Schmidt ,
Georg
Friedrich.
Historie und das Genre in der zweiten Art. Er ahmte die ah.
sichtlich regellose malerische Art des Rembrandt und (lnstiglione,
jedoch nicht hnechtisch, nach. Mit der SCllllElLlÜGtlOl auf blosscm
liupfer näherte er sich oft der geistreich zauberischcn Leichtigkeit
des S. della Belle. Die genaueste Würdigung der Verdienste die-
ses hllannes scheint uns G. Longhi in seinem Werke über Kupfer-
stecherei, deutsch von C. Barth. Ilildburghausen, 1857. I. 159. 7,1;
geben. Da heisst es, Alles zeuge bei ihm von Iienntniss, Alles sei
Feuer, und was noch mehr sagen wolle, Alles trage das Gepriinge
der Wahrheit. Man könne von diesem einzigen Manne sagen,
(lass zwei der vortrelllichsten Tiupferslccher in ihm vereint war-NL
Obgleich er im Mechanischen Andern einigermassen nachgeahmt
habe, so erscheine er doch vermöge seines ausserordentlichen Gn-
nies immer originell. Wenn er das Historische im grossen Stvle
behandelt, wie das Portrait . und die Ueberfiille seines (iiei-
stes ihn nicht manchmal irre geleitet hätte, so würde er zum Pri-
mat der Iiupferstecherkunst emporgestiegen seyn. YVenn aber die.
ses auch nicht der Fall gewesen, so bleibe er doch einer der vor-
trefilichsten Meister und einer der erfahrensten Stecher. DerTet-h-
nilier, der die schönen Bliitter Schmiilfs oft zur Elend nehme, um
sich darin Iiaths zu erholen, werde gewiss in seiner Profession
auf mehrfache Weise gewinnen.
Die Zahl der eigentlichen Schüler dieses Meisters ist geringe,
doch hatten seine Werlic einen sehr günstigen Einfluss auf ilie
Bildung anderer liupferstecher. In Paris war der berühmte Ficquct
sein einziger Schüler. In St. Petersburg bildete er den lVl. E,
Tschcmcsow unmittelbar heran. Ant. Aug. Bach und Daniel Ber.
gcr waren in Berlin seine Schüler.
I. Bekannte Bildnisse
1) Albert Achilles, Churiürst vnn Brandenburg. Vi-
gnette in den Memoires de Brandenburg, s. die hist. Abtth
2) (J. 155-) Algarotti, Graf, im Profil nach liuhs, hinter
dem Kopfe steht: AAFAPOTTOZ. Unten ist ein Ptasrclief
mit Apollo und den Musen. Zu den Ornamenten bediente
man sich einer eigenen Platte, unten mit italienischen Ver-
sen: Mira del Algarotti d'ogni pocma. liadirt. H. 8 Z,
m. 6 z. 5 L. '
Diess ist das Gegenstück zum Bildnisse des Sängers Sa-
limbeni. Ohne Verse dient es als 'l'itelkupfer zu den Wer-
' ken des Graten Algarotti.
I. Die griechischen Buchstaben sind nur mit der Nadel
gezogen, und unten steht: G. F. Schmidt ad vivuiu
del. et sculp. Berolini, 1752-
II. Die griechischen Buchstaben sind ausgefüllt. Der Name
des Stechers fehlt nicht.
III. Statt Schmidfs Namen liest man auf einer angesetzten
Platte: Haec Algarotti instar erat; also ohne Ng-
nien des liiinstlers. Bei Weigel 13 gr.
Die Porkraite erscheinen hier nach dem Alphabets: der Öarge.
stellten Personen, Fiirstenspersonen unter dem Taufnwnen- Die
unbckamuten Bildnisse bilden die II. Abtheilung. Z9 Grunde
liegt (Jalxobfs) Catalogucrraisonnö de Pocuvrß d? lau G- F,
Schmidt. ALondres 178i) deutsch 1845 Die Numern I0 m) den-
Ien auf diesen Iiatalog, dem wir hier und du etwas beitugen.