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Schmidt
oder
Schmid ,
Peter.
bringen. Das Ergebniss dieser Bemühungen legte der Künstler in
folgendem Werke dem grösseren Publikum vor: Das Natur.
zeichnen für den Schul- und Selbstunterricht. Fort-
setzung der Anleitung zur Zeichenkunst. I. Theil. Mit
26 litfn. Berlin 1828. Zweite Auflage 1833, 8- Eine genaue Ana-
lyse dieses methodischen Unterrichtes gibt wieder Persehke, der
hier auch auf die Einwendungen zurückkommt, die dem Leh-
rcr gemacht wurden, und diejenigen zuriickwcisct, welche da,
Verdienst nnsers Künstlers in Anspruch nehmen wollten. Im ent-
lerntcren Zusammenhange mit dem letztgenannten Werke des hlui-
sters steht auch eine etwas früher erschienene Abhandlung dessel-
bcn: Die Wege der Natur und der Entwicklung des menschlichen
Geistes. Berlin 1827, B. Dieses Buch enthält indessen nur die
Ausführung zweier sinnreichcr Gleichnisse, das eine durch einen
abgestumpften Hegel. auf welchem das Feuer der Wahrheit ludcrt,
das andere durch den Baum der Entwicklung des menschlichen
Geistes gegeben.
In den beiden cibengenannten Lehrwerken befindet sich der
Schüler auf dem Gebiete der Synthesis, in den folgenden Abthei-
lungen nähert er sich aber allmählig der Region der Analysis. Der
Lehrer geht zwar von dem Besonderen, scheinbar synthetisch aus,
fasst aber zuletzt rcflectircnd alle einzelnen VVahrnehtnungeu zu-
samnien, und gewinnt, sie unter einem Gesichtspunkte ordnend,
eine Abstraktion. Bisher wurden die perspektivischen Veriinderun.
gen der Linien nur nach dem Augenmause bestimmt, die Aufgabe
des nächsten Theiles des Werkes ist es aber, die Gesetze dieser
Veränderungen auf eine einfach verständliche Weise zum Bewusst-
seyn des Schülers zu bringen. Der dritte Thcil des Schmiifschen
Unterrichtswerltes hat den Titel: Das Naturzeichnen für den
Schul-i und Selbstuntcrricht. Mit 25 liftln. Berlin 1830. 3_
Dieser Cursus theilt sich in zwei Abtheilungen, deren erste die
Lehre vom Grund- und Aufriss, die zweite die Lehre vom per,
spektivischen Zeichnen enthält. Uebcr die Methode handelt der
Meister selbst im erklärenden Texte, und besonders bezeichnete
auch Perschhc den Gang des Unterrichtes. Der dritte Theil mit
seinen zwei Abtheilungen schliesst den Unterricht des Naturzeiclh
nens ab. Der darnach gebildete Schüler hat ein sicheres, unfehl.
bares Augenmaas, eine für gewöhnliche Anforderungen genügende
Kenntniss der Perspektive und der Schattcnlehre und eine ausgß
bildete Hand erhalten. i
Auf dieses Werk folgte eine neue kleine Schrift: Die For-
menlchre mit Anwendung auf Naturgegenstände für
den Schulunterricht. Mit 10 lipf. Berlin 1355- 'Dif"S0 für
das jugendlichste Alter bestimmte Schrift entwickelt die Begriffe
der Linie, des Winkels, der geometrischen Figuren etc., und lei-
tet in mannigfaltigen Aufgaben zugleich zur Nachbildung des Eh
liiuterten an. Im Jahre 185i erschien zu Berlin der erste Theil
seiner Linear-Perspektive für angehende Künstler, zu_
gleich für Schulen bearbeitet. Mit 25 lipftlii. 8. In tlie_
sein Buche macht er auf den Unterschied zwischen einem Systeme
und einem Lehrbnehc aufmerksam und verlangt, dass man die
Anforderungen nicht verwcchsle. Im folgenden Jahre sah sich der
Iiünstlerveranlasst, eine Vertheidigtingsschrift seiner Unterrichtsureise
herauszugeben, zugleich auch den äiussern Hindernissen 7-11 hege-ß
neu, welche in vielen Schulen der Einführung seiner Methode
entgegenstehen. ES wurden nämlich einerseits unter der lreutlig-
sten Anerkennung, der gerechtcsten Würdigung m ICdllChcr Ab-