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Scheuren ,
Caspar
Johann
Nepomuek.
liüchst mannigfaltig, geistreich und geschmackvoll geordnet, und
von einem seltenen Farbenreize. Seine natürliche Sicherheit ge-
stattete ihm schon frühe, die Farben, ohne viel zu ändern, frisch
von der Palette zu nehmen. Ausgezeichnet schön sind seine Lüfte
und Wasserspiegel, so wie denn der Hünstler von jeher imt Vup-
liebe solche Sceiien malte, die eine reine, scharfzeichnenile Luft,
glänzende Tags- und Morgenbeleuchtung zulassen. Diese letztere
und die Umgebung grnsser Striime zog ihn immer mit grossei- (39-
walt an, da in dem nördlichen flachen ßheinthale schon frulie sein
Sinn für klare Atmosphäre ausgebildet wurde. Auch wird sich kei-
ner rühmen, ein vnllendeteres und lockeres Laubwerk zu malem
als Scheuren. Er steht somit unter den Düsseldorfer Landscliaf.
tern ganz eigenthiinilich da. Bei diesen ist nach Puttnianri, welche;-
in seinen Werke über die Düsseldorfer Schule, Leipzig IQSQ, den
Scheuren zu liurz abfertiget, die Atmosphäre gewöhnlich trübe und
melancholisch, oft der poetische Zauber sanfter Vyehmuth darüber
ausgegossen; Vor- und Mittelgrund, mit der_ fast immer der Lauch
schaft analogen bedeutungsvollen Staifage, ist ihnen die Elaupisa.
che, während Fernen nur etwa als Gegensatz oder nebelumfloi-t,
schöne Linien und Fernen nur selten vorkommen. Reines Gefühl
und tiefes Naturstiidium weist sie auf kleine Wald- und Gebirgs,
parthien. Bergthiiler etc. hin. Scheuren liebt das Freie, den bei.
tern Himmel und Farbenreiz, und besitzt überdiess die Vorzüge
dieser Schule. Daher kommt es, dass man seine Bilder üfter jenen
der gepriesenern Meister derselben Schule Vüfliehi-
Die Gemälde dieses Künstlers sind in verschiedenen B951"
übergegangen, und deren erwähnen wir in chronologischer Qrd,
nung: Aussicht aus der Burg Elz, 1834 vom Düsseldorfer liuiist-
verein angekauft; die Ritterburg im Schnee; die Viitergriift nach
Uhlands Gedicht 1835; sumpfige Landschaft mit Eichen, eine; der
vollendetstcn Bilder; das Winterbild von U. L. F in_ Wesel, von
Wahrheit und Empfindung; das Schloss am See, 1850; Landschaft
mit Räubern im Gebirge (Fürst Wittgeiistein in St. Petersburg);
das Haus Broich zu Mühlheim a. d. Ruhr (Graf von Heller tiud
Graf von Iledern); 'die Iiirchc im Schnee; die Einsiedelei; Masa.
niello am Fusse des Vesiiv 1857; grosse Morgenlaiidscliatt. mit der
Burg am See und mit Kriegern im Iiahne, ißäß vom Lßlpziggr
Kunstverein gekauft; grosse Abendlandschaft mit Klosterruine und
Mühle im Thele (Kunstverein zu Magdeburg); Herbstlantlselmtt
mit Jagdschlösschen bei Nebel, (Dr. Lucanus zu Halberstadt); 11,.
che Gegend am Strand bei stürmischer See, (Gräfin von Schulen.
Burg zu Ddorf); die sterbende Abtissin in der lilosterhalle (Pfin.
zessin Friedrich von Preussen); Waldlandschaft im Herbste mit
Jägern; Fischer am Strande (liaufmann Weiss in Dresden); gmssß
schottische Landschaftmitderaufgelienden Sonneim liamplc mit dem
Nebel, mit CromwelPschen liriegern stalfirt. eines der vurzijgli-
chei-n Werke des Meisters (Hr. Detoya in Brüssel); Niederkassel
bei Ddorf, oder Dorfleben am Morgen (Ür-Zulling in Ddorf); das
Castell am Landsee, grosse Landschaft mit Zigeuner-n unter Eichen
(Kunstverein zu Braunschweig); die Iilause im Walde mit: dem
Eremiten; der Wald im Gewitter. grosse Landschaft mit Schulz
suchenden Hirten; Bauernhäuser mit Landleuten in Beschäftigung,
Partie in der Lieblrauenlsirche zu Oberwesel (Dr. Lucanus in Hal-
berstailt), 1858; holländische Landschaft mit sterilem Vorgrund und
Wasserspiegel, 1839; Winterlandschaft (Iiüiiig Ludwig von Bayern).
18.10; rheinische Landschaft. lölll; Ansicht von Stolzenfels, präch-
ligcs Schloss über dein Strom und der Landschaft throneiid. Clue
der schönsten Verloren, die je cxistirt, ein Churakterbild des Rhein-