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Schiller,
Johann.
Schilling,
Joseph.
Ober-LandgerichtsJicferendar, als er beschloss ausschließlich für
die liunst zu leben. Er übte dieselbe von jeher mit grosser Vor-
liebe, und fand sich besonders zur landschaftlichen Darstellung ge-
zogen. Im Jahre 182g begab sich der Künstler zur weiteren Aus-
bildung nach München, wo er in lmrzer Zeit seinen [iut grün-
dete. Schiller malte da eine Ilcihc tredlicher Landschaften, die,
besonders in letzterer Zeit, immer zu den Glanzpunkten der Aus-
stellung im Lokale des liunstvereins gehörten. Diese Bilder be-
stehen in schönen Ansichten aus dem bayerischen Huchlande mit
seinen Seen, Wäldern, Felsenmassen und Ruinen. Mehrere sei-
ner Gemälde stellen Partien am Chiemsee dar, dessen romantische
Lage auch andere Künstler Münchens zur Darstellung begeisterte,
Besonders aber sind es Schiller und Hnushofer, die davon lterrliche
Ansichten nahmen. Andere Bilder sind compnnirt und mit mmanti-
scher Stallage ausgestattet, alles mit glücklichem Sinne für Form und
Farbe dargestellt. Unter diesen Werken nennen wir besonders dieLand-
schaft mit einem See, Welche 1359 zur Vurleosung des Kunstverein;
kam, Partie am Starnbergersee, das Dorf im Gebirge, Partie am
liuchclsee 1839; die Ansicht des Chiemsees, Sonnenuntergang am
Chiemsee, Landschaft bei Snnncnuntexigang 1840; der Chiemsee
mit seinen beiden lnseln und lilöstern 1841; Partie aus Welsch-Ti-
rul, Partie aus dem nbern Innthal, der Chiemsee 1842; eine Mob
gen- und eine Abcndlandschaft, beide mit Burgen, die eine mit dem
nachdem heiligen Lunrle ziehenden Bitter und seinem Gefolge, die
andere mit der Heimkehr desselben nach dem verüdeten Schlosse,
das liloster im Gebirge, die Cn elle am Chiemsee 1843; Ansicht
des Chiemsees mit den beiden liiliöstern auf den Inseln, ein herpli,
ches Bild mit glänzender Snnnenbeleuchtung 18.715. Diese Gemälde,
deren einige, wie das letztere, die Bilder mit der liitterstafage u_
a., von ziemlicher Grösse sind, gingen in verschiedenen Besitz
über, theils auch durch die Verlousungen des Iiunstvereins in
München. Sie beurkunden alle Schlller's Beruf zum Iiiinstlcr.
Dann ist F. von Schiller auch Schriftsteller und mit ilichteri-
scheu Gaben ausgestattet. Er ist seit mehreren Jahren der Dull-
metscher poetischer Gedanken und Empfindungen seiner liunstge-
nassen. Seine Lieder und Festspiele für den MQSl-Relllllg llfsrliiiush
ler in München am 17. Februar und 2ten März 18-10 erschienen
im Drucke. München 1840. Dieser glänzende Masltcnzug ist
auch durch eine kleine Münze verewiget, und E. Neurether stellte
ihn allegorisch in einem meisterhaft radirten Blatte dar. Dann
haben wir von Schiller auch ein Werk über die Klltlätäßhiilzg
Münchens. München 1845. 12,
Schüler, Jühann; Maler von Edclbeuertt, wurde 1314 geboren.
Er besuchte 1838 die Akademie der Künste in München, und lag
da einige Zeit dem Studium ob. Resultate desselben sind uns
noch nicht bekannt.
Sßhllllllg, JOSCPlI, Maler, geboren zu Villirfgen im Schwarzvhaldg
(F02, kam in seinem 24. Jahre nach München, und arbeitete ei-
nige Jahre bei Sang, bis er endluzln 1730 selbst das Bürgcrrecht
ßrllißll, nnd die Tochter seines Meisters hciralhete. Er malte in
Ocl und Fresdo, heilige und andere Darstellungen für Kirchen.
worunter sich auch mehrere Altarhliitter befinden. In der ehema-
ligen Franziskaner Iiirche zu München war von ihm eine sterbende
Maria. In der St. Michaels Hofkirche ist das HErZ-Jcällbllcl und
St. Johannes vnn Nepomuk von ihm gennalt. Dann haue Schil-
ling auch als Pcrspelstivxnaler Ruf. Er versah mehrere Theater mit