Volltext: Santi, Antonio - Schoute, Jan (Bd. 15)

Schinkel , 
Carl 
Friedrich , 
251 
Er bildet ein Kreuz, dessen Arme mit mächtigen Tonnengewölbeh 
überspannt sind, mit einem hohen und weiten Cylinder (Tambour) 
und einer grossnrtigen Iiuppel darüber. Im Aeusseren bildet die 
Grundform aber ein Viereck, und es sind hier durchweg wider die 
Formen der griechischen Architektur vorherrschend. Ein griechi- 
scher Portieus springt an der Eingangsseite hervor; ein Kreis von 
23 Sliulen umgibt in luftiger l-löhe jenen oberen Rundbau, der die 
innere liuppel trägt, und darüber erhebt sich, noch von einer Pi- 
lasterstellung getragen, dieäussere Kuppel. Das ganze Aeusserc 
macht den Eindruck eines mächtig imposanten Thurmbaues. Es 
wurde aber nur der untere Theil desselben aufgeführt, der zwar 
an sich schon mächtig aus den übrigen Gebäuden der Stadt em- 
porragt, der aber, was das Aeussere anbetrilft, im wesentlichen nur 
den Untersatz zu dem oberen Theile bildet, an dem er eine freiere 
Architektur entwickeln sollte. Der Baum des Innern wurde statt 
jenes offenen Cylinelers, der die Kuppel tragen sollte, mit einem 
flachen Gewölbe abgeschlossen. An reichem Schmucke fehlt es 
dem Gebäude nicht, und auch nicht an den Beweisen der geist- 
reichen Eigenthiimliehkeit des Meisters. Vornehmlich ist diess an 
dem schönen Porticus des Einganges derFall, dessen Säulen in ei- 
ner freien corinthisclien Ordnung, mit Engelgestalten, die sich aus 
dem lilättßriverlse der Capitäle erheben , gebildet sind. Diese 
Einzelheiten dieses Baues dürften in einem späteren Hefte der 
Sammlung gegeben werden. 
Denkmäler. 
In den Entwürfen für rein monumentale Zwecke war dem Ar- 
chitekten die Gelegenheit gegeben. seine Eigenthiimlichlneit am 
unabhängigsten zu entwickeln. Und wiederum finden wir hier 
eine entschiedene Aneignung der griechischen Bauformen, so dass 
sich gerade an ihnen die classisehe Richtung Schinlscfs in ihrer 
schärfsten Cunsequenzausspricht. Einen eigcnthiimlichen und den be- 
bedcutendsten Cyclus unter diesen Entwürfen machen diejenigen 
aus, welche für ein in Berlin zu errichtendes grossartiges Denk- 
mal Friedrichs des Grussen bestimmt sind, und sich an mehrere 
andere von früheren liiinstlern zu diesem Zwecke angefertigte 
Pläne anschliessen und auf welche noch neuere Projekte folgten. 
Schinkefs erster Entwurf (Heft V.) gehört der Hauptsache nach 
der Sculptur an, indem er den König in einer reichen Gruppe 
darstellte, die andern Entwürfe, sechs an der Zahl, füllen das XlX. 
Heft.- In ihnen macht sich, neben der bildlichen Darstellung des 
zu Feieruden, das architehtonische Element mehr oder weniger 
geltend. 
Die übrigen monumentalen Entwürfe Schinkefs beziehen sich 
fluf die Ereignisse der Befreiungsliriege. Zu diesen gehört das 
1" als"! gegossene colossale Denkmal auf dem Iireutzberge bei 
130d"! (Plcft Ill.), in gothischcin Styie erbaut. Ein älterer Entwurf 
als der genannte, ebenfalls ein Denkmal der Bcfreiungshriege, ist 
als ßlll öffentlicher Brunnen gedacht.  
ÜICSC" grüsseren Werken reiht sich das einfache Grabesdenlt- 
mal ScharnhursVs an (Heft IX).  
Endlichist hier noch ein Entwurf Schihkefs anzufiihren, dßl" 
einen materiellen Zweck auf das grossartigste erfüllend, hiermit 
zugleich die edelst? monumentale Bedeutung verbindet. DiCSS iSl 
die neue SCMOSSbIW-llßke zu Berlin (Heft lIl.), die sich in majestä- 
tisehcr Breite über einen Arm der Spree hinwiilht. Die Decura- 
(im; ist im Entwurfe noch reicher als in der Ausliihrung."
	        
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