Schilbach ,
Johann
Heinrich.
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Richter. S0 kaufte Thorwaldsemdas erste Bild Scliilbaclfs, den
nCampo vaccinoa, und bestellte ein Gegenstück dazu, worauf bald
Aufträge vun allen Seiten an den wackeren Iiiinstler ergingen.
ivln der zartesten blarmonieu iheisst es in einem Bericht des liunst-
blatles zum Murgcnblatt, 1825. S. 202 über Scliilbach's Forum)
vdie kein Misston stört, mit einem treuen Fleisse, der Alles aus-
druclit und der täuschendsteii Wahrheit, erhebt sich das Capitol
und die Tempel umher. Was dieses Bild von unendlicher Ausfüh-
rung vorzüglich auszeichnet, und demselben eine Stelle neben dem
Schönsten dieser Art anweist, ist die anspruchloscste Natürlichkeit
in Haltung und Farbens Der liiinstler sah sich nun in Folge
jener Anerkennung und der vermehrten Aufträge in den Stand ge.
setzt, 1825 eine Reise nach Neapel zu unternehmen und seine
landschaftlichen Studien in verschiedenen Gegenden Italiens fort-
zusetzen, als ihn im .lahrei828 derGrossherzog Ludwig Lvon Hessen,
als Hof- und Theatermaler nach Darmstadt berief, in welcher Stellung
Schilbach jetzt daselbst lebt und wirkt.
Zu seinen vorziigliclisten Landschaftsgemiilden in Oel (viele
Aquarelle von seiner Hand besitzt die Königin von Bayern) ge-
hören die Aussicht von Massa nach Capri, im Besitze des russi-
schen Fürsten Gagarin; S. Bonaventura und der Venus-Tempel zu
Rum. im Besitze des Cabinetsbuchdruckers Decker in Berlin; die
Aussicht vom Monte Mario bei Rom nach der Gegend von Tivoli,
im Besitze des H. Tomasachi in Amsterdam; Monte Nuovo bei
Pozzuuli, im Besitze des Malers Morgenstern in Frankfurt a. M.;
Capri, im Besitz des Hrn. Hausmann in Frankfurt; Oberwesel, zweimal
gemalt, das erste Bild im Besitze des Banquiers Hr. Grunelius in
Frankfurt, das zweite im Besitz des Prinzen Carl von Hessen-Darm-
stadt; Castel Gandolfo, in der grossherz. Gemäldegallerie in Darm-
stadt; Olevano, im Besitz des Grossherzogs von Hessen; Lago
d'Agnano und der Vesuv, im Besitze des Kaufmanns Windecker
jun. in Giessen; Abendlandschaft in der Bergstrasse, im Besitze
des Thronfolgers von Russland; Waldeinsamkeit, im Besitze des
russischen Staatsraths Joukowsky; das Haslithal, im Besitze der
Frau Hofbuchhändlerin Leske in Darmstadt; Rheingratenstein bei
Regenwetter, im Besitze des Iiunstvereines in Strassburg; Morgen-
landschnft bei Seeheim an der Bergstrasse, im Besitze der Gross-
Jiirstin Thronfolgerin von Russland; Abendlandschatt bei Schön-
berg in der Bergstrasse, im Besitze der Frau Dr. lleydeiireicli_in
Darmstadt; Gegend am Bessunger Teich bei Darmstadt, im Besitz
des Hrn. Archivrath Heuiiiann zu Darmstadt etc.
Unter SchilbacHs Theaterprospeliten zeichnen sich die zur
wStummen von Portiein im grussherzoglichen Hoftheater zu Darm-
stadt besonders aus, und verdienen unbedingt das Prädikat der
Classicität.
ärlcimmel und Poppel stachen nach ihm die Ansicht von Mainz,
u. o .
q Von ihm selbst radirt und gestochen, sind folgende interes-
sante Blätter:
l) Athen von der westlichen Seite, mit dem Parthenon, defll
Tempel des Theseus, den Propyläen etc. Hübsch del. Schil-
bach sc. gr. qu, ful.
g) Athen von der norcliistlichen Seite. IcLdel. Id.sc. gr- qu- fül-
3) Die Akropolis in ihrer alterthümlichen Gestalt, von der W881-
seite. ld. del. Id sc. gr. qu. fol.
4) Dieselbe von der südöstlichen Seite. Id. de]. Id. sc. gr. qu. fol.