen und selbe durch Auftra-
vgiing einer liuchtlrucherschwärze, wozu ich mich eines um eine
nAchse hewefrliclien Cylinders beilieiite. recht sichtbar zu machen,
ßtyelcllqesl sogleich ßlinlass ZEUGIILCIH ltbtlöucls gabä Nlßßlt Einiger
"Jelt ie mir ein a tcs zu urn er in uart ecruc ites unst-
ßvbuch, (wenn ich nicht irre, unter diim Namen: igiunst- und Werk-
vschule) in die Hände. welches eine lättleitllng enthält, feinerle
wZeichnun en auf Stein aufzutra en un zu ätzen. Da ich mici
zngenan angdie Vorsclirilt hielt, mächte ich mit der Zeichnung eines
svVogcls nach Art eines Holzschnittcs glückliche Versuche, und
rtltßilie einige Abdriiclic dem Herrn Westenrieder und dem Ilector
aStt-Pner seelig mit, die mich ermunterten, mehrerc derlei Zeich-
wnungcn zum Gebrauch der deutschen Schulen zu verfertigen. S0
nlaainen mehrere Hefte zum Vorschein, eins von 6 Tabellen von
adem menschlichen Körper, eins von Giftpflanzen u. a. 111., Land-
wliarte, geometrische Zeichnung einwärts gearbeitet. etcx.
nNoch verdient bemerkt zu werden . ass ich mit I-Ierrn Sene-
wfelder keinen Umgang pflegte, von Person selben nicht einmal
rlienne, obgleich ein Bekannter desselben Herr l-lofmusihus Gleiss-
ner, sich etliche mal bei mir einland und über dieses und jenen
asich bes rachuß
wLieliier Dillis, das ist alles. was ich Dir nach Treu und Wahr-
svheit schreiben kann. Dass zu Federltriegen und gelehrten Strei-
vtigkeiten ein weites Feld übrig bleibt, welche ich aber als ein
wlVlann, der Zeitlebens schon genug herumgehudelt worden , von
allerzen zu vermeiden suche. Ich halle mich für belohnt genug,
eniitzt zu haben; u. s. w. '
g Aus diesem Briefe, dessen Inhalt der geistliche Rath Schmid
a]; wahr bestättigte, gehet nun klar hervor, dass er die ersten Ab-
driiclße 178? äaemacht habe, also zu einer Zeit, wo A. Senefelder
noch ein lina e von 16 Jahren war. der aber bald darauf die Uni-
versitiil; Ingolstadt bezog, wo er als talentvoller Jüngling ausge-
zeichnete Studien machte, die er aber nach dem 1792 erlolgten
Tod seines Vaters nicht mehr vollenden konnte, so dass er Schau-
spieler und Thealtcrdicrhteiijiu werlden ]he!5ClllO55, unhd dmäs ran
nichts weni er, a san ie it ograp ie racite. on Sc init s uc
äaben diirfti sich kaum ilnehr ein Alkiilräck finden, von dem im obigen
rielc erwähnten Vu cl tönnte sici a er noch ein solcher erhalten
haben. Dem Vernehginen nach_ soll die Platte mit der Jahrzahl 1787
bezeichnet gewesen seyn. Hierauf zeichnete Schmid eine Anzahl
von Giftpflanzen auf Stein, die den Schülern der Pieallilasse, und
dann. als Schmidt zum Professor an der 1789 errichteten Militair-
Akademie ernannt wurde, auch den Zöglingen dieser Schule beim
Unterrichts: in der Naturgeschichte gegeben wurden. Diese Steine
sind 5 Z. g L. breit und 5 Z. 8 L. lang. Die Sammlung hatte
ein eigenes Titelblatt, welches einen oval gezogenen Bluinenlsranz
zeigt, _ltn Inneren mit dem Titel: Abbildung der Giftpflan-
zeii, in lateinischen Buchstaben. Die Platte ist 5Z. 10 L. breit, und
5 Z- l L- lallg- Diese Blätter. die ein Heft bildeten, sind im Gan-
zcn sehr leidlich gezeichnet. im älteren Druclic waren sie aber zicm.
lich mit , da nämlich die Vorrichtung dazu selbst sehr ungenügend
Vielmehr die Buchstaben mit lieisscm Wachs auf Stein zu zeich-
ncmhung (llüätäl bdonn mitlSclzheidewasscr zu hegiessen, um die
ßuc sta en er a en zu eria ten.