Volltext: Santi, Antonio - Schoute, Jan (Bd. 15)

Schinkel, 
Carl 
Friedrich , 
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vßauperiode vergleichen diirfte. (Heft VIII.) Nur unterscheidet er sich 
von dieser. Schinliefs eigenthiimlicher Richtung gemäss, durch eine 
Behandlung in mehr griechischem Geiste, wozu ihn die auf der 
späteren Antike fussende modern italienische Architektur berech- 
tigte, während seine Vereinfachung der Gliederung und des Orna- 
mente des gothischen Styls der eigenthümliclien Wirkung der Wer- 
derkirche wesentlichen Eintrag tliut. Ersuchte Gliederung und 
Ornament mehr der antiken Gefiihlsweise verwandt zu bilden, die 
grossen Massen vorherrschen zu lassen, ihnen durch bedeutsamen, 
horizontalen Abschluss diejenige Iluhe zu geben, welche an den 
antiken Gebäuden so kräftig wirkt, sie endlich der grösseren Men- 
ge jener vvlillhiihrlich scheinenden, mehr oder minder frei durch- 
hmchenen Verzierungen zu enthleiden, mit welchen einzelncTheile 
ihrer Masse bedacht sind. Ungleich mehr nähert cr sich den Prin- 
cipien des gothisclien Styls in der Capelle im kaiserlichen Garten 
zu Peterhof bei St. Petersburg (Heft XXI). Die sämintlich verzie- 
PEIItIGXhTkIIIEIIBSIHCI im gi-üsstenßeichthume ausgebildet, in zierlich 
rumantisc er ecorationsweise. 
Für die Mehrzahl seiner Iiirchenpläne hatSchinkel die Anlage 
der Bzrsiliken zurii Muster genommen , einer Gattung von Gebäu- 
den, die_-- ursprunglich dem classischen Alterthume angeh6rig__-- 
der unmittelbaren Anwendung CIIISSISCIIGTHFUPXDGD vor allen gun- 
stig seyn musste. In diesem Betrachte durfen zunächst die vier 
Iiii-olienpläne, welche Heft XI. enthält, als Beispiele anzufiihren 
seyn. Der erste diäser] Iiilän: erscheint nach Iingler als die edelste 
Durchbildung ( es asii cn nues fiir die henti en Bedürfnisse: ein 
Lnnghaus mit doppelten Sänlenstellungen iign Inneren. durch 
WEICIIIG Efilnpgrenlank den Stiziten und an der Giebelvirand gebildet 
wert en, ac etec't, un eine yrussarli e cwölbtc Nische dem 
Eingange gegeiiiiiber. Im Aeusseren.) ist diegGigbelseite durch einen 
vorspringenden Portikus geschmückt. die Seitenwände sind mit ei- 
ner Doppelrcihc griechisch eingerahmter Fenster versehen. Bei. 
dem vierten Plane. dieses Heftes sind Thiiren und Fenster iin Halb- 
hreisbogen iibcrwolbt und zugleich im Aeussern auf eine gemessen 
bedeutsame Weise angeordnet. Noch bedeutsamer aber erscheint 
diese Anordnung an der Iiirche zu Straupitz in der Lausitz (Heft 
XIV.) Ilicr sind diese gOWlitlhIerld (äelfnlungen nicht bloss im Aeus- 
sern, und besonders für cen lin ruci der Fa ade wirhun sreich 
angeordnet, sondern auch das Innere hat durch iine entspreghende 
Bogenconstruktion im Ganzen mehr Feierlichkeit erhalten. Die Decke 
nämlich wird hier durch grosse Bogcnstellungen unterstützt, zwi- 
schen dencn die zweifachen Emporen eingebaut sind, so dass diese 
mit der Altarnische corrcspondirende Anordnung aul bedeutsame 
VYeise vorherrschend äileigt. _l Hiermit verwandt erscheinen dieje- 
ni en Einrichti en. urc we che Schinkel dein Inneren der Jo- 
haiimniskirche zug Zittau (Heft XXVII.) bei dem Umbau derselben 
ein wüi-digeres Gepräge zu geben gewusst hat.  
 In der [Reihe dieser! genannten) Iäntwiirfe ist indess im Allge- 
meine": lllc ir oder minc er eine e eutc in'   
gcllctld- Eine reichere Durbhbihluiig, diencid ginizlidlciiiiillitiiiiiliiiztlielh 
Iiiiii 32'115? s'il;iiiiiiiiwiililiffiiiff iiiiiiiihiiiii it'll S5: Tiiiiis 1331i: 
Folge Vßll liirchenplänen entgegen, die in dem XIV., XV. und 
XVI- Heft? enthüllen sind. Es sind fiinf Pläne, welche von sßhll" 
lieh um elmf reichere Auswahl darzubieten, für zwei in den Vor- 
städten BcrllIIS Zu bauende Iiirchen entworfen wurden, alle von 
Iiugler kritisch gewurdiget, und besonders drei. in denen grossar- 
tige Hauptfvflllßlh den Irlauliteindruck des Ganzen bestimmend,
	        
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