Volltext: Santi, Antonio - Schoute, Jan (Bd. 15)

Sehinkel , 
Carl 
Frigdrich , 
257 
1314 für den Kaufmann Humbert zu Berlin gemalt hat. Es sind 
siimmllich Landschaften, zum 'I'heiI mit Architektur geschmückt, 
leicht und geistreich mit freiem Pinsel in Oei gemalt. Die eine die. 
ser Tapeten, 10 F. breit, stellt eine golhisciue Iiirchexiruine am 
See bei Moudbeleuchtung dar, eine andere, 16 F. breit, zeigt einen 
See mit hohen Felsenufern bei anbrechendem Morgen. Die vier 
anderen Bilder sind mehr oder weniger schmal: Wald mit Bauern- 
gebiift und weidendem Vieh; Wald mit untergehende!" Sonne; Fels- 
wand mit 'l'annenbaun1 bei Sturm; Steyerisches Bauerngehöit im 
abendlichen Dunkel. 
Später als die genannten landschaftlich-architelttonischen Werke 
sind dann noch mehrere Gemiilde, welche theils das griechische 
Leben, theils das deutsche und nordische Mittelalter charahterisirexi. 
Unter den ersteren ist namentlich e-in Gemälde beruhmt, Welches 
die Ansicht einer griechischen Stadt in der schönsten Bliithe Grie- 
chenlands darstellt, uiu 1825 gemalt. jetzt im Besitz der Prinzessin 
Friederich der Niederlande. In diesem Bilde tritt das Element der 
Histurienmalerei hervor, indem im Vorgrunde ein Tetnpelbau und 
zahlreiche Gestalten griechischer Jünglinge, die an der Ausführung 
des Baues arbeiten, dargestellt sind. Ein anderes Bild dieser Art 
ist im Besitze der Hinterlassenen des Iiiinsllers. Es stellt griechi- 
sche Natur und griechisches Leben in ihrer Blüthe dar. Im Mit- 
telgrunde desselben sind die Gebäude einer griechischen Stadt mit 
emporragentien Tempeln hingebreitet; zur Linken zieht sich die 
steile Höhe der Akropolis empor, auf deren Plateau ein dorischer 
Porticus, und vor diesem die culossalen Gruppen der Dioscuren 
hervortreten. Am Abhange dieses Berges bemerl-tt man verschiedene 
kleinere Heiligthiimer, und vor der Stadt ist öffentlicher Versamm- 
lungsort, in welchem gymnastische Spiele aufgeführt werden. Das 
Ganze ist im heiteren südlichen Lichte gehalten; die Ferne er- 
scheint im bläulichen Dufte.  Ein anderes Bild im Hause des 
Meisters entwickelt die Pracht des nordischen Mittelalters. Auf 
einer Anhöhe, deren Fuis mit Eichen bewachsen ist, erblickt man 
einen gothisclien Dom und zur Seite eine kaiserliche Pfalz, yvel. 
eher eine festlich geordnete Schaar von Knappen. Rittern und Her. 
ren, in der Mitte der Kaiser unter dem Baltlachine, etttgegenzicht, 
Weiter zurücls, und mehr in der Tiefe breitet sich eine mittelal- 
terliche Stadt aus, und die Ferne wird durch Bergzüge abgeschlos- 
sen. Der Himmel ist mit (iUIllilEll Regenwolken erfüllt. In seinen 
Darstellungen gothisclier Prachtgebäude folgt Schinliel ganz der 
reichen Entwicklung dieses Styls, welche vornehmlich in Frank- 
reich und Deutschland, in den Zeiten des 15. und 14. Jahrhunderts 
statt gefunden hatte. Eben so ist Sehinhel auch bei der Restaura- 
tion der bedeutendsten mittelalterlichen Bauwerke des preussischen 
Staates, die in den letzten Decennien statt fand, und deren obere 
Leitung ihm anvertraut war, wie bei der Restauration der Dome 
V0" C5111, Magdeburg, Brandenburg, des Schlosses Marienbnrg 
U- 5- W-t überall auf das der Anlage dieser Gebäude zu Grunde 
gelegte System mit Sorgfalt eingegangen, und hat eben nur dieses 
in 59'116" lljlegrität herzustellen gestrebt. In manchen seiner Gc-i 
bäüdß eßlwlcltelt sich auch die vornehme Pracht italienischer Ar- 
chitektur, WIE sich diese in der Zeit um den Schluss des Mittel- 
ßllefs Eestalleiullallß. und wiederum sind die Natur und die Staf- 
fage dem 3991355 behandelt. So sieht man auf einem dieser Bilder 
den Altan, eines fürstlichen Parks vor sich, der von zwei haben 
Bäumen umschattet wird, und auf dem der Fürst, Hitler und Edel- 
hnaben sich versammelt haben. In der Tiefe ist eine italienische 
Stadt und ein von Bergen umflossener See. Eine der schönsten 
lYagZerÄs IiünstZer'-I.ex. BrLXV. 17
	        
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