Schirmer ,
YVilhehn-
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Scliirmer, Wilhelm, Landschaftmaler, Professor an der Akademie
der Künste in Berlin, wurde daselbst 1'804 geboren, und unter
SchadnvWs Leitung herangebildet, welchem ci- aber, wie mehrere. an-
dgre jetzt berühmte Meister, nicht nach Düsseldorf folgte, wo
jedoch ein Nriiuensverivamlter lebt, ilcr_als Landschaftcr europäi-
schen liuf geriiesst. VV. Schiriner begab sich 1827 zur weiteren Aus-
bildung nach Italien, und fertigte da zahlreiche Zeichnungen, Welche
interessante Gegenden und Ansichten von Monumciiten und Gebäu-
den einer classischeii Vorzeit darstellen. Mehrere dieser Zeichnungen
führte er in Oelhildern aus, _dic theils architelttonische Ansichten
im engeren Kreise bilden, einzelne merliwiirdige Denkmäler vor
den Blick des Beschauers bringen, oder Ansichten im ausgedehn-
teren litcise geben, ganze Gegenden init Vverlten rneuscl-ilicher
liiinst zur Anschauung bringen. Eines seiner lruheren italienischen
Bilder, Tasso's Haus, ist in der beriihinteii Sammlung des Coiisuls
VVagciier in Berlin. Unter den sniiter entstandenen grosseren Axi-
slghmn nennen wir die Aussicht auftlas Thal von Narnia die An-
sicht des Monte Soratte, gesehen zivisclicn Narni und Otricoli; die
Aussicht von den vaticaiiischen Logen uber Rom, die äussere An-
sicht des Vaticaiis von 'l_'orta St. Angeln gesehen; die itiisicht des
Hafens von Pozzuoli beiehteapizl, italienische Landschaltb im Cha-
rakter der Gegend von CIVIRbCHStEllEIIIII, Aheudlandschritt ain_ Cu-
mersee, VillatVEsle. D_ziran reihen sich noch mehrereaiidcreBilrler
ausltalien, der StJllWClZ und aus dem Yaterlande, meist mit llllßlißßß
sant behandelter Architektur. Auch die Bilder aus dem Yatcrlaiide
bestellen fast iiuiner in architektonischen Ansichten. Iin Jahre "1353
schenkte der Prinz Carl von Preussen zwei Ansichten der schonen
Villa Glienike dem Herzog von Orleans. Ein lruheres _Geinulde
bietet eine Ansicht von Prenzlau, ein anderes_eiiie Ansicht von
Meissen, Welche H. Finhc HIINQYOSSCH Formate in Stahl gestochen
hat. Einige Gemälde dieses liunstlers sind als Cornposition zu be-
trachten, eben so poetisch gedacht, als llllßlSlßfllall gemalt. QEine
solche landschaltlichc_Conipusitioii und eines der neuesten Vterlae
des AWIc-isters kain 134? unter dein Titel des uällälllüänülll Meere zur
Ausstellung, Es ist diess eine reichhewaltlete kclshirste, vvom letz-
ten Almmlsll-alll mth hcschicnen. hinsam trauert im torgrunrle
die Ruine eines lliiimerbadcs, init Schlingpllaiizcn und einem ein-
saiiien Götterbilde auf denselben. liii hiiustbliitte alles genannten
Jahres heisst es, diess sei die sussnielancliolische Truiniiicreiiisaiii-
lseit, die wir in EicliendorlPs Novellen hie und da geschildert lin-
den, Auch die Ausführung ist von vollendeter Schonheit. Doch
sind es nicht allein die letzteren Werbe dieses Meisters, welche
lliihmens fanden; es wurde _ihrn schon lruhes Lob zu 'lheil. Schon
im liunstlllane von 12,33 heisst es, poetische Auflassung laiidschatt-
licher Formen, eine durchgehildcte Technik, die init Qewaniltlicit
das Einzelne ins Ganze hinüberfiihrt, heiter und kräftig mit Licht
und Sßhatteu schaltet, und durch einen frischen feuchten läliltltlll
ihre Schöpfungen belebt, seyen Yorzuge, die aus seinen Bildern
gpfeßllßn. Noch genauer wird bel (Jelcgenheit der Berliner huiist-
ausstellung vqn 1356 in I-iuglerk Museum dieser Meister gewur-
(liget. Der Bericht über die genannte Ausstellung ist sogar auch
einzeln abgedruckt. Da liest man, Schirmeids Bilder lächeln ZWI-
scheu den benachbarten Gemälden hervor, und sie wissen sich" 111V
vielen und grossen, wie herzhafte kleine Nlddchcii iin Gedränge
durch Einfälle, durch munteren heches XVoi-itbemcrla-
lich zu machen. Buchenhiiume mit grünem Moos verbr-iluli Cm
Gehölz vor die Sonne gestellt: die aber innen an den biümlllßll
llcfujnefgujelfl, und durch Straucher leuchtet, die erhellte Halle