Volltext: Santi, Antonio - Schoute, Jan (Bd. 15)

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Schinkcl , 
Friedrich , 
Carl 
eines wirklichen griechischen Styls dastlinden. In Schinl:el's Wer- 
kein aber finden wir die merkwürdigsten Andeutungen, im Einzel- 
n'en die überzeugendsten Resultate in Bezug auf die Ausbildung 
eines architektonischen Styls. der die abweichenden Bedürfnisse del- 
Gegenwart nach jenem classischen Sinne gestaltet. 
Die streng classische Richtung SchinkePs muss natürlich die- 
jenige. die man im Gegensatze gegen diese als die romantische im- 
zeichnet, ausschliessen, dass ihm aber gleichwohl die vollkommeuste Er- 
griindung der romanischen (mittelalterlichen) Baustyle nicht fremd 
war, (lass er auch in diesen sich mit geistreieher Benützung aller 
Mittel, welche sie darbieten, zu bewegen verstand, geht, auch 
wenn nicht andere Umstände zu diesem Schlüsse berechtigten, über- 
zeugend aus seinen Architekturgextii-ildeti,4 aus seinen Entwürfen zu 
einer vollständigen Restauration der berühmtesten gothischeti D0- 
me, so wie besonders aus seinen, für die k. Theater zu Berlin 
entworfenen Dccorationen hervor. Eine unmittelbare Anwendunn- 
solcher Studien auf die Architektur selbst findet in seinen VVerheii 
nicht statt, und wo,  zumeist ohne Zweifel auf äussern Anlass  
einzelne seiner architektonischen YVcrke in einem romanischen Sgy], 
angelegt sind, da tritt nichts desto weniger die Consequenz jener 
Richtung wiederum charakteristisch hervor. Denn natürlich konnte 
es bei der romantischen iieaction, die unsere gesammte liuust in 
den ersten Deccnnien dieses Jahrhunderts durchzumacltett hatte, 
nicht fehlen, dass auch hiervon sich Einwirkungen in seinen-aß 
chitelttonischen Leistungen zeigen müssten, dass auch von ihm Ent- 
würfe in einem mittelalterlichen Baustyle begehrt wurden. S0 {im 
den sichtmchrerc Werke von ihm (theils ausgeführt. theils nur im 
Entwnrfc), welche der Richtung des gothisclten Baustyles folsmh 
Aber Schinhel bemühte sich, auch diesen nicht minder nach iileu 
Principien der classischen liunst umzuhilden. Ob indessen eine 
solche Umbildung im Allgemeinen zu den erwünschten Erfolgen 
führe, lässt Iiugler dahin gestellt seyn. Fiir unmittelbare Aufnahme 
des sogenannten byzantinischen ßaustyles, dessen Zweclsmiissigkgig 
für unsere heutigen Bedürfnisse durch einige der bedeutendsten 
Architekten in den südlichen und westlichen Gegenden unsers V3. 
tcrlaxitles" vertreten wird. finden "sich keine Beispiele unter Schi"- 
ltefs architektonischen Leistungen; Iiugler vermuthet aber, dass 
das Resultat, auf welches jene Männer hinzustrcbeti scheinen, sich 
am Ende mit den neuen Gestaltungen der classischen Iiunst, für 
welche Schinkel die Beispiele gegeben hat, in harmonischer Vveise 
vereinigen dürften. 
YVas in diesen Bemerkungen über SchinkePs Wirken im Fache 
der architektonischen Iiunst im Allgemeinen gesagt ist, wird sich 
bei einer Uebersicht seiner Leistungen näher xiachtveisen lassen. 
Günstige Gelegenheit zur Aufstellung einer solchen Uebersieh: 
bietet die von ihm ltcrausgegebene Sammlung seiner architektoni- 
scheu Entwürfe, auch wenn sie nicht zur Ausführung gelangt, doch 
überall für die Ausführung bearbeitet sind, dass sie somit in n"- 
mittelbarer Beziehung zu den Interessen und Bedürfnissen der Ge- 
geüwart stehen, durchweg wenigstens die Bestimmung ltatten, an; 
dem Gedanken des liünstlers verkörpert in das Leben der hegen- 
warthineinzutreten. In den frühesten, wie in den spätesten 1191; 
ten ist es der Styl der griechischen Architektur, in welchem Schin- 
kel S-lCll mit eben so inniger Hingebttng, wie mit freier Meister- 
schalt bewegt. Doch ist ziu bemerken, dass die aus diesem l-11e_ 
mcutc lterixurgebildetcn neuen lfitirtiten mehr den spätem Heften, 
die Versuche einer Aneignung des gothischett Styles lür die eigen,
	        
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